Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe

MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe

Titel: MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
Vom Netzwerk:
zu befreien, in dem er sich verfangen hatte, dann wäre er vielleicht gestorben«, sagte sie. »Aber er ist es nicht und wird es auch nicht.«
    Caterine bettete die Hände ihres Mannes auf die Decke und warf Rhona einen weiteren scharfen Blick zu, um sie mit irgendeiner gepfefferten Bemerkung fortzuschicken, doch die Erwiderung blieb ihr im Hals stecken, als sie die dunklen Schatten unter den Augen ihrer Freundin sah.
    Rhonas Gesicht wirkte genauso spitz, wie auch das ihre aussehen musste.
    »Für jemanden, der so zuversichtlich ist, seht Ihr aber ganz schön elend aus«, sagte sie und hoffte, Rhona würde es bestreiten.
    Rhona enttäuschte sie nicht, als sie ihre Hand ergriff und sie von dem dreibeinigen Schemel zog, auf dem sie die letzten beiden Tage und Nächte verbracht hatte, um ihren Mann zu pflegen, seit er in einen unruhigen Schlaf gesunken war.
    Einen tiefen Schlaf, den er dringend brauchte, wie dieses aufdringliche Wesen neben ihr behauptete.
    »Es hat keinen Zweck, dass Ihr Eure Kraft verbraucht, indem Ihr pausenlos wie ein Todesengel über ihm schwebt«, schimpfte Rhona und zog sie aus dem Raum. »Ich bin mir sicher, dass er Eure Unruhe spürt und keinen richtigen Schlaf finden kann, weil er sich Sorgen macht um Euch.«
    Rhona hielt ihren Arm in einem eisernen Griff, als sie sie auf den nur schwach beleuchteten Gang vor ihrem Schlafzimmer hinauszog. »Wärt Ihr nicht so blind vor Schuldbewusstsein - oder was auch immer für andere törichte Empfindungen Euch plagen mögen - würdet Ihr an seinen gleichmäßigen Atemzügen und seiner gesunden Farbe erkennen, dass er schon sehr bald völlig wiederhergestellt sein wird.«
    Caterine war sich da leider nicht so sicher.
    Niemand hatte es ihr direkt gesagt, aber einigen zufällig aufgeschnappten Gesprächsfetzen und unheilvollem Geflüster, das nicht für ihre Ohren bestimmt gewesen war, hatte sie entnommen, dass der Stein des Gutsherrn noch immer weinte.
    Und die meisten Burgbewohner glaubten, dieser Umstand könne nur bedeuten, dass Marmaduke sterben würde und nicht, dass der Stein James Keith als neuen Burgherrn akzeptierte.
    Aber sie ließ sich von Rhona über den Gang und zu der Wendeltreppe ziehen, die in den großen Burgsaal führte. Sie war erschöpft und hatte seit Tagen nichts gegessen.
    Rhona, die ihre Kapitulation zu spüren schien, schenkte ihr ein Lächeln.
    »Es wird Euch gut tun, ein bisschen Zeit dort unten zu verbringen«, sagte sie. »Alle loben James dafür, dass er Euren Mann gerettet hat.« Dann hielt sie inne und senkte ihre Stimme zu einem verschwörerischen Flüstern. »Mylady, ich bin mir sicher, das bedeutet, dass sie ihn endlich akzeptiert haben.«
    Caterine nickte, zu müde, um zu sprechen.
    »Wenn Ihr gegessen habt, könnt Ihr Euch in meinem ... in James' Zimmer ausruhen und den ganzen Tag verschlafen, wenn Ihr wollt«, fuhr Rhona fort.
    Wollen.
    Das Wort trieb Caterine erneut die Tränen in die Augen, aber sie verdrängte sie mit einem Blinzeln und trat mit Rhona an den erhöhten Tisch, wo sie des inneren Aufruhrs wegen, der in ihr tobte, der auffallenden Abwesenheit der Highlander nicht allzu viel Beachtung schenkte.
    »Es wird alles wieder gut«, versprach Rhona, als sie einen Stuhl für Caterine zurückschob. »Ihr werdet schon sehen, Mylady.«
    Aber es war nicht alles gut.
    Und die überlaute Stille, die sie begrüßte, als sie Stunden später endlich wieder in ihr Schlafgemach zurückging, war nur ein weiterer Beweis dafür, wie Recht sie gehabt hatte.
    Eine geradezu anklagende Stille ging vom dem prächtigen Himmelbett aus, dessen seidene, pelzbesetzte Decken zurückgeschlagen waren, um ... nichts zu offenbaren.
    Ihr Beschützer hatte sie verlassen.
    ***
    Im frostglitzernden Hochland in einiger Entfernung von Dunlaidir, brachte Sir Marmaduke Strongbow sein Pferd so jäh zum Stehen, dass das Tier sich auf die Hinterbeine stellte.
    Und mit einem schrillen Wiehern protestierte.
    Marmadukes Männer lachten.
    Und es klang irgendwie ... schadenfroh.
    Wie wir haben es doch gleich gewusst oder so ähnlich.
    »Du liebe Güte, aber das hat ja wirklich lange gedauert«, stichelte Ross, der bereits aus seinem Sattel glitt.
    Die anderen taten es ihm nach, und die Köpfe aller Männer fuhren zu Marmaduke herum. Und nicht ein einziger von ihnen schien verblüfft.
    Oder auch nur überrascht.
    Die Wahrheit war, sie alle grinsten.
    Marmaduke fühlte sich gewarnt genug, um seinem Pferd die Knie in die Seiten zu drücken, bevor seine Freunde
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher