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Madame Mystique

Madame Mystique

Titel: Madame Mystique
Autoren: Jason Dark
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geheimnisvoll und sehr rätselhaft. Auch deshalb, weil die Farbe der Augen verschieden war.
    Das linke Auge hatte grün geschimmert. Und das rechte? Ich hatte keine Ahnung, aber es war doch recht normal gewesen. Zumindest war mir die Farbe nicht aufgefallen.
    Im Kopf spürte ich einen leichten Druck. Den allerdings überging ich, weil ich auch noch etwas anderes merkte, was mich schon aufmerksam werden ließ. Es hing mit meinem Kreuz zusammen, das vor der Brust hing. Hatte es sich erwärmt? Bildete ich mir das ein?
    Ich wollte es genau wissen und zog es hervor. Mit dem Daumen strich ich darüber hinweg, bis ich die Mitte erreichte, wo sich die beiden Balken trafen.
    Genau dort war es wärmer als in der übrigen Umgebung. Dort befand sich der Druidenstern, der von einigen Buchstaben und Zeichen umgeben war. Sie waren in der letzten Zeit nicht mehr wichtig gewesen. Früher einmal waren sie mir von der mächtigen Lilith »gestohlen« worden. Das Kreuz hatte sie zurückbekommen, und nun musste es eine Verbindung zwischen ihm und dieser mysteriösen Traumgestalt geben.
    Man hatte mir eine schriftliche Einladung zu dieser Party geschickt, und nun war ich davon überzeugt, die Gastgeberin im Traum gesehen zu haben. Ja, das war es doch. Sie war mir im Traum erschienen. Es gab zwischen ihr und mir eine Verbindung über das Kreuz hinweg. Genau das konnte der Grund sein, weshalb man mich eingeladen hatte.
    Damit hatte ich den Fall zwar nicht gelöst, aber ich war jetzt sicher, dass ich am nächsten Tag hinfahren würde, um bei dem abendlichen Fest dabei zu sein.
    Und noch etwa stand für mich fest. Ich würde allein zu dieser Ryder fahren, denn das war eine Sache, die nur uns beide etwas anging...
    ***
    Maxine Wells, die Tierärztin, war froh gewesen, die lange Fahrt hinter sich gelassen und das kleine Landhotel erreicht zu haben, in dem man sich wirklich wohl fühlen konnte. Es wurde von einem Park umgeben, es lag einsam inmitten einer Landschaft aus sanften Hügeln, Weiden und auch Wäldern im Hintergrund.
    Für den Wagen gab es einen Parkplatz, und das Gepäck wurde von einem älteren, aber kräftigen Mann ins Zimmer gebracht, dessen Einrichtung recht rustikal, aber nicht zu dunkel war. Durch Balken war der Wohnbereich von dem des Schlafens abgetrennt worden, und wenn der Gast frische Luft schnappen wollte, dann konnte er eine schmale Tür öffnen und hinaus auf den Balkon treten.
    Genau das tat Maxine Wells, nachdem sie dem Träger ein Trinkgeld gegeben hatte.
    Noch war es hell, und so konnte sie ihre Blicke durch die nahe Umgebung schweifen lassen. Sie schaute auf eine leicht gewellte Rasenfläche, und wenn sie den Kopf drehte, dann sah sie einen Waldrand in der Nähe, der einen dunklen Schatten bot, obwohl die Bäume das Blattwerk längst verloren hatten.
    Zu warm für diese Jahreszeit, war in jedem Wetterbericht gesagt worden, und das merkte die Frau auch hier auf dem Balkon. Der Wind fuhr weich gegen ihre Gestalt und hätte mehr zum Frühling gepasst als zum Winter.
    Direkt vor ihr lag der kleine Hotelgarten. Eisenbänke brauchten im Winter nicht eingeräumt zu werden. Sie standen zwischen den starken Bäumen auf recht gepflegten Wegen, von denen sogar das alte Laub weggekehrt worden war.
    Es war eine Gegend, in der man Ruhe und Entspannung finden konnte. Die Hektik der Großstadt schien so weit entfernt wie der Mond zu sein. Hier kam man kaum auf den Gedanken, dass es überhaupt große Städte geben konnte.
    Die Anstrengungen der Reise waren vergessen. Maxine Wells fühlte sich wohl. Sie demonstrierte es auch, indem sie ihre Arme ausbreitete und ein paar Mal tief durchatmete.
    Es war noch hell, es war auch Zeit genug, und sie würde noch einen Spaziergang machen, bevor sie sich in das kleine Restaurant setzte, um etwas zu essen.
    Die Einladung war schon etwas ungewöhnlich. Maxine wunderte sich, weil gerade sie ausgesucht worden war. Wegen ihrer langen Anreise war sie schon einen Tag früher erschienen, und sie hatte auch ohne Umschweife zugesagt, denn die Gastgeberin war eine Frau, die Maxine bewunderte, ohne sie persönlich zu kennen. Sie hatte sie auch nicht bei der Ankunft begrüßt, aber sie war von den Mitarbeitern wie eine gute Freundin behandelt worden.
    Wer sich näher mit Tieren und mit deren Verhalten beschäftigte, kam einfach an Tabea Ryder nicht vorbei. Nicht an ihr persönlich, sondern an ihren Büchern, denn darin hatte sie ihre Erfahrungen niedergeschrieben und damit praktisch Standardwerke geschaffen.
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