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Maddrax - Folge 333: Im Zentrum der Gewalten

Maddrax - Folge 333: Im Zentrum der Gewalten

Titel: Maddrax - Folge 333: Im Zentrum der Gewalten
Autoren: Christian Schwarz
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mit einigen anderen an Faultier vorbeigeschoben hatte, fand hier die nächsten Fußabdrücke. Sie führten plötzlich weg vom Fluss, den steilen, bewaldeten Hügel empor, der sich zu ihrer Rechten erhob.
    In der Ferne brüllte ein Jaguar. Die Indios zuckten zusammen. Nachts war ihnen der grausame Jäger des Dschungels überlegen. Aber noch war es nicht so weit. Eben erst brach die Dämmerung herein.
    Faultier kämpfte sich wieder an die Spitze durch, indem er einige Spieler rüde beiseite stieß. „Weiter! Sind nich weit“, sagte er.
    Oben auf dem Hügel angelangt, hörten sie plötzlich Lärm. Faultier hob den Arm. Doch anstatt hinter ihm stehen zu bleiben, bildeten die Indios eine Linie.
    Vor ihnen fiel der Berghang fast genauso steil ab, wie er angestiegen war. Auf der ungefähren Hälfte war eine größere Fläche plattgedrückt, die Bäume einfach umgeknickt, als hätte ein Riese seinen Fuß dort aufgesetzt. Vor einem umgestürzten Baum standen die Verfolgten: Maddrax und Xij. Grund zur Freude gab es dennoch nicht, denn sie waren von Metallmännern umringt! Es waren weit mehr als Faultiers Leute und ihnen ohnehin überlegen. Enttäuscht schnaubte er.
    „Falschvogel is Chef“, flüsterte Kurzbein. Er drückte ein großes Blatt auf seine Kopfwunde und zeigte auf einen Roboter mit Geiermaske, aus dessen Sehschlitzen unheimliches blaues Licht strahlte. Es hüllte den Kopf von Maddrax ein.
    „Chef“, wiederholte Faultier, schlug sich erneut die Krallen gegen die Brust und hob drohend die Machete.
    „Falschvogel gefährlich“, sagte Kurzbein störrisch und wandte sich dabei von Faultier ab.
    In diesem Moment erklang ein schnell anschwellendes Brausen am dunkel werdenden Himmel. Die verzerrten Indios wussten, was ein Gewitter war und wie es klang, aber so etwas hatten sie noch nie gehört. Sie duckten sich und starrten entgeistert zum Horizont, wo ein fliegendes Etwas auftauchte – kein Vogel, sondern auch aus Metall. Es rauschte über sie und den Dschungel hinweg und verschwand schließlich am anderen Horizont. Das Heulen wurde leiser und ebbte schließlich ganz ab.
    Kurz darauf setzten sich die Eisenmänner mit ihren Gefangenen in Bewegung und verschwanden seitwärts zwischen den Bäumen.
    Faultier ließ eine kurze Zeitspanne vergehen, dann stieg er behände den Hügel hinunter. Dort, wo die Stählernen ihnen die Beute weggeschnappt hatten, blieb er stehen und schaute sich um. Kurzbein und die anderen traten hinter ihm zwischen die umgestürzten Bäume.
    „Maddrax holen. Dann töten“, sagte Faultier und blickte den vom letzten Regen noch feuchten Hang hinunter, an dessen Fuß sich ein großes Schlammloch erstreckte.
    „Nein!“, widersprach Kurzbein und starrte Faultier feindselig an. „Eisenmänner gefährlich. Falschvogel gefährlich, ja, ja. Tötet uns !“
    „Chef“, zischte Faultier fast schon verzweifelt und präsentierte sein Gebiss, um etwas mehr Eindruck zu schinden. „Maddrax holen. Hat Teddy kaputtgemacht!“ Er hob die Machete zum Schlag.
    Der Angriff kam nicht von Kurzbeins Seite. Ein Indio, dessen linkes Auge grotesk in die Länge gezogen war, sprang Faultier an und rempelte ihn weg. Der Anführer ließ die Machete fallen, versuchte sich zu halten, geriet aber auf dem feuchten Untergrund ins Rutschen. Auf dem Bauch sauste er nach unten. Und tauchte mit einem gurgelnden Schrei in das Schlammloch ein. Meterhoch spritzte der Dreck, während die Indios oben lachten.
    „Spielen“, grunzte Kurzbein glücklich. „Spielen.“
    „Nich spielen. Teddy kaputt“, wies ihn Großauge zurecht.
    „Teddy kaputt“, erwiderte Kurzbein zerknirscht. „Gehen heim.“
    „Chef nich mehr Chef. Teddy weg, Chef blöde“, radebrechte Großauge im Brustton der Überzeugung.
    Faultier drehte sich derweil verzweifelt im Schlammloch, bis er schließlich Halt fand. „Eisenmann“, keuchte er zwischen den Hustern, mit denen er die konsumierte Schlammbrühe wieder ausspie. Er stand bis zu den Knien in der braunen Brühe und wedelte mit den Armen. „Eisenmann!“ Unverhohlene Panik lag in seiner Stimme. Er machte einen Schritt nach vorne und sank bis zur Brust ein.
    Mit Ruderbewegungen seiner Arme kämpfte er sich zum Ufer vor und stieg schließlich an Land. „Eisenmann!“, schrie er fast kläglich und versuchte sich den schlammigen Hang hochzuarbeiten. Dabei schaute er immer wieder nach hinten.
    „Hä?“, machte Großauge und starrte Kurzbein an. „Wo Eisenmann?“
    „Chef blöde“, sagte Kurzbein debil
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