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Maechtig, mutig und genial

Maechtig, mutig und genial

Titel: Maechtig, mutig und genial
Autoren: Eva Karnofsky
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Ausland vertreiben, doch dafür benötigt sie einen Investor.
Ausgewählte Literatur:
    »Intensidad y pasión«. In:
El Deber
, 4.–10.5.2008. Porträt über Beatriz Canedo Patiño.
    Volkery, Carsten: »Alles Alpaka«. In:
Die Zeit
, Nr. 48, 20.11.2003. Auf: http://www.zeit.de/2003/48/Haut-Couture_Bolivien , 15.5.2012.
    http://www.beatrizcanedopatino.com

MARTA LAGOS
CHILE, *1952
    Marta Lagos ist eine Meinungsforscherin von Weltruf. Die Volkswirtin, die in Heidelberg studiert hat, gründete und leitet das
Latinobarómetro
, das seit 1995 demokratische Einstellungen in 18 Ländern Lateinamerikas abfragt. Sie betreibt eine eigene Markt- und Meinungsforschungsfirma in Santiago de Chile und ist bei nationalen und internationalen Medien eine gefragte Analytikerin chilenischer und lateinamerikanischer Politik.
    Marta Lagos Cruz-Coke wurde am 13. März 1952 in Santiago de Chile als jüngste Tochter von Marta Cruz-Coke Madrid und Gustavo Lagos Matus geboren. Sie hat zwei ältere Geschwister. Ihr Vater – er war Jurist und Politikwissenschaftler – hat mehrere bedeutende Institutionen gegründet, darunter die
Facultad Latinoamericana de Ciencias Sociales
(Flacso, dt.: Lateinamerikanische Fakultät für Sozialwissenschaften) und war unter dem christdemokratischen Präsidenten Eduardo Frei Montalva (1964–1970) Justizminister. Ihre Mutter hat Philosophie studiert, war Lehrerin und Schuldirektorin und leitete nach dem Ende der Pinochet-Diktatur etliche Jahre die chilenische Nationalbibliothek. Lagos’ Großvater mütterlicherseits, Eduardo Cruz-Coke, hatte 1946 für die Konservative Partei bei den Präsidentschaftswahlen kandidiert.
    Ende der 1950er Jahre lebte Marta Lagos, weil die Eltern viel auf Reisen waren, mit ihren Großeltern mütterlicherseits zunächst in Peru, wo der Großvater chilenischer Botschafter war.Dort wurden sie und ihr Bruder von einer Hauslehrerin unterrichtet.
    Im Hause des Großvaters gingen Wissenschaftler, Intellektuelle und Politiker ein und aus; der spätere Präsident Salvador Allende war nur einer der vielen Gäste, die dort jeden Tag zu Mittag aßen. Die Großeltern starben, als Marta Lagos in Deutschland war. Der große Tisch, an dem sich ihre Besucher damals versammelt und den die Enkelkinder immer wieder für Pingpong-Spiele missbraucht hatten, steht heute in Marta Lagos’ Esszimmer. Im Hause des Großvaters galt: mehr sein als scheinen. »Dort lernte ich, dass nur der Himmel die Grenze ist; die Ziele müssen immer höher gesteckt sein als die Möglichkeiten«, erinnert sich Lagos. Der Großvater vermittelte ihr auch die Liebe zur Poesie. Er war ein Freund des während des spanischen Bürgerkrieges ermordeten Dichters Federico García Lorca gewesen, und seine Enkeltochter kannte als Kind dessen Gedichte auswendig.
    Die Tatsache, dass ihre Schwester behindert ist und sie nicht, hat Marta Lagos immer als Verpflichtung verstanden, sich besonders anzustrengen: »Wir Katholiken sind von Schuldgefühlen geplagt, so lädt man sich immer viel auf.« Angst vor Risiken kennt sie nicht, und so lebt sie nach dem Motto, jede Chance, die sich ihr bietet, auch zu ergreifen.
    Ihr erstes Sekundarschuljahr absolvierte sie in Chapel Hill / North Carolina, wo ihr Vater eine Professur angenommen hatte. Nach einem Zwischenaufenthalt in Santiago zog die Familie erneut in die USA, diesmal nach Washington D.C., wo der Vater für die Interamerikanische Entwicklungsbank arbeitete. Es folgten fünf Jahre in Buenos Aires, wo ihr Vater das Institut für lateinamerikanische und karibische Integration (INTAL) gründete, eine Unterorganisation der Interamerikanischen Entwicklungsbank. Marta besuchte dort das
Michael Ham Memorial College
, eine katholische Privatschule des Passionisten-Ordens. Dort lernte sie Latein und Griechisch, was es ihr später erleichterte, Deutsch und Italienisch zu lernen, wie siesagt. Das Niveau war höher als an den chilenischen Schulen, und dies half ihr auch später, in England Arbeit zu finden, glaubt sie. Mit 17 Jahren ging sie mit der Familie nach Santiago zurück, wo sie an der französischen Jeanne-d’Arc-Schule, geführt von Nonnen aus Grenoble, ihr Abitur machte.
    Danach nahm sie an der
Pontificia Universidad Católica
ein Soziologiestudium auf. 1970 wurde sie Mitglied der Christdemokratischen Partei
(Partido Demócrata Cristiano)
, in die sie sich vor der Volksabstimmung vom 5. Oktober 1988 über den Verbleib von Diktator Augusto Pinochet im Amt erneut einschrieb. 1994 verließ sie
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