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Magazine of Fantasy and Science Fiction 12 - Die letzte Stadt der Erde

Magazine of Fantasy and Science Fiction 12 - Die letzte Stadt der Erde

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 12 - Die letzte Stadt der Erde
Autoren: V.A.
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Chuck auf. Er wandte sich an den Lugh:
    »Wir benötigen eine Bucht, um landen zu können. Sonst kann es uns passieren, daß wir umkippen.«
    Binichi sah ihn fragend an, sagte aber nichts.
    »Tut mir leid«, fuhr Chuck fort, »aber ich habe mich wohl nicht deutlich genug ausgedrückt. Ich möchte dich bitten, abermals zu helfen. Wenn wir kentern, werden der Tomah und ich höchstwahrscheinlich ertrinken. Ist es dir möglich, eine brandungsfreie Stelle an der Küste ausfindig zu machen, damit wir dort gefahrlos an Land gehen können?«
    Binichi richtete sich ein wenig auf und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Bordwandung, etwa dort, wo einmal der Außenbordmotor gehangen hatte.
    »Man hat mir erzählt«, sagte er, »daß es auf deiner Welt ebenfalls Meere gibt.«
    »Das stimmt«, gab Chuck zu. »Aber wenn wir dort die Ozeane überqueren, verfügen wir auch über entsprechende Fahrzeuge. Hätte ich hier ein solches, benötigte ich nicht deine Hilfe. Leider sind wir mit dem Flugzeug abgestürzt, sonst wäre das alles hier nicht notwendig.«
    »Mir scheint, eure ganze Ausrüstung taugt nicht viel.« Binichi stand auf und sah in Richtung der Küste. »Also gut, ich werde euch helfen.«
    Mit einem Satz war er im Wasser verschwunden.
    Chuck ging zu dem Tomah und setzte sich zu ihm.
    »Die Landung wird nicht einfach sein, Gesandter. Es ist besser, wir machen uns auf das Schlimmste gefaßt. Wirst du um dein Leben schwimmen können, wenn es sein muß?«
    »Ich habe versprochen, eine Mission zu erfüllen. Wenn es sein muß, werde ich also schwimmen.«
    Lange Zeit geschah nichts, dann kam es Chuck so vor, als hätte das Floß seine Richtung gewechselt. Er beugte sich über Bord, um nach der Strömung zu sehen, aber er entdeckte nur Binichi, der hinter dem Heck schwamm und sie voranstieß.
    Innerhalb von einer Stunde steuerte er sie in eine kleine Bucht. Die Ausläufer der Brandung ergriffen das Floß, hoben es an und warfen es um, so wie Chuck es vorausgesehen hatte. Zum Glück war das Wasser schon seicht. Es reichte Chuck bis an die Knie. Der Grund war steinig und uneben. Er wischte das Wasser aus den Augen und stolperte auf den Strand zu. Als er das Ufer erreicht hatte, drehte er sich um und sah nach seinen Passagieren.
    Der Tomah lag mit weit von sich gestreckten Gliedmaßen auf dem kiesigen Boden, erholte sich aber schnell von seinem Schreck. Er richtete sich langsam auf und wankte einige Schritte landeinwärts. Er würde für sein ganzes Leben wahrscheinlich keine Sehnsucht nach dem Meer mehr haben.
    Der Lugh saß noch halb im Wasser und erinnerte jetzt an einen Seehund. Zwischen ihm und Chuck schaukelte das Floß in den anrollenden Wogen. Chuck ging hin und zog es ans Ufer. Dann öffnete er endlich die Kiste mit der Notverpflegung und vergaß alle Höflichkeit. In wilder Gier fiel er über die Vorräte her. Er aß, bis er nicht mehr konnte, dann erst entsann er sich der Reisegefährten. Er nahm einen Becher mit Wasser und reichte ihn dem Tomah, der herbeigekommen war.
    »Tut mir leid, daß ich nichts zu essen für dich habe«, sagte er bedauernd.
    »Nicht weiter schlimm. Hier finde ich Pflanzen und Früchte, an denen ich meinen Hunger stillen kann. Es ist gut, wieder auf dem Land zu sein.«
    »Da gebe ich dir recht«, sagte Chuck und sah auf.
    Der Lugh kam ebenfalls herbei. Er ging auf seinen vier verstümmelten Gliedmaßen. Die Schwanzflosse streckte er hoch, damit er das Gleichgewicht nicht verlor. Er setzte sich zu ihnen.
    »Und was nun?« fragte er.
    »Wir werden landeinwärts marschieren, zum Stützpunkt«, gab Chuck bereitwillig Auskunft. Er griff in die Tasche und zog einen kleinen Kompaß daraus hervor. Er deutete in Richtung der Hügel. »Diese Richtung, und ungefähr fünfhundert Kilometer. Natürlich ist es nicht nötig, daß wir die ganze Strecke zu Fuß zurücklegen. Hundert Kilometer, mehr nicht. Dann müßten uns die Luftkontrollen entdecken.«
    »Warum finden sie uns nicht hier?« fragte Binichi.
    »Weil nur der Raum im Umkreis von vierhundert Kilometern ständig kontrolliert wird. Bist du bereit, mit uns diese einhundert Kilometer zu marschieren?«
    »Du hast mich schon einmal daran erinnert, daß ich ein Versprechen abgegeben habe. Ich will es halten. Hoffentlich finden wir ab und zu einen See, damit ich untertauchen kann.«
    »Gibt es hier Seen?« fragte Chuck den Tomah.
    »Ich kenne dieses Land nicht«, erwiderte der Gesandte, ohne Binichi anzusehen. »Aber es sollte Wasser geben. Ich werde darauf
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