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Magazine of Fantasy and Science Fiction 13 - Expedition nach Chronos

Magazine of Fantasy and Science Fiction 13 - Expedition nach Chronos

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 13 - Expedition nach Chronos
Autoren: V.A.
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dieser Zeit verbrachte das Schiff im Normalraum, den Rest in der unwirklichen Dimension des Hyperraums. Dann hat man durch die Sichtluken nicht mehr den vertrauten Anblick der vielen nahen und fernen Sonnen, die das ganze Universum zu füllen scheinen.
    Es gibt Kapitäne, die ihre Passagiere warnen, bevor der Sternantrieb wieder ausgeschaltet wird. Der Kapitän der JOLLY SWAGMAN gehörte nicht dazu.
    Der Schock gleicht einem körperlichen Schlag, wenn die plötzliche Leere den Himmel voller Sterne ersetzt. Wahrhaftig, so mußte auch Clavering erkennen, diese absolute Leere war schlimmer als die annähernde Leere, die man im Hyperraum sah. Die einsame Sonne, und dahinter nichts als milchige Flecke unendlich weit entfernter Milchstraßen.
    Er beschloß, nicht sehr lange hierzubleiben.
    Er änderte seine Meinung auch nicht, als er zwei Tage später, kurz nach der Landung, den Einwanderungsbehörden von »Faraway« gegenüberstand. Bevor er seine Kabine verließ, um Port Remote zu betreten, hatte er in den Spiegel geschaut. Der unauffällig aussehende Mr. Jones mit seinem Durchschnittsgesicht zeigte keinerlei Ähnlichkeit mit einem gewissen John Clavering, der seit Jahren vor der Erde auf der Flucht war. Seine Papiere waren in Ordnung. Er hatte genug dafür bezahlt.
    Der Chefinspektor der Einwanderungsbehörde saß hinter einem Tisch. Neben ihm hatte der Zahlmeister Platz genommen. Er sah auf, als Clavering sich näherte. Sein Gesicht erinnerte an das eines Kindes – rund und rosig. Er nahm die Papiere und legte sie vor dem Inspektor auf den Tisch.
    »Das ist Mr. Jones, Sir. Er hatte eine Passage auf unserem Frachter.«
    Der Inspektor ignorierte seine Bemerkung.
    »Ihr Name«, sagte er und sah Clavering dabei an, »ist Clavering. Sie werden wegen Raubes von der Erde, wegen Mordes von Carribea und wegen Betrugs von Nova Caledon gesucht ...«
    »Mein Name ist Jones. Es steht in den Papieren.«
    »Natürlich haben Sie Papiere. Von wem übrigens? Von Lazarus auf Nova Caledon oder von MacDonald auf Van Diemens Planet?«
    »Mein Name«, wiederholte Clavering ruhig, »lautet Jones.«
    »Also gut, Mr. Jones, ich nehme an, daß Sie genau wissen, daß es von hier aus keine Auslieferung gibt. In extremen Fällen jedoch können wir deportieren. Außerdem verfügen wir über eine ausgezeichnete Polizei, und unseren Gefängnissen wird nachgesagt, daß sie nicht mit den Luxushotels in der Milchstraße zu vergleichen sind, die man dort als Gefängnisse bezeichnet. Ich fürchte, Sie werden das bald feststellen müssen. Hoffentlich irre ich mich – es kommt aber nur äußerst selten vor.«
    Der Paß wurde abgestempelt, und Clavering durfte gehen.
    Er verabschiedete sich vom Kapitän des Frachters, nahm sein Gepäck und dann ein Taxi vom Raumhafen nach Faraway-City. Sie sah genauso aus, wie er sie sich vorgestellt hatte. Schnell gewachsen und niedrig. Im Hintergrund ragten die schneebedeckten Gipfel der Last-Gebirge in den Himmel, benannt nach dem ersten Mann, der jemals diesen Planeten betreten hatte.
    Er mietete sich ein Zimmer im Rimrock-Hotel, das ihm vom Zahlmeister empfohlen worden war. Nachdem man ihm das Gepäck gebracht hatte, verschloß er die Tür und überzeugte sich davon, daß die Juwelen – oder das, was von ihnen übriggeblieben war – gut aufgehoben waren. Dann setzte er sich aufs Bett und dachte nach.
    Auf der Reise hatte er Zeit und Gelegenheit gehabt, Bücher über die Randwelten zu lesen und sich zu informieren. Die Gesetze dieser Planeten verfolgten keine Verbrechen, die im Innern der Milchstraße auf anderen Welten begangen worden waren, aber sie ließen zu, daß man den Geflohenen ganz offiziell die mitgebrachten Reichtümer abnahm. Zum Beispiel konnte Clavering seine Juwelen zu jedem Händler in der Stadt bringen, ohne dabei Gefahr zu laufen, verhaftet zu werden. Der Händler allerdings hatte auch das Recht, ihm diese Juwelen auf irgendeine Art abzunehmen und dafür eine Belohnung zu kassieren.
    »Sie sind Gauner, alle miteinander«, knurrte Clavering wütend.
    Es muß auf »Faraway« Hehler geben, dachte er. Das Problem war nur, sie ausfindig zu machen.
    Aber da gab es noch ein anderes Problem. Es war gut möglich, daß sich inzwischen längst herumgesprochen hatte, daß er, der berüchtigte Dieb der Kronjuwelen von Shaara, auf »Faraway« weilte. Wenn das der Fall war, mußte er jederzeit mit einem Besuch der hiesigen Unterwelt rechnen.
    Clavering untersuchte den Inhalt seiner Brieftasche. Er besaß noch
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