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Märchen aus 1001 Nacht

Märchen aus 1001 Nacht

Titel: Märchen aus 1001 Nacht
Autoren: Mathias Lempertz GmbH
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Dinare hinzuerworben hatte und dass mein Vermögen nun zweitausend Dinare betrug. Ich teilte es auf zwischen mir und meinem Bruder und sagte: “Halte es so, als ob du nie fort und in der Fremde gewesen wärest.” Er nahm es mit Freuden und eröffnete wieder einen Laden. Nach einiger Zeit verkaufte mein anderer Bruder - das ist der andere Hund hier - all seinen Besitz, nahm all sein Geld und wollte auf Kauffahrt gehen. Wir versuchten ihn zu halten, aber vergeblich. Er versah sich mit Waren, kaufte viele Handelsgüter ein, brach mit den anderen Reisenden auf und blieb ein ganzes Jahr fern von uns. Dann kehrte er zu uns zurück, genau wie sein großer Bruder zurückgekommen war. Ich sagte zu ihm: “Bruder, habe ich dir nicht von der Reise abgeraten?” Da weinte er und sagte: “Bruder, so war es vorherbestimmt. Da bin ich nun, arm und nackt, besitze keinen einzigen Dirham und habe kein Hemd anzuziehen.” Da nahm ich ihn, O Dschinni, brachte ihn ins Bad und kleidete ihn völlig neu ein.
    Wir gingen zusammen zurück in meinen Laden und aßen etwas, dann sagte ich zu ihm: “Bruder, ich werde die Jahresabrechnung für meinen Laden und für mein Vermögen machen. Was davon Kapital ist, trennen wir ab, aber den Überschuss teile ich zwischen uns beiden.” Dann holte ich das Rechnungsbuch für den Laden hervor, rechnete mein Vermögen aus und fand, dass es zweitausend Dinare betrug. Ich pries Allah und freute mich außerordentlich. Ich teilte das Geld zwischen uns auf, gab ihm tausend Dinare und behielt tausend Dinare für mich. Er eröffnete einen Laden und wir blieben einige Zeit beieinander. Dann kamen meine beiden Brüder zu mir und wünschten, dass ich mit ihnen zusammen fortreisen solle, doch ich wollte davon nichts wissen. “Was habt ihr auf eurer Reise gewonnen, dass auch ich es gewinnen müsste?” fragte ich und hörte nicht auf sie. Wir blieben in unseren Läden und trieben Handel, aber jedes Jahr kamen sie wieder mit ihrem Vorschlag, eine Reise zu unternehmen, doch ich stimmte nicht zu. Als schließlich sechs Jahre vergangen waren, gab ich meine Zustimmung.
    â€œIch werde mit euch reisen”, sagte ich zu ihnen, “wie viel Geld habt ihr?” Da musste ich feststellen, dass sie gut gelebt und alle Habe vergeudet hatten, doch ich sprach nicht darüber und machte ihnen keine Vorhaltungen. Ich machte die Rechnung für mein Vermögen, nahm auch alles Vermögen, das ich in den Laden gesteckt hatte, verkaufte es und brachte zu meiner Freude sechstausend Dinare zusammen. Ich teilte die Summe in zwei gleiche Teile und sagte: “Diese dreitausend Dinare sind für euch beide und für mich, dass wir drei damit auf Kauffahrt gehen und Handel treiben und diese dreitausend vergrabe ich in der Erde” - für den Fall, dass es mir wie ihnen ergehen werde und wir dann dreitausend Dinare fänden, mit denen wir wieder unsere Läden eröffnen könnten. Sie sagten: “Ein guter Gedanke!” Da teilte ich mein Geld auf, nahm dreitausend beiseite und vergrub sie und von den anderen dreitausend gab ich jedem meiner Brüder tausend Dinare und behielt selber tausend. Ich verriegelte den Laden, wir versorgten uns mit Waren und Handelsgut, mieteten ein großes Schiff, ließen unsere Sachen zum Meer bringen, luden Proviant ein und fuhren ab,Tage und Nächte, einen ganzen Monat lang. Es ist berichtet worden, dass der zweite Scheich zu dem Dschinni sagte: “Ich reiste mit meinen Brüdern - diesen beiden Hunden - auf dem Meer ungefähr einen Monat lang, dann fuhren wir auf eine Insel zu, gingen an Land und verkauften unsere Waren; dabei erlösten wir zehn Dinare für jeden eingesetzten Dinar. Dann kauften wir Waren und andere Dinge ein und ich wollte abreisen. Da traf ich am Meeresstrand eine junge Frau, die mit Lumpen bekleidet war. Sie küsste meine Hand und sagte: “Herr, wärest du zu einer Gefälligkeit und Wohltat bereit, die ich dir später, denke ich, vergelten kann.” Ich antwortete: “Ja, ich bin dazu bereit, auch wenn du es mir nicht entgelten wirst.” - “Heirate mich”, sagte sie da, “kleide mich und nimm mich mit dir auf diesem Schiff in deine Heimat. Ich werde deine Frau sein - ich schenke mich dir. Du vollbringst an mir eine gute Tat und ich werde, so Allah will, es dir vergelten. Lass dich nicht durch mein Aussehen und meine Armut
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