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Magazine of Fantasy and Science Fiction 11 - Roboter auf dem Kriegspfad

Magazine of Fantasy and Science Fiction 11 - Roboter auf dem Kriegspfad

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 11 - Roboter auf dem Kriegspfad
Autoren: V.A.
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wissen.«
    »Was soll das sein?«
    »Abwarten, Terry. Was ich bisher herausgefunden habe, hätte ich auch auf der Erde herausfinden können. Auch deine Bemerkung über das Verschwinden junger Menschen war keine besondere Überraschung für mich. Die Bevölkerungsdichte von Solitaire müßte wesentlich größer sein. In zwei Jahrhunderten hat sich die Bevölkerungszahl nur verdoppelt. Das stimmt mit keiner anderen Statistik überein.«
    »Sie können aber doch nicht alle verschwunden sein!«
    »Wo sonst? Gestorben? Heiraten überhaupt viele Menschen auf Solitaire? Haben alle Familien zwei oder drei Kinder?«
    »Ja. Warum?«
    »Warum? Weil es bedeutet, daß in den letzten zweihundert Jahren ungefähr drei Milliarden Menschen verschwunden sind.«
    Ich hatte erwartet, daß Terry erschrocken war, aber wenn sie es war dann nicht wegen der Zahl. Sie starrte in eine andere Richtung, und ich folgte ihrem Blick.
    Von allen Seiten kamen Männer auf uns zu. Sie machten einen so entschlossenen Eindruck, daß die Entscheidung des F R S klar war. Man wollte mich festsetzen oder vielleicht sogar auf der Stelle erschießen.
    Flucht war sinnlos. Auch Terry sah das ein. Sie drückte sich an mich. Ich nahm ihre Hände in die meinen.
    Tom Harrison führte die Männer an.
    »Ich nehme an, Sie haben einen besonderen Posten beim F R S, Tom«, sagte ich gleichmütig, als sie vor uns standen.
    Er nickte. »Ich bin der Chef.«
    »Welche Ehre«, gab ich zurück.
     
    Am Tor weigerte sich Harrison, uns die Mäntel zu geben. Er hatte recht, denn in meinem Mantel – na, jetzt spielte es wohl auch keine Rolle mehr.
    »Verlangen Sie vielleicht von Terry, daß sie so auf die Straße geht?« protestierte ich.
    »Draußen wartet ein Wagen.«
    Einige Leute sahen zu, wie man uns verlud. Terry fror. Auf ihrer nackten Schulter zerschmolzen Schneeflocken. Im Wagen war es weder kalt noch warm, aber wir hatten nun andere Sorgen.
    Man brachte uns in einen Raum des Regierungsgebäudes – in einen kleinen, nichtssagenden Raum ohne Inventar, wenn man von dem Tisch und den einfachen Stühlen absah. Er hatte keine Fenster. Zwei fremde Männer in Zivil, Harrison, Terry und ich.
    »Wir brauchen uns wohl nichts vorzumachen?« fragte Harrison kalt.
    »Kaum«, erwiderte ich.
    »Gut. Ich nehme an, Sie haben sich entschlossen, Solitaire noch heute zu verlassen.«
    Das überraschte mich. Vorsichtig sagte ich:
    »Terry wird mich begleiten.«
    »Sie bleibt hier, was immer auch geschieht.«
    Terry wurde blaß.
    »Sie war niemals eine wahre Patriotin, Tom. Wäre es nicht besser, sie mit mir zur Erde reisen zu lassen?«
    Harrison schüttelte den Kopf. In seinen Augen war ein harter Schimmer. Er liebte keine Verräter, das war offensichtlich. Es konnte nicht abgestritten werden, daß Terry eine Verräterin war.
    »Haben Sie wirklich erwartet«, fragte ich, »daß sie mich hintergehen würde?«
    »Nein, erwartet haben wir es nicht, aber wir hofften, sie würde ihren Verstand benützen. Sie tat es nicht. Nun, es spielt keine Rolle. Sie, Horsefeld, werden Solitaire genauso dumm verlassen, wie Sie unsere Welt betraten.«
    »Sie wollen mich einfach fortschicken?«
    »Nachdem Sie beide unter dem Einfluß einer Droge ausgefragt worden sind.«
    Ich seufzte.
    »Dagegen zu protestieren hat wohl wenig Sinn?«
    »Gar keinen.«
    »Gut, dann wird es besser sein, wir sprechen gleich offen miteinander. Wir ersparen uns Zeitverlust.«
    »Sie wollen bluffen, he? Die Droge wird in jedem Fall angewendet.«
    »Sie wissen genau wie ich, wie lange das dauert. Außerdem möchte ich nicht, daß die beiden Wächter es hören.« Ich deutete auf die Männer in Zivil.
    Harrison gab ihnen einen Wink. Sie verschwanden. Hinter ihnen schloß sich die Tür. Interessant, dachte ich. Wir konnten von hier nicht fliehen, aber wenn Harrison die beiden Männer wegschickte, dann war so gut wie sicher, daß nur wenige in das große Geheimnis eingeweiht waren.
    »Ich habe eine Menge über den Plan Arnes herausgefunden«, sagte ich. »Den Rest kann ich mir zusammenreimen. Genug wenigstens, um ihn zu sabotieren.«
    Harrisons Reaktion war so schwach, daß sie kaum bemerkbar war. Aber ohne Zweifel reagierte er auf meine Andeutung. Ich atmete auf. Ich hatte mit meiner Vermutung also ins Schwarze getroffen. Nun lag es an meiner Geschicklichkeit, alles aus ihm herauszulocken, was er wußte. Dabei mußte ich so tun, als wüßte ich es bereits.
    »Das Verschwinden von Menschen ist in der Galaxis bekannt«, fuhr ich fort.
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