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Magazine of Fantasy and Science Fiction 21 - Flucht in die Vergangenheit

Magazine of Fantasy and Science Fiction 21 - Flucht in die Vergangenheit

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 21 - Flucht in die Vergangenheit
Autoren: V.A.
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mit riesigen Heckflossen. Dieses anonyme Produkt eines Detroiter Werks hielt den Verkehr in Simpsons Spur auf. Es hatte eine Panne.
    Hinter Simpson hupte irgend jemand wie verrückt.
    Andere Wagen ergossen sich in die Lücke auf seiner Fahrspur – in die Lücke vor dem liegengebliebenen Wagen.
    Bei Hermosa Beach strömte die rote Flut zum Strand. Trillionen und Quadrillionen winziger Planktonten verwandelten den Ozean in eine schmutzig-rote Brühe. Nachts leuchteten die Brecher bläulich auf. Tagsüber und nachts stank es hier nach zuviel Leben.
    Im Kofferraum des Buicks lag Simpsons gelbe Dogge mit einem Loch im Kopf. Sie wurde bereits steif.
    Es war unmöglich, in eine andere Fahrspur überzuwechseln. Simpson biß die Zähne zusammen und beherrschte sich. Am liebsten hätte er das Gaspedal durchgetreten und wäre nach links in die nächste Spur übergewechselt. Dann sollte der Teufel jeden holen, der ihm dabei in die Quere kam! Aber im Kofferraum lag Harvey, und sein Kopf steckte in einem Sack, Simpson zündete sich eine neue Zigarette an.
    was tat Janet im Augenblick? In wessen Gesellschaft befand sie sich? Kannte Simpson ihn? Nein; Janet war nicht dumm, und die Scheidung war noch nicht rechtskräftig. Bis dahin würde sie nur in weiblicher Gesellschaft anzutreffen sein.
    Hatte sie Harvey bereits vermißt? Suchte sie ihn vielleicht gerade jetzt, fragte sie sich, wie er ins Freie gelangt sein konnte, hoffte sie, daß er nicht auf die Straße gelaufen war?
    Wie würde Janet sich im Kofferraum des Buicks ausmachen, wenn ihr Kopf in einem Sack steckte, damit es keine Blutflecken gab?
    Links von Simpson fuhren andere Wagen in zwei Spuren vorbei. Sie krochen mit zwanzig oder fünfundzwanzig Stundenkilometern dahin.
    Eine Frau in einem aprikosenfarbenen Kleid stieg aus dem grauen Wagen und öffnete die Motorhaube. Sie beugte sich in den Motorraum, machte sich die Hände schmutzig und stieg wieder ein. Der graue Wagen setzte sich in Bewegung.
    Sie hatte ihn in Gang gebracht! Verblüffend!
    Nun krochen auch in Simpsons Fahrspur alle Wagen mit zwanzig Stundenkilometern auf dem San Diego Freeway nach Süden. Dort lag das Meer. Dort lag Simpsons kleines Haus am Strand von Hermosa Beach.
    Das Fahren war eine Qual. Der Verkehr floß nicht, sondern bewegte sich ruckweise vorwärts. Irgendein Engpaß weit vor Simpson bewirkte, daß alle Wagen langsamer vorankamen, und irgendein Idiot in seiner Spur fuhr nicht gleichmäßig, sondern legte Zwischenspurts ein. Diese Bewegung pflanzte sich wellenförmig nach rückwärts fort. Gaspedal, Bremspedal, Gas, Bremse, Gas, Bremse! Beschleunigen! Bremsen! Da stand der Wagen, der den Verkehr blockierte. Ein Auffahrunfall, bei dem ein Wagen quer über die Fahrbahn geschoben worden war. Die Polizei war bereits an der Unfallstelle. Jetzt wurde der Verkehr wieder flüssiger.
    Die Wagen links neben Simpson fuhren erheblich schneller. Simpson sah eine Lücke. Er drehte das Lenkrad, nahm den Fuß vom Gaspedal und sah sich rasch über die Schulter um. Dort kam gerade niemand ... er trat das Gaspedal durch und sah wieder nach vorn.
    Die Fahrzeuge in dieser Spur mußten ruckartig gebremst haben, während er sich umgesehen hatte. Sein Fuß drückte das Gaspedal noch immer nach unten, als er aufprallte.
    Eine Unterbrechung des normalen Zeitablaufs. Er wußte, daß er mit dem Cadillac zusammenstoßen würde ... und er stieg aus, um den Schaden zu begutachten. Er hatte sich den Kopf angeschlagen, und seine Rippen waren unsanft mit dem Steuerrad in Berührung gekommen, aber er konnte ohne fremde Hilfe gehen.
    Er ging durch einen Alptraum.
    Die Motorhaube des Buicks war eingedrückt und zerquetscht. Der Dicke kletterte mühsam aus seinem alten Cadillac; er rieb sich den Nacken und blinzelte schmerzhaft mit den Augen. Simpson näherte sich ihm.
    Dann wurde es plötzlich dunkel um ihn, und er sank auf die Knie, ohne Schmerzen zu spüren. »Tut mir leid«, sagte er zu dem Mann. Tut mir leid, daß das mit Ihrem Wagen und Ihrem Nacken passiert ist ... tut mir leid, daß ich so leichtsinnig gewesen bin. Tut mir leid, aber ich fühle mich so schwach. Tut mir leid. Er verlor das Bewußtsein.
     
    Er wußte, daß er ohnmächtig geworden war, obwohl er nicht gespürt hatte, daß er mit dem Kinn voran auf die Straße gefallen war. Nun war er übergangslos völlig wach. Aber wo?
    Um ihn herum war es dunkel, und er konnte nicht beurteilen, wo er sich befand. Kein Geräusch. Nichts zu sehen oder zu hören. Kein Gefühl
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