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Magic Girls 08 - Die Macht der Acht

Magic Girls 08 - Die Macht der Acht

Titel: Magic Girls 08 - Die Macht der Acht
Autoren: Marliese Arold
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auf der Serviette nieder. Mona blickte an sich herunter.
    »Bin ich ausgehfein genug? – Nein, ich ziehe mich besser um!«
    Im Nu sah sie anders aus. Sie trug einen fliederfarbenen Rock, der ihr bis zu den Knöcheln reichte, eine brombeerfarbene Bluse und eine glitzernde violette Weste. Die hochhackigen Schuhe hatten dieselbe Farbe wie die Weste und glitzerten ebenfalls. Ohrstecker in auffallender Kirschform vervollständigten Monas schickes Outfit. Die Haare waren perfekt hochgesteckt. An Monas Fingern funkelten zwei protzige Goldringe.
    »Und, wie sehe ich aus?«

    »Wu-wunderbar!«, sagte Jeremias.
    »Meinst du, es geht ohne Hut?«, fragte Mona. »Oder soll ich lieber …« Und schon schwebte einer ihrer Hut-Eigenkreationen herbei. Er sah aus wie eine lila Wassermelone, bei der man ein Stück abgeschnitten hatte. Rundherum lief ein Band aus lauter zwinkernden Augen. Grüne, rote und gelbe Punkte verteilten sich über den Hut. Oben auf der Mitte saß ein grüner Frosch mit einer goldenen Krone. Sein Leib pulsierte.
    »Sehr schön«, ächzte Jeremias. »Aber ich glaube … äh … du brauchst keinen Hut. Die Luft draußen ist sehr mild. Und außerdem«, jetzt leuchtete sein Gesicht auf, »sieht man ja deine schöne Frisur nicht.«
    »Du hast recht. Ich lasse den Hut besser weg.« Mona schickte den Hut in ihr Zimmer zurück. Sie griff nach dem Teller mit |33| dem Kuchen und verabschiedete sich von Jeremias. »Also, dann sehe ich mir doch mal unsere Nachbarn an. Ich weiß nicht, wie lange es dauert, bis nachher, mein Lieber.«
    Sie stakste zur Küchentür hinaus. Weil sie den Kuchen mit beiden Händen trug, öffneten sich alle Türen wie von selbst. Sie verließ das Haus, ging die Treppenstufen zum Weg hinunter und überquerte die Straße.
    Die Gartenpforte des neu bezogenen Hauses stand noch offen. Auf dem Weg zum Haus lag ein vergessener Ball. An der gelben Hauswand lehnte ein rotes Mädchenfahrrad.
    »Aha, es gibt hier also Kinder«, murmelte Mona vor sich hin und baute sich vor der Haustür auf. Ein scharfer Blick von ihr auf den Klingelknopf genügte. Drinnen im Haus ertönte ein helles »Bimbam«.
    Ein paar Sekunden später wurde die Tür von einem ungefähr elfjährigen Mädchen mit schulterlangen blonden Haaren geöffnet.
    »Hallo?«
    »Hallo, mein Kind, ich bin Mona Bredov von gegenüber«, flötete Mona. »Ich habe gesehen, dass ihr heute eingezogen seid, und da dachte ich, ich bringe euch zur Begrüßung einen leckeren Kuchen vorbei, den ich gerade gebacken habe. Du magst doch Kuchen, oder?«
    Das Mädchen nickte. »Oh ja, sehr sogar! Prima, da ist sogar Schokolade drauf, die mag ich besonders. – Ich heiße übrigens Tiziana.«
    »Freut mich, dich kennenzulernen, Tiziana!« Mona warf über Tizianas Kopf hinweg einen neugierigen Blick in den Hausflur. Sie konnte nicht viel entdecken, weil im Flur lauter Umzugskartons standen. »Sind deine Eltern auch da?«
    »Nur mein Papa«, antwortete Tiziana.
    »Und deine Mama?«
    »Hab ich nicht.« Tiziana zuckte die Achseln.
    |34| »Ach … Haben sich deine Eltern scheiden lassen?« Mona fand es gut, wenn man gleich über die neuen Nachbarn Bescheid wusste.
    Tiziana schüttelte den Kopf. »Mama ist leider von einem Werwolf gefressen worden.«
    Gleich darauf grinste sie. »War nur Spaß. – Wollen Sie reinkommen? Mein Papa ist im Wohnzimmer.«
    »Gern.« Mona trat über die Schwelle und dann in den Flur. Tiziana schloss die Haustür hinter ihr.
    »Papa, Besuch!«, rief das Mädchen.
    »Wer ist denn da?«, erklang eine tiefe Stimme.
    »Unsere Nachbarin – mit Kuchen!«, antwortete Tiziana.
    Jetzt tauchte über den Umzugkartons ein strubbeliger Kopf auf. »Ah … guten Abend!«
    Ein schlanker Mann kam hervor. Er hatte schwarze Haare und eine Brille mit dunklem Rand. Sein Pullover war voller Sägespäne. Außerdem trug er ausgebeulte Jeans. Er kam durch den Flur und streckte Mona die rechte Hand entgegen.
    »Hallo, ich bin Zacharias Malander.«
    Mona hielt den Kuchenteller mit einer Hand und reichte ihm die andere. »Ich bin Mona Bredov und wohne schräg gegenüber.«
    »In der tollen Villa«, sagte Tiziana.
    »Möchten Sie einen Kaffee?«, fragte Zacharias. »Ich habe die Kaffeemaschine schon ausgepackt, sie steht auf dem Fensterbrett. Dann können wir gleich gemeinsam ihren wunderbaren Kuchen probieren.«
    Mona hatte nichts dagegen. Die Einladung würde ihr Gelegenheit geben, sich ein wenig mehr umzusehen.
    Zacharias führte sie ins Wohnzimmer. Eine Couchgarnitur war
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