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Magazine of Fantasy and Science Fiction 24 - Der letzte Krieg

Magazine of Fantasy and Science Fiction 24 - Der letzte Krieg

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 24 - Der letzte Krieg
Autoren: V.A.
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die Sonnenseite leuchtete hellgelb, die gegenüberliegende Nachtseite war tiefschwarz, und der breite Streifen zwischen Hell und Dunkel war rostrot gefärbt. Die Gebirgszüge zeichneten sich als dünne schwarze Linien ab, die von den strahlend weißen Polflächen ausgingen und sich kreuz und quer über die Landmassen des Planeten schlängelten, um dort gemeinsam mit einigen quer verlaufenden Gebirgen eine Art Koordinatennetz zu bilden, so daß das Land schließlich wie der Handrücken eines alten Mannes aussah. Ich beobachtete einen besonders markanten Gebirgszug auf dem Bildschirm, bis er so groß geworden war, daß ich die Details mit einer Astrogationskarte vergleichen konnte. Erst dann löste ich die Plombe an meinem Sender und setzte meine Notmeldung ab:
    »CQ hier King Uncle 629! Befinde mich in kritischer Lage! Fliege R-7985-23-D zur Notlandung an, aber ich weiß nicht, ob ich es noch schaffe. Mein gegenwärtiger Kurs ist 093 plus 15, Zeit neunzehnachtundvierzig. Ich erwarte weitere Anweisungen – aber ich brauche sie schnellstens! An alle, an alle, an alle! Bitte übermitteln!« Ich schaltete auf automatische Wiederholung um und ließ den Anruf tausendmal innerhalb von zwei Sekunden ausstrahlen – auf jedes Signal von einer Millisekunde Länge folgte eine Millisekunde Pause –, schaltete dann auf Empfang um und wartete fünfundvierzig Sekunden lang. So lange würde es dauern, bis das Hypersignal die Relaisstation am Ring 8 erreichte und bestätigt wurde.
    Diese Bestätigung traf wie vorgesehen ein; dann verstrich eine weitere halbe Minute, in der ich bereits nervös zu werden begann. Aber schließlich meldete sich doch eine Stimme, deren Besitzer ich lieber nicht aus seinem Nachmittagsschlaf hätte wecken sollen:
    »King Uncle 629 hier Überwachungsstation Z 448. Ich höre Sie drei Sie haben keine – ich wiederhole keine Erlaubnis, auf Vanguard zu landen! Melden Sie sofort nähere Einzelheiten der Gefahrenlage, in der Sie sich befinden ...«
    »Augenblick!« unterbrach ich ihn scharf. »Ich setze auf jeden Fall hier auf; wie hart die Landung wird, hängt nur von Ihnen ab! Lassen Sie mich erst heil herunterkommen, dann können wir uns um den Papierkram kümmern!«
    »Sie befinden sich im Abwehrbereich einer unter Quarantäne stehenden Welt der Klasse fünf, 629! Dies ist eine offizielle Anweisung, den Kurs zu ändern und sofort ...«
    »Lassen Sie doch den Unsinn, 448«, warf ich ein. »Ich habe eine Spezialladung an Bord und bin vor siebenhundert Stunden auf Dobie gestartet! Glauben Sie etwa, ich hätte mir diesen gottverlassenen Planeten ausgesucht, um dort eine Notlandung zu machen? Ich brauche technische Hilfe, und ich brauche sie sofort!«
    Wieder eine Pause; dann meldete sich der andere erneut mit der Aufforderung: »King Uncle, übermitteln Sie die Anzeigewerte.«
    »Klar, wird gemacht. Aber beeilen Sie sich lieber.« Ich gab mir Mühe, aufgeregt zu wirken. Dann drückte ich auf den Knopf, der die von meinen Instrumenten angezeigten Werte übermittelte; dieses Signal würde beweisen, daß ich sogar noch tiefer in der Klemme saß, als ich behauptet hatte. Die Werte waren nicht einmal falsch. Ich hatte mir viel Mühe gegeben, um garantiert sicherzustellen, daß der alte Kahn seinen letzten Raumhafen gesehen hatte.
    »King Uncle, Sie haben zu lange gewartet, bevor Sie Ihre Notmeldung abgesetzt haben; Sie müssen jetzt einen Teil Ihrer Ladung ausstoßen und folgenden Kurs zu halten versuchen ...«
    »Ich habe doch schon gesagt, daß ich eine Spezialladung an Bord habe!« fuhr ich ihm wütend dazwischen. »Kategorie zehn! Ich befördere sie im Auftrag des Gesundheitsdienstes auf Dobie. Ich habe zehn Schläfer im Kühlschrank!«
    »Äh, verstanden, King Uncle«, antwortete die Gegenstation. Mein unnahbarer Freund schien leicht nervös geworden zu sein. »Sie haben also zehn Verletzte im Kälteschlaf an Bord. Warten Sie.« Nach kurzer Pause fügte die Stimme hinzu: »Eine schöne Bescherung, 629.« Sie klang jetzt fast menschlich, was mich nicht überraschte.
    »Klar«, sagte ich. »Aber hoffentlich dauert es nicht mehr lange. Dieser verdammte Felsen kommt ziemlich schnell näher.«
    Ich lehnte mich in meinen Pilotensessel zurück und hörte den Empfänger rauschen. Der Stationscomputer würde jetzt ein halbes Lichtjahr von mir entfernt seine Arbeit beginnen; er würde die Anzeigewerte meiner Instrumente auswerten und eine Lösung ausspucken. Der helle Kopf, der dort Wache hatte, würde diese Zeit
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