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Magic Girls 06 - Späte Rache

Magic Girls 06 - Späte Rache

Titel: Magic Girls 06 - Späte Rache
Autoren: Marliese Arold , Petra Schmidt
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empor. Silkus riss die Augen auf. Er konnte kaum glauben, was er da sah: Der große Felsen war – weg!
    Stattdessen stand dort ein Mann. Er war dünn, Haare und Bart reichten ihm fast bis zur Hüfte, und er blinzelte mit zusammengekniffenen Augen, so als könne er keine Helligkeit ertragen.
    Der Mann, der getrommelt hatte, stand auf und schloss den Hageren in die Arme.
    »Jeremias«, hörte Silkus ihn rufen, »endlich! Was bin ich froh, dich wiederzusehen – nach so langer Zeit!«
    »Valentin!« Der Hagere begann zu schluchzen. »Du hast mich gerettet. Ich habe nicht mehr daran geglaubt, dass mich jemand befreien würde! Ich dachte, ich muss für immer und ewig als Fels in den Schwefelbergen dahinvegetieren!«
    »Wehe der Frau, die dir das angetan hat!«, stieß Valentin aus. »Sie wird ihre Tat bitterlich büßen, das verspreche ich dir.«
    |24| In diesem Moment drehte sich seine Begleiterin um und entdeckte Silkus Kordus, der unvorsichtigerweise den Kopf zu sehr gereckt hatte.
    »Valentin!«, kreischte die Frau mit schriller Stimme und deutete mit ihrem Zeigefinger in Silkus’ Richtung. »Wir sind beobachtet worden!«
    Ihr Partner drehte sich um. Silkus Kordus blickte in ein finster dreinschauendes Gesicht, und ehe er sich’s versah, schoss aus Valentins Zeigefinger ein eisblauer Blitz auf ihn zu. Er traf Silkus mitten in der Brust. Es war, als sei er von einem Pfeil getroffen worden. Der Zauberer spürte einen stechenden Schmerz – und Eiseskälte breitete sich in seiner Brust aus. Die Kälte lähmte ihn, er konnte weder Arme noch Beine rühren. Im ersten Moment glaubte Silkus, er sei tot, doch dann merkte er, dass sein Verstand noch funktionierte.
    Wenige Sekunden später stand Valentin vor ihm und starrte ihn mit funkelnden Augen an.
    »Warum spionierst du uns nach?«, herrschte er Silkus wütend an.
    »Ich … es war keine Absicht …« Nur ein Wispern kam aus Silkus’ Mund, zu mehr reichte seine Kraft nicht. »Verzeih mir … ich … war nur zufällig in der Gegend …«
    »In diese Gegend kommt man nicht zufällig. Was treibt dich hierher und warum spionierst du uns nach? Du hast Dinge gesehen, die nicht für fremde Augen bestimmt waren.« Valentin zog zornig die Augenbrauen zusammen. »Wir können keine Zeugen gebrauchen.«
    Die Drohung hatte Silkus verstanden. Der Fremde wollte ihm an den Kragen.
    Silkus fragte sich, warum er immer solches Pech hatte. Erst |25| lud ein unheimlicher Unbekannter ein gefährliches Buch bei ihm ab, das man nicht so einfach loswerden konnte. Und nun wollte jemand ihn umbringen, nur weil er sich dummerweise in seiner Nähe aufgehalten hatte.
    Jetzt trat die Frau neben Valentin – und Silkus hoffte einen Augenblick lang, dass sie ein gutes Wort für ihn einlegen würde. Doch dann sah er den Hass in ihrem Blick.
    »Warum zögerst du noch?«, zischte sie Valentin an. »Um diese jämmerliche Gestalt ist es doch wirklich nicht schade.«
    »Spürst du nichts, Felicitas?«, fragte Valentin und runzelte die Stirn.
    »Was soll ich spüren?«, keifte sie.
    »Starke Magie«, erwiderte Valentin. »Der Kerl muss einen mächtigen Zaubergegenstand bei sich tragen.«
    »Ich spüre … tatsächlich … magische Wellen. Wie kann das sein?«, fragte Felicitas.
    »Schau doch mal in seinem Rucksack nach«, befahl Valentin.
    »Ich? Warum ich? Das kannst du doch selbst tun.« Felicitas verschränkte die Arme.
    Valentin stöhnte, dann machte er zwei Schritte vorwärts und nahm Silkus, der sich noch immer nicht rühren konnte, den Rucksack ab. Sogleich begann das Buch darin zu toben.
    »Sieh mal einer an«, murmelte Valentin. »Sehr interessant, was wir da haben …« Er machte Anstalten, den Rucksack zu öffnen.
    »Sei vorsichtig!«, warnte Felicitas ihn.
    Valentin drehte den Rucksack um, um den Inhalt auf den Boden zu leeren. Das Buch rutschte heraus, landete mit aufgeschlagenen Seiten auf den Steinen, machte einige Hüpfer und biss sich in Valentins Stiefel fest.
    »Ein verbotenes Buch!«, schrie Felicitas entzückt. »Ist es |26| vielleicht das eine, das wir schon lange suchen,
Rätsel aus dem Reich des Todes

    Valentin bückte sich, fasste das Buch vorsichtig an den äußersten Kanten an und hielt es weit von sich weg. Das Buch zappelte und spuckte Gift und Galle auf den Boden. Valentin lächelte.
    »Noch besser, Felicitas«, antwortete er. »Es ist
Das namenlose schwarze Zauberbuch.
Was für ein Fund! Jetzt stehen uns alle Möglichkeiten offen!«

|27|
    N ele war in großer Eile. Bestimmt
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