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Magic Girls 03 - Das Rätsel des Dornenbaums

Titel: Magic Girls 03 - Das Rätsel des Dornenbaums
Autoren: Marliese Arold
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Namen gesagt.«
    »Tut mir leid«, sagte Miranda zerknirscht. »Ich weiß auch nicht, was mit mir los ist. Hast du seine Augen gesehen? Blau wie das Meer …«
    »Aber er ist Theobaldus’ Neffe!«, zischte Elena. »Weißt du, was das bedeutet? Theobaldus ist wahrscheinlich ein ziemlich hohes Tier bei den
Zauberkutten
, und wenn Eusebius hinter unser Geheimnis kommt, dann kannst du dir vorstellen, was passieren wird!«
    Eine steile Falte erschien zwischen Mirandas Augenbrauen. Sie wurde blass. »Verdammt, du hast recht, Elena ... Wir müssen sehr vorsichtig sein.«
    »Serena«
, korrigierte Elena nervös.
    »Wollt ihr keinen Kaffee oder warum geht es nicht weiter?«, ertönte eine ungeduldige Männerstimme von hinten.
    »Ja, ja, schon gut«, sagte Miranda, und sie und Elena rückten in der Schlange auf.
    Wir müssen uns wirklich zusammennehmen, dachte Elena mit klopfendem Herzen. Sie hielt Ausschau nach ihrem Vater und entdeckte ihn schließlich in einer Gruppe Männer, mit denen er sich angeregt unterhielt. In der Hand hielt er einen Becher mit Tee. Er wirkte wie ein echtes Mitglied der
Schwarzen Zauberkutten
, und nichts wies darauf hin, in welcher Mission er wirklich unterwegs war. Er spielte seine Rolle so gut, dass Elena auf einmal richtig stolz auf ihren Vater war. Zum ersten Mal überlegte sie, ob sie nicht auch Geheimagentin werden sollte. Ob sie das schaffen würde, wenn sie sich sehr anstrengte? Miranda hatte ja auch schon genaue Pläne über ihre Zukunft, sie wollte Diplomatin werden. Elena nahm sich vor, ihren Vater einmal zu fragen, welche Voraussetzungen für eine Geheimagentin nötig waren und wie man so etwas werden konnte.
     
    »Kaffee oder Tee?«, fragte eine Frau vor ihr.
    Elena war ganz in Gedanken gewesen. Sie hatte gar nicht gemerkt, dass sie inzwischen an der Spitze der Schlange angelangt waren.
    »Tee bitte«, antwortete Elena hastig.
    Während die Frau Tee in einen hölzernen Becher schöpfte, hatte Elena Gelegenheit, sie zu betrachten. Das war also die Frau, die Theobaldus Magnus anstatt ihrer Mutter geheiratet hatte. Die Fremde sah hübsch aus, aber sie hatte ganz kalte grüne Augen. Ihr rotes Haar war lang und glatt. Sie war sehr schlank in dem eng anliegenden Kleid, das sie unter ihrem schwarzen Umhang trug. Das Kleid sah wertvoll aus und war mit glitzernden Steinen geschmückt. Bestimmt waren es magische Steine, die die Zauberkraft der Trägerin stärken sollten.
    »Hier!«
    »Danke.« Elena nahm den Becher mit Kräutertee und berührte dabei die Hand der Frau. Es war, als würde sie einen elektrischen Schlag bekommen. Sie hatte das Gefühl, dass ein Blitz in ihre Finger fuhr, rasend schnell alles durchdrang und dann ihren Körper wieder verließ – in weniger als einer Sekunde.

    Elena zitterte, als sie mit ihrem Teebecher auf Miranda wartete. Dann gingen sie ein paar Schritte zur Seite.
    »Mist! Ich glaube, Theobaldus’ Frau hat mich eben beim Teeeinschenken gescannt«, flüsterte Elena Miranda ins Ohr und erzählte, was sie gespürt hatte.
    »Bist du sicher?« Miranda hob die Augenbrauen. »Gescannt in einer halben Sekunde? Das geht doch gar nicht! Glaub mir, ich hab in solchen Sachen Erfahrung.«
    Doch Elenas Unruhe war wieder da. »Die kennt vielleicht ein paar Spezialtricks. Und schau mal, all die Glitzersteine. Die trägt sie sicher nur, damit ihre Zauberkräfte noch stärker wirken.«
    »Mich hat sie jedenfalls nicht gescannt«, sagte Miranda und sah sich vorsichtig um, ob jemand sie belauschte. Aber niemand war direkt in der Nähe und die beiden Mädchen redeten wirklich sehr leise.
    »Zum Glück«, entgegnete Elena. »Sonst hätte sie vielleicht das Amulett bemerkt.«
    »Traust du dem Tarnzauber so wenig?«, fragte Miranda. »Elena – das Ding ist bei mir
sicher
, wirklich!«
    »Serena«
, flüsterte Elena kraftlos. Sie nippte an ihrem Tee. Er schmeckte würzig und gut. Die beiden Mädchen hockten sich auf einen der Baumstämme und verzehrten ihr Frühstück. Sie waren gerade damit fertig, als Theobaldus Magnus das Zeichen zum Aufbruch gab.
    »Ihr wisst ja, liebe Gefährten, wir sollen spätestens um halb zwölf Uhr am Treffpunkt sein, damit das Ritual rechtzeitig beginnen kann.«
    Der Weg war steinig, außerdem hatte der letzte Regen den Boden aufgeschwemmt und große Kuhlen geschaffen. Sie gingen in kleinen Gruppen. Im Laufe des Vormittags kamen noch mehr Zauberer und Hexen aus anderen Richtungen und schlossen sich ihnen an. Manche flogen auch mit dem Besen durch die
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