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Magazine of Fantasy and Science Fiction 03 - Heimkehr zu den Sternen

Magazine of Fantasy and Science Fiction 03 - Heimkehr zu den Sternen

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 03 - Heimkehr zu den Sternen
Autoren: V.A.
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Sie es doch bitte nicht ganz so knapp.«
    Rex Morris' Augen wanderten von dem Sicherheitsbeamten zum Premiertechniker und dann zu Lizzy Mihm. Sie hatte sich irgendwie verändert, ihr gekünsteltes eitles Benehmen war völlig verschwunden.
    Premiertechniker McFarlane hatte Mitleid mit ihm.
    »Setzen Sie sich, Rex«, sagte er. »Wir haben uns hier versammelt, um mit Ihnen zu sprechen, nachdem Elizabeth uns davon unterrichtet hatte, daß Sie auf dem Wege hierher wären. Die persönlichen Vorstellungen wollen wir uns für später auf heben. Lassen wir es vorerst damit genug sein, wenn ich Ihnen sage, daß, ausgenommen von ein, zwei unvermeidlichen Abwesenheiten, der gesamte Kongreß der Obersten Techniker, sowie ein Dutzend oder mehr pensionierter Mitglieder des gleichen Ranges hier versammelt sind. Plus ...«, und hierbei verbeugte er sich leicht vor Elizabeth Mihm, »einige andere ehrenwerte Mitglieder dieser ... eh, Flüsterkneipe.«
    Ein Fremder in der Kleidung eines Obersten Technikers reichte Rex ein Glas und führte ihn zu einem leeren Sessel am Tisch.
    Im Zimmer hatte sich jetzt Schweigen ausgebreitet. Die meisten Anwesenden starrten den Neuankömmling mit offener, aber freundlicher Neugier an. Nach und nach schlenderten sie alle zum Konferenztisch und ließen sich auf den Sesseln, die darum herum standen, nieder.
    Der Premiertechniker nahm am Kopf des Tisches Platz. Er sagte: »Zuerst einmal möchten wir Ihnen für Ihre Bemühungen danken.«
    »Meine Bemühungen?« wiederholte Rex Morris fassungslos.
    »Ja. Sie waren auf ein sehr, sehr wertvolles Ziel gerichtet, ein Ziel, das wir selbst anstreben.« Er räusperte sich. »Obgleich Ihre Methoden ein bißchen, sagen wir, enthusiastischer waren.«
    »Meine Bemühungen zielten letztlich darauf, der Technokratie ein Ende zu bereiten«, entfuhr es Rex Morris entrüstet.
    »Gewiß«, nickte John McFarlane, »die unseren auch.«
    Rex Morris starrte ihn entgeistert an. Das alles ergab absolut keinen Sinn.
    »Gehen wir doch einmal ein bißchen tiefer, ein wenig in die Geschichte zurück«, schlug ein fülliger älterer Mann vor, der in weite Roben gekleidet war. Entsetzt erkannte Rex Morris den Obersten Priester des Tempels.
    »Gut.« McFarlane nickte zustimmend. Er wandte sich wieder an Rex. »Ich weiß nicht, bis zu welchem Ausmaß Sie die Geschichte der Revolutionen studiert haben, wie sich der Geist des Aufruhrs durch die Generationen fortpflanzt. Selbst eine kurze Untersuchung ergibt schon, daß sich die modernen Revolutionäre in einer einzigartigen Lage befinden. Sie betrachten sich doch als einen Revolutionär, nicht wahr?«
    »Ich glaube schon«, erwiderte Rex herausfordernd. Er hielt den Blick starr auf das Gesicht des Älteren gerichtet.
    »In der Vergangenheit«, fuhr der Premiertechniker fort, »wurden Revolutionen von aufgewühlten Massen in die Wege geleitet, ganz im Gegensatz zu der allgemeinen, aber irrigen Annahme, daß kleine Gruppen Unzufriedener sie auslösten.« Er leckte sich mit der Zunge über die Lippen. »Es gibt viele Beispiele. Jefferson, Madison, Franklin, Washington und all die anderen sogenannten Vorkämpfer der Revolution, mußten sich bemühen, und vor allem schnell handeln, um an der Spitze der revoltierenden Kolonisten zu bleiben. Robespierre, Danton und Marat wurden von dem Pöbel in ihre, den Feudalismus zerstörenden Positionen gehoben. Noch neuer ist das russische Beispiel. Lenin und Zinoview weilten gerade in der Schweiz, als sich die Sowjets zu bilden begannen, Trotzki war in New York, und Stalin, ein drittes Glied in dieser Kette, im Exil in Sibirien. Sie mußten sich beeilen, um nach Petersburg zu kommen und dort die Zügel, die ihnen zugeworfen wurden, zu ergreifen.«
    Er zuckte die Achseln. »Ich glaube, es ist klar, was ich meine. Um auf unsere Zeit zurückzukommen: Wir befinden uns in einer einzigartigen Lage. Es gibt keine niedergetretene Masse von unzufriedenen Sklaven, Leibeigenen oder Proletariern. Und doch besteht eine historische Notwendigkeit, unsere Gesellschaft einem fundamentalen Wandel zu unterziehen, aber die überwiegende Mehrheit unserer Bevölkerung ist gegenwärtig mit den Institutionen hundertprozentig zufrieden.«
    »Aber das ergibt doch gar keinen Sinn«, sagte Rex Morris mit bitterer Stimme. »Wenn Sie selbst gegen die augenblickliche Form der Regierung sind, warum reichen Sie dann nicht Ihren Rücktritt ein? Unter dem technokratischen System stagniert unsere Kultur wie nie zuvor in der modernen
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