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Märchenprinz Sucht Aschenputtel

Märchenprinz Sucht Aschenputtel

Titel: Märchenprinz Sucht Aschenputtel
Autoren: VICTORIA PADE
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McCords vor allem ihren Reichtum, ihren Status und ihren Einfluss erlebt. Aber darüber will ich nicht berichten. Du hast mir mehr versprochen. Was in dir persönlich vorgeht, hat damit allerdings nichts zu tun. Das geht mich nichts an, und ich hätte den Mund halten sollen.“
    „Aber in deinen Kreisen reden alle Leute darüber, dass ich depressiv bin?“
    Warum hatte sie nur davon angefangen? Jetzt musste sie schleunigst Schadensbegrenzung betreiben. „Es ist dir vielleicht nicht klar, aber die Hausangestellten, die schon so lange wie meine Mutter bei euch arbeiten, machen sich eben Gedanken um dich. Sie sehen, dass es dir nicht gut geht. Meine Mutter hat mir Vorwürfe gemacht, dass ich dir auf die Nerven gehe, statt dich in Ruhe zu lassen. Das hat nichts mit Tratsch zu tun.“
    Tate sah sie lange an, doch sie konnte nicht erkennen, was in ihm vorging. Außer, dass er sich noch immer amüsierte – anscheinend über sie. Schließlich sagte er: „Du kannst deinen Leuten ausrichten, dass sie sich keine Sorgen machen müssen. Ich bin nicht depressiv.“
    „Gut zu wissen“, erwiderte Tanya, doch erleichtert war sie deshalb nicht.
    Sie hoffte, er würde noch mehr sagen – irgendeine Bemerkung machen, die darauf hindeutete, dass diese Sache für die Hausangestellten kein Nachspiel hatte.
    Doch stattdessen stieg Tate jetzt aus, ging um den Wagen und öffnete ihr die Tür. Das fühlte sich wirklich seltsam an, denn schließlich waren sie nur bei einem Arbeitsessen gewesen – auch wenn sie nicht wirklich gearbeitet hatten.
    Und dann lief er neben ihr auf dem schmalen Pfad, der zu JoBeths Häuschen führte.
    „Willst du auf Dauer bei deiner Mutter wohnen bleiben?“, fragte Tate im Plauderton.
    „Nein, langfristig suche ich eine eigene Wohnung. Aber im Moment ist die Wohnsituation ganz praktisch, und ich kann ein paar Dollar zur Seite legen, weil ich die Miete spare.“
    „Hast du einen Stift und Notizblock bei dir?“, fragte er, als sie vor der Tür angekommen waren.
    Tanya zog ihren Arbeitsblock mit Kuli aus der Handtasche.
    Tate schrieb eine Adresse auf und reichte ihr beides zurück.
    Wollte er ihr damit bei der Wohnungssuche helfen?
    „Wir treffen uns dort morgen um neun“, befahl er.
    Sie sah ihn fragend an. „Ich muss noch ein paar Monate sparen, bevor ich mir eine eigene Wohnung leisten kann“, sagte sie. „Allein die Einrichtung …“
    „Das ist keine Wohnung.“
    „Oh. Was ist es dann?“
    „Das wirst du dann schon sehen. Perlen sind nicht erforderlich. Zieh dir etwas Bequemes an, und stell dich darauf ein, mit anzufassen.“
    „Brauche ich Arbeitshandschuhe?“, witzelte sie.
    „Nein.“
    Da er offenbar nicht mehr verraten wollte, wechselte sie das Thema. „Danke für den schönen Abend.“
    Er lachte leise. „Obwohl wir nicht gearbeitet haben?“
    „Trotzdem war das Essen toll.“
    „Vielleicht kann ich den Koch ja für nächsten Sonntag überreden, uns etwas zum Mitnehmen einzupacken, damit wir nicht in diesem schrecklichen Country Club herumsitzen müssen“, erwiderte Tate trocken.
    Jetzt musste sie auch lachen.
    „Wow, du kannst es also doch“, sagte er in gespieltem Erstaunen.
    „Was kann ich?“
    „Lächeln. Ich hatte mir schon Sorgen gemacht. Wer hätte gedacht, dass Miss Ernst so ein hübsches Lächeln hat …“
    „Miss Ernst?“
    „Na ja, als wir uns in der Bibliothek begegnet sind, war das nicht gerade ein erfreulicher Anlass. Gestern hast du mir fast den Kopf abgerissen, weil ich den Sender angerufen hatte. Und heute warst du ganz auf die Arbeit konzentriert, obwohl wir gar nicht gearbeitet haben. Außerdem hast du selbst schon mehrmals gesagt, dass es dir ernst ist …“
    „Aber doch nur mit der Story. Ich will eine gute Story abliefern.“
    „Trotzdem bist du die meiste Zeit sehr ernst. Vielleicht sollten deine Mutter und ihre Truppen sich mehr Sorgen um dich als um mich machen.“
    Sehr fröhlich war es bei ihren bisherigen Treffen wirklich nicht zugegangen.
    „Für mich ist das hier mein Job“, erinnerte sie ihn.
    Wieder lächelte er, und das gefiel ihr viel zu sehr. „Da bin ich ja froh, dass du Job gesagt hast und nicht Arbeit. Ich möchte nämlich nicht für jemanden zur Arbeit werden.“
    „Dann sorg dafür, dass ich in Zukunft meinen Job machen kann“, gab sie zurück.
    „Morgen um neun.“
    Sie begann sich zu fragen, ob das eine Büroadresse war, wo sie Tate an einem Schreibtisch antreffen würde, um sich dann für den Rest des Tages seine
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