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Maechtig, mutig und genial

Maechtig, mutig und genial

Titel: Maechtig, mutig und genial
Autoren: Eva Karnofsky
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sang ihn auch vor dem Endspiel der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in München. Im gleichen Sommer gab sie im Rahmen einer zweiten Welttournee in Mexiko-Stadt auf dem Zócalo das größte Musikkonzert aller Zeiten – vor 210 000 Menschen. Und im November wurde ihr im Alter von gerade 29 Jahren vor dem Fußballstadion ihrer Heimatstadt Barranquilla ein Denkmal gesetzt: Der Neusser Maler und Bildhauer Dieter Patt hat es kreiert und gestiftet.
    2006 war ein gutes Jahr für sie, denn auch die Vereinten Nationen ehrten sie für ihr soziales Engagement. In ihrer Dankesrede erinnerte sie daran, dass am Ende eines jeden Tages in Lateinamerika 960 Kinder gestorben sind. Bereits drei Jahre zuvor war sie zur UNICEF-Botschafterin des guten Willens ernannt worden. In dieser Funktion nimmt sie an vielen Veranstaltungen teil, ein Marsch gegen die Gewalt in El Salvador ist nur ein Beispiel. 2010 erhielt sie dann die UNO-Medaille für soziale Gerechtigkeit und Frieden. In Deutschland war sie im Jahr zuvor als
Charity Person
des Jahres mit einem Bambi geehrt worden.
    Shakira versteht es, ihre beruflichen Interessen mit ihrem sozialen Engagement zu verbinden. So versteigerte eine Automarke, für die sie in Spanien eine Werbekampagne gemacht hatte, einen Wagen zugunsten ihrer Stiftung, und anlässlich der Fußball-WM in Afrika brachte ein spanischer Modekonzern weltweit »Waka Waka«-T-Shirts auf den Markt. Der Gewinn floss in die Stiftung der Sängerin, die damit Erziehungsprojekte in Südafrika fördern will.
    Verschiedentlich wurde sie angegriffen, weil sie es akzeptiert hatte, das Lied zur Fußball-WM in Südafrika zu singen, anstatt einem afrikanischen Künstler den Vortritt zu lassen. Fußball habe mit Integration und Toleranz zu tun, sei ein Schmelztiegelder Kulturen, antwortete sie darauf und erinnerte daran, dass sie aus einem Teil Kolumbiens stamme, der mit der afrikanischen Kultur durch eine Nabelschnur verbunden sei. »Waka Waka (This Time for Africa)« basiert auf einem Lied aus Kamerun, und die südafrikanische Gruppe Freshlyground wirkte bei der Aufnahme mit. Der Song erschien auf Shakiras Album
Sale el Sol
(dt.: Die Sonne kommt heraus, 2010).
    Shakira weiß zu mobilisieren: Kolumbiens Literaturnobelpreisträger Gabriel García Márquez – Shakira sang mehrere Songs für den Soundtrack der Verfilmung seines Romans
Die Liebe in den Zeiten der Cholera
– erklärte sich bereit, als Ehrenvorsitzender der von ihr mitinitiierten Stiftung ALAS (
América Latina en Acción Solidaria
, dt.: Lateinamerika in solidarischer Aktion, die Abkürzung ALAS bedeutet Flügel) zu fungieren. Ziel der Stiftung ist es, öffentlich für die Förderung von Kindern im Alter bis zu sechs Jahren zu werben. Shakira gewann dafür neben García Márquez zahlreiche weitere lateinamerikanische Künstler, aber auch den ehemaligen spanischen Ministerpräsidenten Felipe González und den mexikanischen Kommunikationsunternehmer Carlos Slim Helú, der als reichster Mann der Welt gilt.
    ALAS geriet allerdings verschiedentlich in die Schlagzeilen: So sollen zwei Mitarbeiter der Verwaltung Spendengelder veruntreut haben, was ALAS-Vizepräsident Antonio de la Rúa jedoch mit dem Argument zurückwies, die Stiftung verwalte keine Spendengelder, sondern widme sich lediglich der Mobilisierung. Dennoch zogen sich Künstler wie Juánes daraufhin von ALAS zurück. Und in argentinischen Medien hieß es, ALAS habe die Kosten eines Benefizkonzertes in Buenos Aires nicht erstattet.
    Shakira beteiligt sich an der
Clinton Global Initiative
, der Entwicklungs-Initiative von Ex-US-Präsident Bill Clinton, sie wirbt mit Al Gore für den rationellen Umgang mit Wasser, sie setzt sich für Überschwemmungsopfer in ihrer Heimat ein, und führt sie eine Tournee in eine Hauptstadt, trifft sie sichgewöhnlich mit Präsident oder Präsidentin, um für die Erhöhung der Etats für Bildung und Erziehung zu werben. Gleiches forderte sie auch vor dem amerikanischen Kongress. Die Politiker lassen sich gern mit dem Weltstar fotografieren. Wenn es gelänge, eine massive, weltweite Bewegung für bessere Ernährung und Erziehung der Kinder auf die Beine zu stellen, würden die Politiker dem Rechnung tragen: »Wir zeigen Interesse, und sie wollen vor uns gut dastehen. Also werden sie tun, was wir von ihnen erwarten«, glaubt Shakira, denn so funktioniere Demokratie. Inzwischen zählt ein politischer Berater zu ihrem Stab.
    Vor den US-Wahlen 2009 ermunterte sie die aus Lateinamerika stammenden
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