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Magazine of Fantasy and Science Fiction 03 - Heimkehr zu den Sternen

Magazine of Fantasy and Science Fiction 03 - Heimkehr zu den Sternen

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 03 - Heimkehr zu den Sternen
Autoren: V.A.
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mit ihm zu wechseln. Dann ging er an seinen Platz zurück.
    »Fahren wir fort«, sagte er. »Um es noch einmal zusammenzufassen: Unser ungestümer junger Freund, Rex Morris, ist der Meinung, daß der Mensch sich in der Technokratie nicht weiterentwickelt. Wir stimmen ihm zu. Rex kam aus eigener Initiative heraus zu dem Schluß, daß einige Funken entzündet werden müßten, um den Durchschnittsbürger, Techno, Ingenieur oder Aktivist, aus seiner Lethargie aufzurütteln und ihm klarzumachen, daß der gegenwärtigen hierarchischen Regierungsform ein Ende bereitet werden müßte. Auch da stimmen wir zu. Bis jetzt sind unsere Anstrengungen noch zu zögernd gewesen. Gewiß – wir haben die Flüsterkneipen, in denen jeder reden kann, was er will, toleriert, ja, sogar heimlich gefördert; dort werden die extremsten Gedanken offen ausgedrückt. Wir haben die sogenannten Gesellschaftskommentatoren ermutigt, die, unter dem Mantel der Unterhaltung und Witzes versteckt, unsere Institutionen angreifen. Aber all das ist offensichtlich noch lange nicht genug. Wir müssen unsere Bemühungen intensivieren und junges und aggressives Blut gewinnen.« Er blickte den Tisch entlang. »Vielleicht möchte jemand einen Antrag stellen.«
    Der Oberste Techniker Warren Klein stand auf. »Ich stelle den Antrag, Techno Rex Morris nach meinem Rücktritt zum Obersten Techniker des Funktionskreises Sicherheit zu ernennen.« Ein flüchtiges Lächeln breitete sich auf seinen blassen Lippen aus. »Und wenn ich schon einmal dabei bin, dann möchte ich meinen Posten jetzt gleich zur Verfügung stellen, eine Maßnahme, auf die ich mich schon seit einigen Jahren freue.«
    Rex Morris war aufgesprungen. »Großer Scott«, rief er aus.
    Amüsiert blickte ihn Lizzy Mihm an. Selbst in dem Gedankensturm, der sich ihm aufdrängte, fand er Zeit, sich darüber zu wundern, wie er sie jemals so unterschätzen konnte: Sie war intelligent, kühl und hartnäckig. »Aber Rex, mein lieber Junge«, sagte sie jetzt, »Sie sind doch in die Stadt gekommen, um eine Anstellung zu finden. Sie haben das Alter erreicht, in dem Sie an der Arbeit der Technokratie Ihren Anteil nehmen müssen. Sie haben zehn Jahre Ihres Lebens zur Verfügung, um sie der Gesellschaft zu widmen.«
    Er starrte sie an und dann die anderen. »Oberster Techniker! Ich habe doch absolut keine Ahnung von den Aufgaben der Sicherheitsbehörden!« Gehetzt blickte er sich um. »Sind denn hier alle wahnsinnig?«
    Mit ernster Stimme sagte John McFarlane: »Wir haben Aktivisten und Ingenieure, die die Arbeiten äußerst sicher und präzis ausführen können. Was wir brauchen, Rex Morris, ist ein Mann mit Prinzipien und Idealen, der auf höchster Ebene mit uns zusammenarbeitet – um das Ende unserer Gesellschaftsform zu planen. Sie sind dafür qualifiziert. Die anderen Verpflichtungen Ihres Postens können Sie leicht erlernen.«
    »Und ich stünde über allen Sicherheitsbeamten, und auch über Matt Edgeworth?«
    »Unterschätzen Sie den Wert unseres Matt Edgeworth nicht?« unterbrach ihn Warren Klein. »Solche Leute haben wenigstens Ehrgeiz, Tatkraft, Mut und – Träume. Es ist möglich, daß die neue Gesellschaft von solchen Männern gebildet wird.«
    »Welche neue Gesellschaft?« fragte Rex verzweifelt. »Sie teilen diese Schläge schneller aus, als ich sie verkraften kann. Was haben Sie denn für die Zukunft vor? Wie wird die neue Regierung aussehen?«
    Sein Vater blickte ihn befremdet an. »Wir sind die herrschende Klasse, mein Sohn. Radikale soziale Wechsel, ob nun friedvoll oder nicht, kommen nicht von oben, wie überdrüssig sich die herrschende Klasse der Situation auch immer fühlen mag. Dieser Wechsel kommt von unten aus dem Volk.«
    »Ihr wißt es also nicht?«
    »Innerhalb unserer eigenen Gruppe hier kursieren ein halbes Dutzend Theorien«, erklärte der Oberste Priester mild. »Zweifel los werden in den Flüsterkneipen, oder wo immer die Leute Ideen austauschen, neue Ansichten entwickelt. Es bleibt abzuwarten, für welche sich unser Volk als ein Ganzes schließlich entscheidet.«
    Rex Morris blickte starr vor sich hin. Endlich sagte er, als spräche er zu sich selbst: »Ich bin hierhergekommen, um dem Premiertechniker entgegenzutreten. Um ihm mitzuteilen, daß die Regierung korrupt sei. Um ihn vor Matt Edgeworth zu warnen. Um ihm anzuzeigen, daß Warren Klein persönlich die Flüsterkneipen duldet. Um ihm entgegenzuschleudern, daß unser technokratischer Staat von innen her fault, und um Änderungen zu
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