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Magic Girls 08 - Die Macht der Acht

Magic Girls 08 - Die Macht der Acht

Titel: Magic Girls 08 - Die Macht der Acht
Autoren: Marliese Arold
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Ein ungefähr siebenjähriges Mädchen stand plötzlich hinter ihnen. Es trug einen großen Strohhut mit einem grünen Band. »Wie hast du das gemacht?«
    »Ich habe nur mit dem Finger …«, begann Rufus, aber Elena unterbrach ihn.

    »Er hat eine Flasche ausgegossen«, log sie und machte Rufus ein geheimes Zeichen. »In die Flasche ist nämlich eine Mücke gefallen, man konnte den Himbeersaft nicht mehr trinken.«
    »Ach so.« Das fremde Mädchen sah enttäuscht aus. »Und ich dachte schon, er hätte eine Himbeersaftquelle gefunden!«
    »Habe ich ja auch«, behauptete Rufus, aber das Mädchen hörte nicht hin, weil es schon wieder abgelenkt war. Die Mutter rief nach ihm.
    »Lena-Katrin, du sollst doch nicht in die pralle Sonne gehen! Du weißt doch, davon bekommt man Hautkrebs! Komm wieder hierher in den Schatten und lass dich eincremen.«
    Widerwillig folgte das Mädchen der Aufforderung. Als es sich noch einmal umdrehte, sprudelte gerade eine kleine rote Saftfontäne aus dem Burggraben. Rufus beugte sich darüber und sperrte den Mund auf.
    |30| »Rufus!«, zischte Elena. »Du darfst hier nicht zaubern! Wir sind nicht allein am Strand, da sind andere Leute!« Sie bewegte den Finger, und der kleine Himbeersaft-Springbrunnen verschwand.
    Rufus sah enttäuscht aus. »Du bist gemein!«
    Elena fasste ihren Bruder an der Hand. »Komm, wir gehen auch ins Wasser! Vielleicht sehen wir Fische!«
    Rufus schnappte sich seinen Schnorchel und die Taucherbrille und trabte brav mit. Das Wasser war wunderbar warm, als Elena hineinwatete. Und so klar … Einfach herrlich! Elena legte sich der Länge nach hin. Rufus tat es ihr nach. Er hatte im letzten Winter schwimmen gelernt. Zwar war er der Jüngste im Schwimmkurs gewesen, aber er hatte im Nu begriffen, was er machen musste, um sich über Wasser zu halten. Jolanda war sehr stolz auf ihren Sohn gewesen.
    »Das macht das Hexenblut«, hatte sie gemeint. »Wir sind alle gute Schwimmer!«
    Deswegen hatte Rufus jetzt im Meer auch keine Angst, sondern war ganz in seinem Element.
    »Wollen wir zu Daphne schwimmen?«, fragte Rufus.
    In der Ferne trieb Daphne auf einer Luftmatratze im Wasser. Sie lag auf dem Rücken, trug ihren knappsten Bikini und hatte eine Sonnenbrille aufgesetzt. Jeder, der sie beim Sonnenbaden störte, wurde davongescheucht.
    »Lieber nicht«, antwortete Elena auf Rufus’ Frage. »Daphne will ihre Ruhe haben. Wenn wir zu ihr schwimmen, rastet sie bestimmt wieder aus. – Komm, Rufus, du darfst dich auf meinen Rücken setzen, hast du Lust?«
    »Au ja!«, jubelte Rufus begeistert.
    Elena lachte. Ihr kleiner Bruder kletterte auf ihren Rücken und sang fröhlich vor sich hin, während Elena mit kräftigen Zügen schwamm.
    »Du bist mein Pferdchen, Elena!«
    |31| »Wir sind zusammen ein gefährliches Ungeheuer«, schlug Elena ihm vor. Das gefiel Rufus noch besser. Er quietschte vergnügt.
    Elena genoss das Wasser. Wie schön es war, im Meer zu schwimmen! Nele hatte recht, am besten wäre es, der Urlaub würde ewig dauern …
     
    »Jetzt ist der Umzugswagen weg!«, stellte Mona fest, nachdem sie wieder einen Blick vom Küchenfenster aus auf die Straße geworfen hatte. »Ob ich mal rübergehe und die neuen Nachbarn begrüße? Ich könnte ihnen einen Kuchen mitbringen!«
    »Du hast doch gar nichts gebacken!«, entgegnete Jeremias. »Außerdem haben die neuen Nachbarn bestimmt viel Arbeit mit dem Auspacken. Warte lieber bis morgen!«
    Aber wenn Mona sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann war sie schwer zu bremsen. Sie lächelte vor sich hin und zeichnete mit ihrem Zeigefinger etwas in die Luft.
    »Zauberhafter Kuchen,
    den will man gleich versuchen.
    Will man guten Kuchen hexen,
    braucht man nicht mit Teig rumklecksen.
    Donner und Blitz,
    Hirschkuh und Kitz,
    Herr und Hund,
    der Kuchen wird rund.«

     
    Es knallte, und schon stand auf dem Tisch ein prächtiger Gugelhupf, der sogar noch warm war. Mona betrachtete zufrieden ihr Werk.
    »Hm, ich denke, mit dunklem Schokoladenüberzug sieht er noch besser aus.«
    Ein kurzes Fingerschnippen, und der Kuchen war mit Schokolade überzogen. Köstlicher Duft erfüllte die Küche.
    |32| Jeremias schnupperte und beugte sich über den Kuchen. »Lecker … und so frisch aus dem Ofen!«
    »Ja, mein Lieber, aber nicht für dich!« Mona zog rasch den Gugelhupf weg. Sie holte eine hübsche Serviette aus der Schublade und breitete sie auf einem Teller aus. Auf ihre Handbewegung hin schwebte der Kuchen durch die Luft und ließ sich sanft
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