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MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe

MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe

Titel: MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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gnadenloser war als der eisig kalte Winterwind, denn im Gegensatz zu Leo hatte Sir Marmaduke sich noch nicht in Sicherheit gebracht. Ihr tapferer Beschützer befand sich noch immer unter der eisbedeckten Oberfläche des Sees.
    Von Panik erfasst, presste sie eine Hand an ihre Lippen und starrte auf die Stelle, an der er ins Wasser gesprungen war. Wie erstarrte vor Furcht, versuchte sie, ihn durch bloße Willenskraft dazu zu bringen, wieder aufzutauchen.
    Aber er tat es nicht.
    Nur seine Worte wehten zu ihr hinüber ... geboren aus dem eisig kalten Wind.
    ... sie beschützen mich vor Schwertverletzungen und anderen ähnlich üblen Waffen...
    Sie haben nie versprochen, mich vor umherfliegender Glut und Funken zu beschützen.
    Und sie hatten auch nicht versprochen, ihn vor dem Ertrinken zu bewahren.
    Caterine erschauderte, und blanke Panik drehte ihr den Magen um. Furcht schnürte ihr die Brust zusammen, als sie voller Entsetzen auf das stille Wasser des Sees starrte.
    Seine Männer rannten an ihr vorbei und stürzten sich in das kalte Wasser ... nur um kurz darauf wieder aufzutauchen, um nach Luft zu schnappen, ohne ihn, und jedes Mal, wenn sie einen von ihnen erblickte, verlor sie noch ein bisschen mehr Mut.
    Und während all dem sa h sie in fassungslosem Entsetzen und wie aus weiter Ferne zu.
    Der junge Lachlan zog sich als erster aus dem See. Zitternd vor Kälte und triefend nass rannte er zu James, packte ihn am Arm und zog ihren Stiefsohn an den Rand des Wassers. »Du hast die besten Augen«, schrie er. »Wir können nichts sehen. Das Wasser ist zu dunkel. Du musst ihn suchen.«
    James wurde kreidebleich. Sein panischer Blick glitt zuerst zu Caterine und dann zum See, zu den Männern, die sich ziellos im kalten Wasser hin und her warfen.
    »Los!« Lachlan stieß ihn vor, auf das Loch im Eis zu.
    »Ich ... ich kann nicht«, begann er, doch dann, zu Caterines Erstaunen und Erleichterung, erschien ein Ausdruck eiserner Entschlossenheit auf seinem Gesicht, und er riss sein Schwert aus der Scheide, schleuderte es beiseite und stürzte sich in das eisig kalte Wasser.
    Einmal, zweimal ... wieder und wieder tauchte er auf, zitternd vor Kälte und seine eigene Angst vor dem Wasser deutlich ins Gesicht geschrieben, aber wann immer er wieder an die Oberfläche kam, holte er nur rasch tief Luft und tauchte wieder unter.
    Dann, gerade als sich die schlimmste Panik ihrer zu bemächtigen begann und es sie nicht mehr kümmerte, ob ihre Schultern zuckten und Tränen über ihre Wangen rannen, erhob sich lauter Jubel unter jenen, die sich am Band des Sees versammelt hatten.
    James war wieder aufgetaucht, und diesmal hatte er ihn gefunden. Er hielt fest einen Arm um den Nacken ihres Beschützers geschlungen, aber Marmadukes Kopf hing in einem eigenartigen Winkel herab, und es sah ganz so aus - wie auch das jähe, unheilvolle Schweigen der Zuschauer anzudeuten schien als hätten die Heiligen Sir Marmaduke Strongbow nun schließlich doch im Stich gelassen.
    Seine Schutzengel hatten ihm in seiner finstersten Stunde den Rücken gekehrt und ihn in einem erbärmlich kleinen, eisbedeckten See auf der falschen Seite Schottlands ertrinken lassen.
    ***
    »Ihr müsst Euch ausruhen, Mylady.«
    Caterine ignorierte die Ermahnung ihrer Freundin - zum hundertsten Mal vielleicht allein an diesem Morgen - und fuhr fort, die Finger ihres Beschützers zu massieren.
    Ein verzweifelter Versuch, seinen Händen, die kalt und bewegungslos zwischen den ihren lagen, etwas von ihrer eigenen Wärme abzugeben.
    Ein sinnloses Unterfangen, das sie jedoch mit unermüdlicher Geduld wiederholte, seit die Männer seine reglose Gestalt zu ihr hinaufgetragen und ihn behutsam auf ihr Bett gelegt hatten.
    »Mylady, bitte«, redete R hona ihr wieder zu.
    Caterine warf ihrer Freundin einen scharfen, vorwurfsvollen Blick zu. »Später«, sagte sie. »Ich werde mich ausruhen, sobald ich sicher sein kann, dass er nicht... sobald ich sicher bin, dass er ...« Sie brach ab, denn heiße Tränen brannten wieder hinter ihren Lidern, und ihre Kehle war wie zugeschnürt.
    »Herrgott noch mal!« R hona zog die Bettvorhänge zurück, um einen Blick auf Sir Marmadukes reglose Gestalt zu werfen. »Er schläft ... er ist nicht tot, und nahezu jedermann hier unter diesem Dach hat Euch bereits versichert, dass er keinesfalls dem Tode nahe ist.«
    Caterine presste die Lippen zusammen.
    Rhona seufzte ungeduldig. »Wenn es James nicht gelungen wäre, ihn zu finden und seinen Umhang von dem Ast
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