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Magazine of Fantasy and Science Fiction 03 - Heimkehr zu den Sternen

Magazine of Fantasy and Science Fiction 03 - Heimkehr zu den Sternen

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 03 - Heimkehr zu den Sternen
Autoren: V.A.
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lange zusammenleben, wie es ihnen gerade Spaß macht. Und dann, sobald einer nicht mehr befriedigt ist, trennen sie sich wieder.«
    »Schön«, mischte sich ein anderer Zuhörer ein, »aber wie soll man denn die Übersicht über die Kinder behalten? Woher weiß man, wer zu wem gehört? Wer der Vater ist, wer die Verwandten sind?«
    »Man muß zum matriarchaischen System zurückkehren, den Namen der Mutter annehmen, statt den des Vaters. Es hat so wieso schon immer viel Klugheit dazu gehört, seinen eigenen Vater richtig zu kennen. Aber seine Mutter kennt man doch für gewöhnlich.«
    »Großer Scott«, stöhnte Rex Morris leise. Inzwischen kümmerte sich niemand mehr um ihn, deshalb schlenderte er weiter durch die Räume und versuchte, den Weg einzuschlagen, den Paula ihn am Tage der Razzia geführt hatte.
    Es war gar nicht schwierig. Ein Raum ging in den anderen über, und schließlich fand er sich in dem schmalen Gang wieder, der zu dem kleinen Büro mit dem Senior-Aktivisten namens Mike führte. Er machte sich nicht die Mühe, anzuklopfen, sondern stieß einfach die Tür auf und trat ein.
    Der rosige Aktivist blickte mit finsterer Miene vom Schreibtisch auf. Er schien Rex nicht gleich zu erkennen. Dann sagte er: »Ah, Rex Morris, Paula Kleins Freund. Wie sind Sie neulich rausgekommen?«
    Rex ließ sich ihm gegenüber in einem Sessel nieder. »Was mich interessiert, ist, wie Sie rausgekommen sind«, gab er kühl zurück.
    Mike runzelte die Stirn, erstaunt über den Tonfall. »Oh, ich? Ich wurde nach der üblichen Routine wieder freigelassen.«
    »Was für eine übliche Routine?« fragte Rex ruhig.
    Der andere starrte ihn einen Augenblick lang an. Schließlich fragte er: »Was wollen Sie, Techno Morris?«
    Rex Morris zog die orangefarbene Kennkarte hervor, die er Matt Edgeworth abgenommen hatte. Lässig hielt er sie hoch. Er wußte, daß der andere auf die Entfernung weder den Namen noch das Foto erkennen konnte. »Mein Name ist Techniker Morris«, sagte er. »Und obgleich mein Posten im Westen der Technokratie liegt, gilt der Rang doch auch hier. Wo ich herkomme, dulden wir diese Art von Flüsterkneipen nicht. Ich verabscheue die ganze Atmosphäre hier. Hiermit verhafte ich Sie und werde Sie einsperren. Und diesmal, Mike, werden Sie bestimmt nicht nach einer üblichen Routineuntersuchung freigelassen werden.«
    Der Ausdruck des Erstaunens auf dem Gesicht des anderen hatte sich in Ekel verwandelt.
    »Hören Sie«, sagte er, »warum strengen Sie Ihren Kopf nicht mal ein bißchen an, bevor Sie sich in Angelegenheiten wie diese hier stürzen, von denen Sie nichts verstehen! Ich garantiere Ihnen, Sie würden mich nicht zehn Minuten lang im Hauptquartier behalten. Glauben Sie etwa, so ein Lokal wie meines könnte auch nur einen einzigen Tag ohne Beziehungen, ohne Verbindungen existieren?«
    Rex Morris setzte zuerst eine ungläubige, dann mißtrauische Miene auf.
    »Sie lügen. Sie wollen doch nicht im Ernst behaupten, daß hohe Stellen diesen ... diesen nonkonformistischen, staatsfeindlichen Sündenpfuhl protegieren?«
    Mike blickte ihn mit offenem Erstaunen an. »Und Sie wollen der Sohn von Leonard Morris sein, he? Jenes Burschen, der wegen seiner offenen Reden so bekannt wurde? Wie sich die Dinge doch ändern können!« Er lehnte sich vor, seine Stimme nahm einen harten Klang an. »Hören Sie zu, Techniker. Draußen im Westen mögen die Dinge vielleicht anders liegen, aber hier in der Hauptstadt haben wir Protektion. Eine Menge sogar. Wissen Sie, zu wem ich gehen würde, wenn mir jemand Ihres Ranges Scherereien machen würde?«
    »Nein. Zu wem denn?« fragte Rex ruhig.
    Mike sagte es ihm.
    Rex starrte ihn lange ungläubig an. Dann sagte er: »Wozu dann aber die Razzia neulich? Wo war da Ihr Beschützer?«
    Mike breitete die Hände aus. »Atmosphäre. Wer wollte schon eine Flüsterkneipe besuchen, wenn es nicht verboten wäre? Illegal? Geheim? Schätze, das macht die Sache romantisch.«
    An der Wand leuchtete jetzt der Bildschirm auf, und Matt Edgeworths grimmiges Gesicht blickte auf sie herab. Im ersten Moment hielt Rex es beinahe für einen persönlichen Anruf, anstatt für eine allgemeine stadtweite Rundfunkübertragung.
    »Wir von den Sicherheitsbehörden sind einem der Nihilisten auf der Spur, die die Gewaltakte und Mordanschläge verübt haben«, begann Edgeworth. »Dieser gefährliche Verbrecher befindet sich noch auf freiem Fuß, nachdem er aus einer Falle entkommen ist. Er ist bewaffnet, und es besteht Gefahr,
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