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Magazine of Fantasy and Science Fiction 24 - Der letzte Krieg

Magazine of Fantasy and Science Fiction 24 - Der letzte Krieg

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 24 - Der letzte Krieg
Autoren: V.A.
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benützen, um meine übrigen Angaben zu überprüfen. Das war mir nur recht. Ich wollte sogar, daß er sich diese Mühe machte, denn meine Geschichte war in jeder Beziehung hieb- und stichfest.
    Die zehn Passagiere, die tiefgekühlt im Laderaum angeschnallt waren, hatten als Bergleute auf Dobie gearbeitet und waren bei einem Grubenbrand schwer verletzt worden. Da es auf Dobie selbst keine Möglichkeit gab, derartige Fälle mit Erfolg zu behandeln, weil Dobie ein kaum erschlossener kleiner Planet war, hatte ich den Transport übernommen. Ich sollte vierzigtausend Credits bekommen, sobald ich die zehn Männer in brauchbarem Zustand im Klinikzentrum auf Commonweal abgeliefert hatte. Der Inspektionsbericht vor dem Start war in dreifacher Ausfertigung auf dem Dienstweg weitergegeben worden, und ich hatte einen Flugplan eingereicht, demzufolge ich mit geringster Beschleunigung an Vanguard vorbeifliegen wollte – ganz auf die billige Masche, wie es von einem kleinen Unternehmer zu erwarten war. Ich hatte mich genau an die Vorschriften gehalten und die erforderlichen Genehmigungen eingeholt. Daß ich nun ein Opfer widriger Umstände geworden war, konnte mir niemand ankreiden. Jetzt waren die anderen für mich verantwortlich. Und wenn meine Berechnungen nicht ganz falsch waren, gab es nur eine Möglichkeit, mir aus der Patsche zu helfen.
    »King Uncle, Ihr Fall ist ernst«, teilte mir mein unsichtbarer Gesprächspartner mit, »aber es gibt noch eine Möglichkeit für Sie. Läßt sich der Laderaum Ihres Schiffs in einem Stück abtrennen?« Er wartete auf eine Antwort, und als ich zustimmend brummte, fuhr er fort: »Sie müssen in die Atmosphäre eintauchen und dann sofort den Laderaum abstoßen, damit er auf seinen Tragflächen als Kapsel zu Boden geht. Anschließend haben Sie selbst nur wenige Sekunden Zeit, um auszusteigen. Verstanden? Ich gebe Ihnen jetzt den vorausberechneten Kurs und Zeit und Höhe an, damit Sie wissen, wann Sie abtrennen müssen.« Eine endlose Zahlenreihe folgte, wurde automatisch aufgezeichnet und dem Autopiloten eingegeben.
    »Verstanden, 448«, sagte ich, als der andere fertig war. »Aber hören Sie – das Land dort unten sieht ziemlich wild aus. Was passiert, wenn die Kapsel beim Aufschlag beschädigt wird? Ich bleibe lieber an Bord und versuche weich zu landen.«
    »Unmöglich, King Uncle!« Der Tonfall klang um einige Grade wärmer. Schließlich war ich ein tapferer Captain, der entschlossen war, seine Pflicht zu tun und die ihm anvertrauten Menschen nicht im Stich zu lassen, obwohl ich dabei meinen eigenen Hals riskierte. »Selbst diese Möglichkeit ist keineswegs hundertprozentig sicher. Sie – und Ihre Ladung – haben nur eine Chance, wenn Sie sich genau an meine Anweisungen halten!« Er fügte nicht hinzu, daß es mich meine Lizenz als Captain und eine hohe Geldstrafe kosten würde, wenn ich es etwa riskieren wollte, die Befehle einer Überwachungsstation zu mißachten. Aber das brauchte ich gar nicht.
    »Meinetwegen, wenn Sie es so wollen«, stimmte ich zweifelnd zu. »Die Kapsel ist mit einer Radiosonde ausgerüstet. Aber wie lange dauert es voraussichtlich, bis ein Schiff hierher kommt, um mich abzuholen?«
    »Es ist bereits unterwegs. Der Flug dauert ... knapp dreihundert Stunden.«
    »Mehr als zwölf Standardtage!« Ich gestattete mir eine kleine Pause, die erforderlich war, bis der arme, aber ehrliche Raumfahrer die daraus folgenden einfachen Schlüsse gezogen hatte. Dann erkundigte ich mich: »Dauert das wirklich so lange? Wenn die Kühlanlage ausfällt, reicht die Isolierung nicht aus, um die Innentemperatur der Kapsel lange genug niedrig zu halten! Und ...« Wieder eine Pause, bis der nächste Gedanke herangereift war. »Und wie steht es mit mir? Wie soll ich dort unten am Leben bleiben?«
    »Ich habe Ihnen einen Kurs angegeben, bei dem der Landeort so günstig liegt, daß Sie selbst Hilfe herbeiholen können. Außerdem ...«
    »Welche Hilfe?« wandte ich ein. »Dort unten lebt doch niemand! Auf Vanguard lebt schon seit hundert Jahren niemand mehr!«
    »Halten Sie sich einfach an ihre Instruktionen, King Uncle.« Die Stimme klang etwas kälter, aber noch immer herzlich; selbst ein Held darf sich um sein eigenes Leben kümmern, sobald alle anderen in Sicherheit sind. »Dort unten lebt ein ... Mann.«
    »Ausgeschlossen!« protestierte ich. »Ich habe mich danach erkundigt; früher scheint es dort eine Kolonie gegeben zu haben, aber die Siedler sind an einer unbekannten
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