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Madame Mystique

Madame Mystique

Titel: Madame Mystique
Autoren: Jason Dark
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nicht mit.«
    »Schade.«
    »Hör auf, das sagst du nur so. Aber«, sprach sie weiter, »wenn du daran denkst, dass man dir eine Falle gestellt haben könnte, dann würde ich doch vorschlagen, dass du erst recht hinfährst und immer daran denkst. Du musst auf der Hut sein.«
    »Daran habe ich tatsächlich gedacht, Glenda. Eine mit List und Tücke aufgestellte Falle, die sich zudem noch meine Neugierde zu Nutze macht und darauf setzt, dass ich komme.«
    »Dann fahr hin.«
    »Ich dachte auch an Suko.«
    »Musst du wissen, aber die Einladung gilt dir allein, John. Da würde ich auch allein hinfahren.«
    Ich schaute auf die Uhr. Es war bereits später Nachmittag, und so fragte ich: »Mit der Post ist sie nicht gekommen – oder? Ich meine, nicht mit der normalen Post.«
    »So sieht es aus.«
    »Wie kam sie dann?«
    »Sie muss unten von einem Boten abgegeben worden sein. Etwas anderes kann auch ich mir nicht vorstellen.«
    »Ja«, sagte ich und lehnte mich auf dem Stuhl zurück. Die Hände verschränkte ich im Nacken. Glenda beobachtete mich spöttisch. Ich ahnte, was in ihrem Kopf vorging. »Du freust dich, wie?«
    »Kann ich nicht abstreiten.«
    »Und was macht dir so einen Spaß?«
    »Deine Zwickmühle.«
    »Wäre es umgekehrt, würde ich mich nicht so freuen.«
    »Ach. Und warum nicht?«
    Ich ließ die Arme wieder sinken. »Weil diese Einladung durchaus eine Falle sein kann.«
    »Super, John. Denkst du jetzt auch schon so weit? Ich wundere mich darüber, dass du erst jetzt darauf gekommen bist. Daran habe ich schon die ganze Zeit gedacht.«
    »Ich denke eben nicht so schlecht.«
    »Ha, ha, ha – ausgerechnet du. Nein, nein, John. Das wollen wir mal ganz schön zur Seite lassen. Ich kann mir schon vorstellen, dass du an eine Falle gedacht hast. Ist ja auch nicht schlimm. Ist alles möglich bei deinem Job.«
    »Dann werde ich fahren.«
    »Ja.« Glenda deutete zum Fenster. »Wir haben zwar offiziell noch Winter, aber diese Temperaturen passen mehr in den Frühling hinein. Ich an deiner Stelle würde fahren. Wenn du hier in London bleibst, würdest du mich enttäuschen. Und ich würde denken, dass du alt wirst. Das ist eben meine Meinung.«
    »Okay.« Ich schlug mit der flachen Hand auf die Schreibtischplatte. »Es ist gebongt, ich werde fahren.«
    »Dann darf ich dir schon jetzt viel Spaß wünschen...«
    ***
    Ich war mir nicht sicher, ob aus dem Spaß etwas werden würde. Eine direkte Gefahr erkannte ich nicht, aber diese Einladung der Unbekannten war schon recht mysteriös, denn den Namen hatte ich noch nie in meinem Leben gehört. An ihn hätte ich mich bestimmt erinnert, denn für meinen Geschmack war er recht ausgefallen.
    Tabea Ryder...
    Dahinter konnte man wer weiß was vermuten. Jedenfalls wuchsen die Rätsel weiter, und auch Suko konnte mir nicht bei der Lösung helfen, als ich ihn auf den Weg nach Hause darauf ansprach.
    »Nein, nie gehört.«
    »Dann möchte ich mal Shao fragen.«
    »Wenn sie da ist.«
    »Wieso?«
    »Sie wollte ins Fitness-Center Winterspeck abtrainieren. Hat sie jedenfalls behauptet.«
    »Und? Hat sie zugenommen?«
    »Das kann ich dir nicht sagen. Sie selbst behauptet es.« Suko lenkte den Rover in die Tiefgarage hinein. »Du kennst ja die Frauen, John. Sie sehen immer dort etwas, wo wir nichts sehen. Das ist nun mal so.« Wir rollten in die Parktasche hinein und stiegen aus.
    Der muffige Geruch war aus der unterirdischen Garage nicht zu vertreiben. Wie immer schaute ich mich beim Aussteigen sehr genau um, aber es war kein Gegner zu entdecken. Oft genug hatte man uns hier unten aufgelauert.
    An diesem Tag war alles normal. Überhaupt hatte ich keine Probleme bekommen. Wir hatten uns im Büro herumgetrieben und uns mit der Ablage beschäftigt. Wir wurden automatisch informiert, wenn sich etwas in London und auch in unserem Land ereignete, was auch in unseren Bereich fallen könnte. Aber es war Ruhe. Keine Probleme, keinen Ärger, und draußen schien sogar eine blasse Februar-Sonne, die die winterlichen Temperaturen gar nicht mehr winterlich aussehen ließ.
    »Komm direkt mit, John.«
    Suko schloss auf, rief Shao’s Namen und erhielt keine normale Antwort. Als wir das Wohnzimmer fast betreten hatten, hörten wir das Rauschen der Dusche, denn Shao hatte die Tür zum Bad nicht geschlossen.
    Suko ging hin, während ich mich in einen Sessel haute und an die Einladung dachte, die mir natürlich nicht aus dem Kopf wollte. Ich glaubte auch nicht wirklich daran, dass der Name Shao etwas sagte, aber
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