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MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe

MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe

Titel: MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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ihn aufs Neue quälen konnten. Er benutzte sogar seine Sporen und trieb sein Pferd zu einem gestrecktem Galopp an, als er in die Richtung zurückjagte, aus der sie gekommen waren, und der donnernde Hufschlag seines Pferdes wie ein Echo seines eigenen Herzens war.
    »Kruzifix!«, rief Sir Ross kurze Zeit später und deutete aufgeregt auf einen Punkt in einiger Entfernung. »Es sieht ganz so aus, als hättest du die da aber wirklich mehr als nur verzaubert!«
    Ross' ausgestrecktem Arm folgend, entdeckte Marmaduke sie - eine einsame weibliche Gestalt, die tief über den Nacken ihres Pferdes gebeugt ritt und schnell die Entfernung zwischen ihnen überwand.
    »Bei Gott!«, murmelte er, als sein Herz schier zu platzen drohte und eine brennende Hitze in seinem gesunden Auge seine Sicht verschwimmen ließ.
    Ohne seine verblüfften Männer weiter zu beachten, galoppierte er über die winterlichen Stopppelfelder und begegnete ihr auf halbem Weg. Er war schon aus dem Sattel gesprungen, bevor sie ihr Pferd auch nur zum Stehen bringen konnte. Seine Männer erreichten sie nur wenige Momente später, und ihre ausgelassenen Schreie und ihr johlendes Gelächter ließen seine Dame heiß erröten.
    Der kleine Hund, der aus einer hinten am Sattel angebrachten Ledertasche herauslugte, ließ sein Herz sogar noch schneller schlagen . Dass sie Leo bei sich hatte, konnte nur ein gutes Zeichen sein.
    Bestrebt, zumindest einen Anschein von Würde zu wahren - falls sie tatsächlich nur gekommen sein sollte, um sich von ihnen zu verabschieden -, fuhr Marmaduke sich mit der Hand über sein versengtes, vom Wind zerzaustes Haar und ging auf sie zu.
    »Mylady«, grüßte er sie und verfluchte sich dafür, ein so sentimentaler Narr zu sein, als sich eine Träne aus dem Winkel seines gesunden Auges löste. »Was bringt Euch hierher?«, gelang es ihm zu sagen, obwohl seine Kehle zum Sprechen beinahe zu eng war. »Seid Ihr gekommen, um uns Lebewohl zu sagen?«
    Mit einer geschmeidigen Bewegung glitt sie aus dem Sattel, und ihr Lächeln, als sie auf ihn zukam, schien seine Dämonen in die Flucht zu schlagen. »Und Ihr, Mylord«, versetzte sie - auch ihre Stimme merkwürdigen heiser, »reitet Ihr nicht in die falsche Richtung?«
    Irgendetwas in ihren feucht schimmernden Augen und dem seltsam rauen Tonfall ihrer Stimme ließ Marmadukes Hoffnung steigen.
    Selbst die zweideutigen Scherze seiner Männer verstummten, während sie sich um sie scharten und mit unverhohlener Neugier ihr Gespräch verfolgten. Marmaduke fuhr herum und maß sie mit einem seiner vernichtendsten Blicke, aber sie lachten nur.
    Gleichzeitig warfen sie allesamt die Köpfe in den Nacken und brachen in brüllendes Gelächter aus.
    Und bei seinem Klang und der ungeheuren Freude, die sich darin verbarg - und der absoluten Überzeugung seiner Männer, dass sie ihnen aus genau dem Grund gefolgt war, an den er nicht zu glauben wagte -, zerbarst etwas in ihm, und auch die letzten seiner Dämonen flohen.
    Mit einem mächtigen Flattern schwarzer Schwingen und all den Zweifeln, die ihn je geplagt hatten, wurde die ganze Bande von einer jähen, besonders starken Böe kalter, winterlicher Luft erfasst und weggerissen.
    Verschwindet und belästigt ihn nie wieder, schien der Wind ihnen nachzurufen, aber dann ließen die kalten Böen nach, und der Jubel und das Lachen seiner Männer begann verdächtig gefühlsbetont und rührselig zu klingen.
    Als Gowan sich die Nase putzte und sich mit einer fleischigen Hand über das bärtige Gesicht strich, wusste Marmduke, dass er gewonnen hatte.
    Denn seine Männer mochten zwar ein wenig raubeinig sein, aber sie waren alles andere als dumm.
    Die breiten Schultern straffend, wandte Marmaduke sich seiner Frau zu. »Ich bin nicht in die falsche Bichtung geritten, ich war auf dem Weg zurück zu dir«, gestand er.
    »Und ich kam, um mich dir auf deiner Beise anzuschließen«, gab sie zurück.
    »Es ist eine anstrengende Reise, Mylady.«
    »Eine Frau, die liebt, fürchtet sich nicht vor ein paar Unannehmlichkeiten, Mylord.«
    Marmaduke blinzelte. »Was willst du damit sagen, Caterine?«
    Sie lächelte. »Weißt du das denn nicht selbst?«
    »Ich möchte die Worte hören«, sagte er, und sein Herz schlug höher, und ein überwältigendes Glücksgefühl erfasste ihn.
    Sie warf einen kurzen Blick auf seine Männer, aber es war ihr
    anscheinend gleichgültig, dass sie dies alles mitbekamen, denn ganz plötzlich warf sie Marmaduke mit einem leisen Aufschrei ihre Arme um den
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