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Magazine of Fantasy and Science Fiction 03 - Heimkehr zu den Sternen

Magazine of Fantasy and Science Fiction 03 - Heimkehr zu den Sternen

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 03 - Heimkehr zu den Sternen
Autoren: V.A.
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bestimmten Ort zu kommen, würden Sie zustimmen?«
    »Mit Ihnen kommen? Wohin?«
    »Sie haben Ihren Wagen vorm Haus. Ich kann Sie zu diesem Ort führen, nicht weiter als fünfzehn Meilen von hier. Wenn Sie ihn gesehen haben, werden Sie verstehen, warum diese Autopsie auf gar keinen Fall vorgenommen werden darf.«
    »Das erscheint mir reichlich mysteriös –«
    »Ist es aber gar nicht. Ich werde Ihnen alles erzählen. Werde Ihnen alles zeigen. Sie werden mehr erfahren als je ein Mensch Ihrer Zeit – über Leute wie meinen Vater. Über Wesen ohne Herz, die fliegen konnten.«
    »Fliegen?«
    »Was Sie gehört haben, waren keine Fieberphantastereien, Dr. Bray. Als mein Vater noch jung und kräftig war, konnte er fliegen. Die Gesetze verbieten es, aber er besaß die Fähigkeit dazu. Werden Sie mich begleiten?«
    Er blickte sie prüfend an und fragte sich erstaunt, ob es möglich war, daß er an einem einzigen unglaublichen Tag ein Monstrum und eine Verrückte kennengelernt hatte. Dann sagte er:
    »Also gut, Miss Lanning, ich komme mit.«
    Schweigend fuhren sie eine halbe Stunde lang. Nur ab und zu dirigierte ihn die Frau mit knappen Worten nach rechts oder links. Schon bald hatten sie die Hauptstraßen verlassen und folgten nun holprigen einsamen Nebenwegen ohne Straßenschilder oder Kilometersteine. Einmal bogen sie in einen Pfad ein, der völlig unbegehbar schien. Dr. Brays sechs Jahre alter Buick klapperte und rutschte durch die tiefen Fahrrinnen.
    Endlich forderte sie ihn auf, anzuhalten.
    Sie stiegen aus und befanden sich mitten im Wald.
    »Aber hier ist ja gar nichts«, sagte Bray. »Nichts, so weit ich sehen kann –«
    »Folgen Sie mir«, forderte ihn die Frau auf.
    Sie wand sich durch das dichte Unterholz, Dr. Bray stolperte mit seiner Taschenlampe hinter ihr her. Nirgends konnte er einen Pfad, einen Richtungsweiser, einen Pfeil an einem Baum entdecken, an die die Frau sich bei ihrem unbeirrbaren Weg hielt. Schnell und zielsicher eilte sie ihm voran, und bald fühlte Bray, wie der Schweiß an seinem Körper entlang sickerte. Er keuchte heftig, zuletzt taumelte er nur noch blind voran.
    »Was soll das?« fragte er ängstlich. »Wohin gehen wir?«
    »Wir sind fast am Ziel«, antwortete sie nur.
    Sie blieb in einem Ulmenhain stehen, der so dicht war, daß nicht der geringste Schimmer des Mondscheins hindurchdrang. Sie drang in das tiefste Dickicht vor und winkte Bray, ihr zu folgen. Er fürchtete sich, war aber zu neugierig, um zu protestieren.
    Plötzlich tat sich unversehens eine kleine Höhle vor ihnen auf.
    Sie ging darauf zu und drückte die Brombeerzweige und Blätter, die den mittleren Teil bedeckten, beiseite.
    »Sehen Sie!« rief sie.
    Er bemerkte ein dunkles, gähnendes Loch, fast vier Meter im Durchmesser, das sich bis zu einer unbekannten Tiefe in die Erde senkte.
    »Großer Gott«, rief Bray. »Was ist das?«
    »Ein Eingang«, antwortete die Frau. »Da hängt eine Strickleiter. Wollen Sie mir vertrauen und mir folgen?«
    »Aber was ist das? Ein verlassener Bergwerksstollen?«
    »So was Ähnliches«, lächelte sie. Dann ließ sie sich die ersten Sprossen hinab. »Kommen Sie?«
    Bray blickte auf seinen Anzug, der von der Wanderung durch den Wald schon beschmutzt und teilweise sogar zerrissen war. »Also gut«, stieß er wütend hervor. »Schließlich bin ich nun mal so weit gekommen ...«
    Er folgte ihr auf der Leiter.
    Der Abstieg erschien ihm endlos. Die Wände des Schachts waren glatt und feucht. Sprosse um Sprosse ging es nach unten; er fühlte sich schwindlig, eine leichte Übelkeit machte sich bemerkbar. Nach einigen Minuten klammerte er sich verzweifelt an die Leiter und hielt inne. »Wie weit ist es noch?«
    »Nicht mehr weit«, kam ihre Stimme hallend von unten zurück. »Nicht mehr weit, Doktor.«
    Er stieg weiter abwärts.
    Schließlich berührten seine Füße harten Felsboden. Er schaltete die Taschenlampe an und fand sich in einer Höhle von beträchtlicher Größe wieder. Er suchte nach Überbleibseln von Bergwerksgeräten, sah aber keine. Die Decke des Raums war mit Holz verkleidet, der Boden war etwas holprig, sonst aber eben. An der Wand hing eine Öllampe, die die Frau anzündete.
    »Was soll das hier bedeuten? Wo sind wir?«
    »Schauen Sie sich doch um, Doktor.«
    Er hielt seine Taschenlampe hoch und ließ den Lichtschein durch den Raum gleiten. Auf dem Boden stand, nebeneinander gerade ausgerichtet, eine Reihe länglicher Holzkisten. Es schienen Dutzende, ja Hunderte zu sein; so
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