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Magazine of Fantasy and Science Fiction 13 - Expedition nach Chronos

Magazine of Fantasy and Science Fiction 13 - Expedition nach Chronos

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 13 - Expedition nach Chronos
Autoren: V.A.
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Immerhin, wenn doch etwas Unvorhergesehenes geschah, so gab es für ihn keinen Ausweg mehr. Er konnte nicht mehr weiterflüchten. Hier im Randgebiet der Galaxis war jeder Weg zu Ende.
    Er zuckte die Achseln.
    Seine Nerven waren auch nicht mehr die besten. Er ließ sich von Gespenstern erschrecken. Was hatte der leere Himmel mit seinen Geschäften zu tun?
    Entschlossen drückte er auf den Knopf in einem der Betonpfeiler, die das eiserne Tor hielten. Ein leises Summen verriet ihm, daß eine Fernsehkamera sein Bild ins Innere des Hauses übertrug. Dann sagte eine metallisch klingende Stimme:
    »Wer sind Sie, und was wollen Sie?«
    »Ich bin John Clavering und möchte mit Ihrem Herrn, Mr. Konradis, sprechen.«
    »Was wollen Sie von ihm?«
    »Das werde ich Mr. Konradis selbst erzählen.«
    »Ich wiederhole: was wollen Sie von ihm?«
    »Verdammter Roboter! Meine Geschäfte gehen dich nichts an.«
    Eine andere Stimme mischte sich ein. Eine menschliche Stimme.
    »Was wollen Sie?«
    »Sind Sie Mr. Konradis?«
    »Ja.«
    »Mein Geschäft betrifft die Kronjuwelen von Shaara.«
    Clavering hörte, wie der andere die Luft anhielt. Dann klickte es, und das Tor ging auf.
    Langsam, nach allen Seiten sichernd, schritt Clavering über den breiten Gartenweg. Unter seinen Schuhen knirschte der Kies. Das Haus, soviel war zu erkennen, glich mehr einer Festung. An der Vorderseite öffnete sich eine Tür. Ohne Zögern ging Clavering hindurch und kam in eine unmöblierte Halle, die in grelles und blauweißes Licht getaucht war.
    »Die rechte Tür«, befahl die Stimme eines unsichtbaren Sprechers.
    Hinter der Tür war ein Raum, ebenso groß wie die Halle, aber bis in den letzten Winkel mit Einrichtungsgegenständen aller Art vollgestopft. Hinter einem riesigen, polierten Tisch saß ein kleiner Mann, dessen Glatze das Licht reflektierte.
    »Setzen Sie sich, Mr. Clavering«, sagte er.
    Clavering setzte sich.
    »Ich nehme an, Sie sind zu mir gekommen, um mir die Shaara-Juwelen anzubieten ...?«
    »Allerdings.«
    »Gut. Ich will ehrlich zu Ihnen sein. Sie erhalten von mir genau fünf Prozent des Realwertes. Das ist ein gutes Angebot, aber warum soll ich Sie nicht an einem Geschäft beteiligen, das sich wahrscheinlich für beide Teile lohnen wird.«
    »Fünf Prozent? Eher werfe ich die ganzen Juwelen ins Meer, ehe ich sie Ihnen für lausige fünf Prozent verkaufe.«
    »Ich will Ihnen mal was sagen, Mr. Clavering. Vor fast sechs Monaten suchte mich einer der Königin-Kapitäne eines Shaaraschiffes auf. Ich paktiere nur ungern mit Außerirdischen, aber ich ließ mich dazu überreden, den Versuch zu unternehmen, die Kronjuwelen zu beschaffen. Sie wissen ja wohl selbst, wie schwer es ist, unberechtigterweise einen Banksafe zu öffnen. So groß ist mein Einfluß nun auch wieder nicht. Aber ich habe es geschafft.« Er machte eine kurze Pause, griff in die oberste Schublade seines Tisches und zog daraus ein Bündel mit Banknoten und eine tödliche Minetti Automatik hervor. Er richtete die Waffe auf Clavering. »Nur keine Dummheiten, Mr. Clavering. Ich bin Linkshänder. Fangen Sie!«
    Clavering fing das Bündel Banknoten auf. Er zählte. Es war genug, sich einen neuen Anzug und vielleicht einen Gebrauchtwagen zu kaufen, aber es reichte nicht für eine Passage zu einem anderen Planeten, auch wenn er in der Randzone lag.
    Er sagte:
    »Der Kapitän der Shaara war nicht gerade besonders großzügig.«
    »Ich bekam alles Geld, was in der Schiffskasse war.«
    »Es ist also noch welches in Aussicht?«
    »Möglich. Aber nicht für Sie, Clavering.«
    Clavering schluckte seine Wut herunter. Er schob das Geld in die innere Rocktasche, stand langsam auf und ging zur Tür. Die Mündung der gefährlichen Waffe in Konradis' Hand folgte ihm. Clavering ignorierte es. Sein fast fotografisches Gedächtnis arbeitete auf Hochtouren. Er prägte sich jedes Fenster ein, jede Tür, jedes Schloß und jede Ecke des Raumes. Er kannte Hehler, und er wußte, daß dieser Typ sich lieber auf Roboterwachen als auf menschliche Bundesgenossen verließ.
    Konradis schien jedoch nicht zu wissen, daß auch Roboter fehlbar waren, wenn man sie richtig anfaßte.
    Clavering verließ das Haus und erreichte die Straße. Langsam wanderte er durch die Stadt und war froh, als er das Heim erreichte. Er legte sich auf sein Bett, schloß die Augen und begann nachzudenken.
    a. Was von den geraubten Kronjuwelen übriggeblieben war, als er auf »Faraway« landete, war jetzt bereits wieder im Besitz der
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