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Magic Girls 06 - Späte Rache

Magic Girls 06 - Späte Rache

Titel: Magic Girls 06 - Späte Rache
Autoren: Marliese Arold , Petra Schmidt
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Archivar schnappte japsend nach Luft. Er sah wunderschöne Frauen … herrliche Landschaften … ungeahnte Reichtümer … Liebliche Düfte umgaben ihn, von irgendwoher erklang Musik. Und Silkus WUSSTE, dass mit dem Buch alles möglich sein würde, was er sich erträumte. Mithilfe der Zaubersprüche konnte er die schönsten Frauen für sich gewinnen. Jeden Ort der Welt aufsuchen. So reich werden, wie er es sich wünschte. Er konnte sogar den Tod besiegen und ewig leben. Er würde die Welt beherrschen können und Zugang zu allen Geheimnissen des Universums bekommen …
    Plötzlich schreckte ihn ein Klirren auf. Silkus wurde aus seinen Betrachtungen gerissen. Er sah auf und entdeckte eine Katze, die auf dem Regal saß. Sie hatte ihre Futterschale hinuntergestoßen. Die Schale war auf dem Boden zerbrochen und der Inhalt überall verstreut.
    Den Zauberer packte eine unbändige Wut.
    »Du blödes Tier, was fällt dir ein?« Er stürzte auf die Katze zu. Wenn sie sich nicht auf ein höheres Regalbrett gerettet hätte, hätte er sie am Nackenfell erwischt und erbarmungslos geschüttelt.
    »Na warte, ich kriege dich!« Er sah sich nach einem Hocker um, auf den er steigen konnte. Da! Er zerrte einen Stuhl herbei. Erst als er den Fuß auf die Sitzfläche stellte, wurde ihm bewusst, was er tat. Du meine Güte! Wollte er der Katze wirklich den Hals umdrehen, nur weil sie ihr Futter umgestoßen hatte? Er liebte sie doch und freute sich jedes |16| Mal, wenn sie ihn im Archiv besuchte. Silkus stellte vorsorglich immer eine Schale Futter für sie bereit. Er genoss es, wenn die Katze nach dem Fressen schnurrend um seine Beine strich und sich streicheln ließ. Noch nie hatte er ihr etwas antun wollen – selbst damals nicht, als sie einmal ihre Krallen ausgefahren und ihn gekratzt hatte.
    Was war heute nur mit ihm los? Woher kam die unbändige Wut, die ihm fast die Besinnung geraubt hatte?
    Es musste an dem Buch liegen!
    Er wandte den Kopf und starrte auf das unheimliche Ding. Die Katze auf dem Regal maunzte anklagend. Als Silkus zu ihr blickte, sah er, dass sie ängstlich ihr Fell gesträubt hatte.
    »Keine Sorge, dir passiert nichts«, beruhigte er sie. »Es tut mir leid, dass ich auf dich losgegangen bin. Das kommt nie wieder vor, ich versprech’s dir!«
    Die Katze entspannte sich.
    Silkus Kordus näherte sich wieder dem gefährlichen Buch. Er musste noch vorsichtiger damit umgehen. Vor allen Dingen durfte er nicht zulassen, dass der böse Geist, der in dem Buch wohnte, Besitz von ihm ergriff! Denn das konnte schlimm enden …

    Silkus streckte die Hände aus, die noch immer von den Handschuhen geschützt wurden, und klappte das Buch zu. Leider gab es keine Schutzkappe, mit der er seinen Geist vor dem unheilvollen Einfluss des Buches schützen konnte. So eine Kappe wäre sehr hilfreich gewesen, denn es handelte sich zweifellos um ein sehr, sehr mächtiges, schwarzmagisches Buch.
    Gefährliche und verbotene Bücher
    |17| Zauberbücher sind für den Leser manchmal lebensgefährlich. Dabei geht es nicht nur um gefährliche Inhalte, sondern das Buch an sich ist schon ein Risikofaktor.
    Manche Bücher sind mit einem Fluch belegt, um zu verhindern, dass der Inhalt von den falschen Leuten gelesen wird.
    Eine kundige Hexe merkt die Gefährlichkeit eines Buches daran, dass es sich von außen lebendig anfühlt. Es ernährt sich von positiven Gedanken und Gefühlen der Leser. Dieser macht dadurch eine kurzfristige Charakterveränderung durch, eine Wandlung zum Bösen sozusagen. Das liegt an dem bösen Geist im Zauberbuch. Sobald der Leser das Buch aufschlägt, ergreift der Geist Besitz von seinem Körper und übernimmt die Steuerung. Erst kurz vor dem Tod seines Wirts verlässt der böse Geist sein Zuhause und sucht sich ein anderes geeignetes Buch. Dort versteckt er sich und wartet, bis das Buch aufgeschlagen wird und er einen neuen Körper besetzen kann. Nur ganz erfahrene Zauberer und Hexen schaffen es, sich gegen einen solchen bösen Geist zu wehren und das Buch trotzdem zu lesen.
    Andere gefährliche Bücher ziehen den Leser beim Aufschlagen in eine ferne Welt, in der er sich unter Umständen ganz verlieren kann. Manche Leute gehen auf diese Weise völlig verloren, weil sie niemals in ihre eigene Welt zurückfinden.
    Trotz des Vorfalls spürte Silkus, welche Faszination von dem Zauberbuch ausging. Er erinnerte sich an die Bilder, die er gesehen hatte. Alle Möglichkeiten der Welt lagen nun vor ihm, jeder Weg stand ihm offen. Es war eine
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