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Magazine of Fantasy and Science Fiction 16 - Die Menschenfarm

Magazine of Fantasy and Science Fiction 16 - Die Menschenfarm

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 16 - Die Menschenfarm
Autoren: V.A.
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für die Verdauung und das Wachstum der Pflanze, so daß die zusätzlichen Wassermengen, die sie von Roger erhielt, nutzlos bleiben mußten. Die Evolution hatte noch keine Gelegenheit gehabt, das Gewächs vor den Gefahren der Unmäßigkeit zu warnen.
    »Treibstoff reicht für zweite Landung und zweiten Start aus«, sagte Roger. »Funkverbindung zur Erde wahrscheinlich frühestens in zwanzig Stunden möglich. Ich berechne jetzt einen Landekurs.«
    »Warte.« Da wir keine Verbindung zu Kap Kennedy hatten, mußte ich die Entscheidung treffen. »Wie steht es mit Stufe vier?«
    Das Triebwerk, das uns die nötige Beschleunigung für den Rückflug erteilen würde, kreiste in einer etwas höheren Bahn um den Planeten.
    »Alle Funktionen normal.« Bildete ich mir vielleicht nur ein, daß Rogers Stimme widerspenstig klang? »Wir haben den Befehl, alle Untersuchungen durchzuführen, die ohne Gefährdung des Rückflugs möglich sind.«
    »In dem Befehl steht aber auch, daß ich hier die Befehle gebe.«
    »Eine etwaige Gefährdung läßt sich durch größere Vorsicht in der Behandlung weiterer Proben zuverlässig verhindern. Eine ganze Reihe von ökologischen und geographischen Faktoren ist noch nicht untersucht worden.«
    »Und was passiert, wenn sie alle so gefährlich wie dieser eine sind? Was sollen wir tun, wenn die Pflanze aus Versehen in eines der Triebwerke gerät?«
    Roger antwortete nicht. Ich hätte mich ebensogut mit meiner Kaffeetasse unterhalten können. Wir wußten beide, welche Risiken mit einer zweiten Landung verbunden waren; allerdings war Roger anders programmiert als ich.
    Ich starrte auf die mit Kratern übersäte Oberfläche hinab.
    Ich konnte das Schiff nochmals landen und die Geräte in Betrieb nehmen, die wir zurückgelassen hatten. Wir konnten noch einige Tage auf dem Mars bleiben, denn der Treibstoffvorrat hatte die kritische Grenze noch lange nicht erreicht. Das wäre wissenschaftlich einwandfrei gewesen. ASTRONAUT RISKIERT LEBEN FÜR WISSENSCHAFT.
    Aber die NASA legte keinen Wert auf wissenschaftliche Leistungen – sie wollte vor allem mehr Geld. Forschung kann man erst dann mit Aussicht auf Erfolg betreiben, wenn die Tantiemen bezahlt sind und der Ruf gesichert ist. Vielleicht ergab sich in einigen Jahren einmal die Möglichkeit, hierher zurückzukommen und die Aufgabe zu Ende zu führen, die ich allein nicht hatte bewältigen können. Vielleicht.
    »Komm, wir haben es eilig«, sagte ich zu Roger, während ich ihm meine Anweisungen eingab. Das Schiff zitterte einen Augenblick lang in allen Fugen und ließ dann rasch den Planeten hinter sich zurück. Der lange Flug nach Hause hatte begonnen.

Begegnung mit einem Engel
    (Ringer)
     
G. C. Edmondson
     
     
    Obwohl der wunderbare Tag für Dr. Mason so hoffnungsvoll begonnen hatte, war er von diesem Augenblick an ruiniert. Selbst bei bestem Willen konnte er das Ding vor seiner Nase nicht einfach übersehen. Wahrscheinlich geschah ihm das ganz recht, nachdem er die Geheimdienstleute bisher immer nur mit beißendem Spott überschüttet hatte. Sein schlechtes Gewissen machte sich bemerkbar, als er jetzt über die Schulter sah, aber der »Schatten vom Dienst« war nirgendwo zu sehen. Nachdem Dr. Mason sich solche Mühe gegeben hatte, seinen ständigen Begleiter abzuschütteln, war kaum zu erwarten, daß der Geheimdienstmann jetzt plötzlich auftauchen würde.
    Da Mason ein Junggeselle in mittleren Jahren war, der keine heimlichen Liebschaften hatte, war der Schatten eigentlich nie unangenehm gewesen. Trotzdem fand Mason ihn gelegentlich lästig.
    Dann war auch noch das Problem mit dem Boot zu lösen gewesen.
    »Wir können Sie doch nicht allein auf dem Meer segeln lassen«, hatte der Sicherheitsoffizier protestiert. »Dort draußen schwimmen vielleicht sogar russische Unterseeboote herum! Und überhaupt ...«
    »Kein Segelboot, keine Arbeit«, hatte Dr. Mason mit fester Stimme geantwortet. Da er der beste Wissenschaftler auf seinem Gebiet war, hatte die Regierung widerwillig nachgegeben. Unterdessen war man ja selbst in diesen Kreisen an verrückte Wissenschaftler gewöhnt. Was konnte man schließlich anderes von Leuten erwarten, die in der sogenannten »Untertassen-Fabrik« arbeiteten?
    Nach einem arbeitsreichen Freitag hatte Dr. Mason sein Boot seeklar gemacht. Er nahm in der winzigen Kajüte ein frugales Abendessen zu sich, während das Boot ruhig auf Kurs lag. Als er den Sichtbereich des am Strand aufgebauten Scherenfernrohrs eben verlassen hatte,
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