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Magazine of Fantasy and Science Fiction 17 - Grenzgänger zwischen den Welten

Magazine of Fantasy and Science Fiction 17 - Grenzgänger zwischen den Welten

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 17 - Grenzgänger zwischen den Welten
Autoren: V.A.
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sofort entscheiden. Statt dessen möchten wir, daß Sie sich mit unseren Informationen beschäftigen – hier, diese vier Filmspulen müßten für den Anfang genügen. Überlegen Sie sich die Sache gut und entscheiden Sie sich in aller Ruhe. Wenn Sie dann noch immer der Auffassung sind, daß unser Angebot für Sie richtig ist, kommen Sie bitte mit Ihrem Rechtsanwalt zu uns zurück. Natürlich können Sie mich jederzeit anrufen, wenn Sie Unklarheiten beseitigt haben möchten.«
    Harry zögerte unentschlossen. »Nur noch eine Frage. Hier handelt es sich doch um einen echten Austausch? Wenn ich gehe, tritt also jemand an meine Stelle?«
    Richard Mavor lächelte wieder einmal. »Die Natur scheut das Vakuum, Mister Eddington.«
    »Das bedeutet?«
    »Nun, Ihre Frau bleibt jedenfalls nicht als trauernde Witwe zurück, das kann ich Ihnen versichern.«
    Harry grinste. »Interessante Möglichkeiten, nicht wahr?«
    Richard Mavor warf ihm einen fragenden Blick zu. »Die Erfahrung zeigt, daß diese Lösung für alle Beteiligten am vorteilhaftesten ist, Mister Eddington«, stellte er dann fest.
    Harry stand auf und steckte die Filmspulen in die Tasche. »Ich setze mich wieder mit Ihnen in Verbindung«, sagte er dabei.
    Richard Mavor streckte die Hand aus. »Stets gern zu Ihren Diensten, Mister Eddington.« Er erhob sich ebenfalls und begleitete seinen Besucher bis an die Tür.
    Am nächsten Morgen wachte Harry Eddington wie üblich sehr früh auf. Sein ganzes Leben lang war er bei Tagesanbruch aufgestanden und hatte sein Büro um acht Uhr betreten. Obwohl er jetzt nicht mehr aufzustehen brauchte, konnte er sich nicht daran gewöhnen, morgens länger zu schlafen.
    Er sah dem kommenden Tag ohne große Begeisterung entgegen. Sein Blick fiel auf die Tür zu Emilys Schlafzimmer. Sie war vermutlich abgeschlossen. Er versuchte nicht einmal, an der Klinke zu rütteln. Statt dessen verbrachte er fast eine Stunde im Bad, zog sich so sorgfältig wie immer an und ging nach unten.
    Das große Haus war leer und verlassen. Harry kam sich wie eine Maus vor, die durch einen vollgestopften Speicher huscht.
    Er setzte sich an den riesigen Tisch im Speisezimmer und drückte auf den Frühstücksknopf. Achtzig Sekunden später kam der Serviertisch aus der Küche gerollt. Auf der Platte stand ein Teller mit zwei Rühreiern und vier Scheiben Schinken, ein anderer mit Toast und eine Kanne Kaffee neben der Tasse. Alles schmeckte nach Sägemehl, nur der Kaffee nicht. Der Kaffee schmeckte nach Spülwasser.
    Harry stand auf und wanderte ziellos durch das leere Haus. Er hatte den ganzen Tag vor sich und wußte nicht, was er damit anfangen sollte. Er hatte bereits gefrühstückt. Der nächste größere Punkt auf der Tagesordnung hieß Lunch. Dann mußte er wieder ewig lange auf das Abendessen warten. Und was danach kam, wußte vorläufig nur der liebe Gott.
    Er ging in den Fernsehraum und starrte den riesigen Bildschirm an, der eine ganze Wand verdeckte. Dann überlegte er sich, daß er noch nicht so verzweifelt war, daß er schon tagsüber fernsehen mußte. Er ließ sich in einen der Sessel fallen und nahm die Morgenzeitung zur Hand. Nur wenige hielten sich heutzutage eine Zeitung, aber Harry hielt viel von althergebrachten Traditionen. Er las die Zeitung nie mit großer Begeisterung, aber schließlich mußte er sich irgendwie beschäftigen.
    Er schlug den Wirtschaftsteil auf, las die Börsenberichte durch und stellte fest, daß er etwa fünftausend Dollar verdient hatte, während er in Mavors Büro gesessen hatte. Die Nachrichten auf der ersten Seite waren nicht übermäßig interessant.
    Die Marskolonie, die ausschließlich aus Männern und Frauen unter Zwanzig bestand, hatte angekündigt, daß sie ab nächstes Jahr autark sein werde. Der Präsident, ein älterer Herr von fünfundzwanzig Jahren, hatte öffentlich verkündet daß seine Regierung alles unternehmen wolle, um den Streit und die Interessenkonflikte in der Antarktis endlich zu beenden. Das erste Auftreten der ›Feldmäuse‹, einem Volkssängerquartett, das zusammengerechnet nicht älter als sechsunddreißig Jahre alt war, hatte in New York großes Aufsehen erregt. Harry zuckte mit den Schultern und las weiter.
    Die Wissenschaftler des National Institute hatten endlich eine Methode entwickelt, mit deren Hilfe Menschen fast unbegrenzt lange unter Wasser bleiben konnten. Jetzt gaben sie der Hoffnung Ausdruck, daß ihre Erfindung dazu beitragen würde, das ›Verhältnis zwischen Fischen und
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