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Magic Girls 03 - Das Rätsel des Dornenbaums

Titel: Magic Girls 03 - Das Rätsel des Dornenbaums
Autoren: Marliese Arold
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Theobaldus jetzt dein Vater – und du wärst wirklich ein Mitglied der
Zauberkutten

    Elena drehte den Kopf, um zu sehen, ob niemand ihr Gespräch belauschte. Aber die anderen Hexen im Raum schliefen entweder schon oder sie unterhielten sich leise miteinander. Keiner schien auf sie zu achten.
    »Ob dein Vater noch auf ihn eifersüchtig ist?«, überlegte Miranda.
    »Keine Ahnung«, sagte Elena.
    »Stell dir vor, Theobaldus würde deinen Vater erkennen und dann würden sich die beiden duellieren.«
    Miranda kicherte.
    »Das stelle ich mir lieber nicht vor. Lass uns jetzt schlafen. Sonst sind wir morgen todmüde«, antwortete Elena und gähnte.
    »Gute Nacht«, sagte Miranda. Sie kicherte wieder. »Und bitte keine
Amormagie

    »Ach, du liebe Zeit!« Elena erschrak bei der Vorstellung.
Amormagie
wäre wirklich das Letzte, was sie jetzt brauchen konnte. Sie würde sich vor all den
Schwarzen Zauberkutten
blamieren! »Glaubst du, es passiert mir heute Nacht wieder? Dann bleibe ich lieber wach!«
    »Schlaf ruhig«, sagte Miranda versöhnlich. »Es wird schon nichts geschehen.«
    »Und wenn doch?«
    »Keine Sorge! Wenn ich etwas merke, werde ich dich sofort wecken.«
    »Lieb von dir«, murmelte Elena und kuschelte sich an Miranda. Wenig später waren die beiden Hexenmädchen eingeschlafen.

E lena erwachte, als der Morgen graute. Die Zauberer vor der Hütte waren schon auf den Beinen und bereiteten das Frühstück zu. Es roch nach Kräutertee und Kaffee, außerdem brutzelten in einer Pfanne über dem Feuer Eierpfannkuchen.
    Elena setzte sich auf und brachte ihr Kleid in Ordnung. Sie hatte darin geschlafen und es war jetzt ziemlich verknittert. Den schwarzen Umhang hatte sie als Decke benutzt.
    Miranda neben ihr schlief noch. Ihr Gesicht wirkte entspannt und sie lächelte sogar im Schlaf.
    Elena fragte sich, wie Miranda so ruhig sein konnte. Sie selbst hatte eine schlechte Nacht verbracht und war sich immer der Gegenwart der fremden Zauberer und Hexen bewusst gewesen. Auch jetzt spürte Elena schon wieder die Anspannung im Bauch und in der Brust. Ihr Herz schlug nervös und schnell, sie fühlte ihre innere Unruhe. Aber sie war sich sicher, dass sie nachts keinerlei
Amormagie
produziert hatte. Wenigstens das nicht, zum Glück, das hätte sie völlig nervös gemacht.
    Sie zupfte Miranda am Ärmel. Miranda stöhnte, schob Elenas Hand weg und drehte sich auf die andere Seite. Elena kniff sie wieder, diesmal in den Rücken. Jetzt schnellte Miranda hoch.
    »Was zum Teufel ...« Sie verstummte. Auf ihrem Gesicht erschien ein Ausdruck der Verwirrung. »Oh Elena, du ahnst nicht, was ich gerade geträumt habe. Ich war an einem unglaublich schönen Sandstrand, vor mir glitzerte das Meer. Neben mir lag ein Junge, den ich noch nie gesehen hatte, aber ich wusste, dass ich ihn liebte und er mich.« Sie sah sich erschrocken um. »Ach du liebe Zeit, habe ich etwa
Amormagie
hervorgerufen?«
    Elena beruhigte sie. »Ich habe nichts davon mitgekriegt.«
    Miranda lächelte wieder. »Ich bin ja auch nicht wirklich verliebt. Ich habe nur davon geträumt, wie es sein könnte.« Sie spielte mit einem Zipfel ihres Umhangs. »Mich würde allerdings schon interessieren, ob es diesen Jungen in Wirklichkeit irgendwo gibt …«
    »Meinst du, es war ein Zukunftstraum?«, fragte Elena ihre Freundin interessiert.
    »Schön wär’s.« Miranda seufzte. »Aber ich habe neulich im Fernsehen eine Sendung über Schlaf und Träume angesehen. Im Traum sind die Gefühle besonders intensiv. Und wenn man von der großen Liebe träumt, dann sind das nur heftige chemische Reaktionen im Gehirn und keine Dinge, die in der Wirklichkeit von Bedeutung sind.«
    »Menschen«
, murmelte Elena, und es klang etwas verächtlich. »Sie wollen immer alles wissenschaftlich erklären.«
    Miranda nickte. »Genau. Liebe. Anziehungskraft. Die Menschen behaupten, es läge alles an der Chemie. Wenn man beispielsweise jemanden gut leiden kann, dann würde man hauptsächlich auf den Geruch des anderen reagieren.«
    »Wie unromantisch!«
     

     
    Zukunftstraum
    Manche Hexen und Zauberer haben die Fähigkeit, Ereignisse im Traum vorherzusehen. Dabei wird unterschieden zwischen zufälligem Träumen und dem Traum, der bewusst herbeigeführt wird (auch Trance genannt), um Kenntnisse über den Verlauf der Zukunft zu erhalten.
    Bei beiden Arten von Träumen ist es schwierig zu unterscheiden, ob es sich um wirkliche Hellsicht oder um ein Gemisch aus Erwartungen, Sehnsüchten und
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