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Macabros 125: Das Zauber-Pergament

Macabros 125: Das Zauber-Pergament

Titel: Macabros 125: Das Zauber-Pergament
Autoren: Dan Shocker
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hast, nochmal unter die Lupe
nehmen.«
    »Genau das hatte ich vor. Es scheint«, und bei diesen
Gedanken lächelte Hellmark abwesend, während sein Blick
sich in unbestimmbarer Ferne verlor, »als würdest du genau
erkennen, was in mir vorgeht.«
    »Irgendwoher«, klang es todernst in ihm, »muß
ich meine Informationen ja haben.«
    In den Gesprächen, die sich lautlos in seinem Kopf abspielten
und von denen niemand, auch seine besten Freunde nicht, etwas
mitbekommen konnten, hatte sich stets gezeigt, daß Al Nafuur
eine recht heitere Person war, die sich zu manch scherzhafter
Bemerkung hinreißen ließ.
    »Dann kannst du mir vielleicht auch sagen, alter Freund, was
sonst noch in mir vorgeht?«
    »Klar, Björn. Der Begriff ›Pergament‹
müßte eindeutig geklärt sein. Man müßte
versuchen, so schnell wie möglich herauszufinden, was der andere
damit gemeint hat.«
    »Normalerweise gibt es mit einem solchen Wort keine
Schwierigkeiten, Al: Ein Pergament ist ein Pergament!«
    »Du aber hast einen Stein gefunden, der wie ein Pergament
geformt war. Vielleicht – ein versteinertes Pergament?«
    Das war ein Widerspruch an sich, aber Hellmark hatte im Verlauf
vieler Abenteuer die Erfahrung gemacht, daß nicht immer alles
so war, wie es zu sein schien. Wo Geister und Dämonen, wo Wesen
der Finsternis und solche aus anderen Dimensionen ihre Hände im
Spiel hatten, standen die Naturgesetze auf dem Kopf.
    »Vielleicht gehört die Botschaft auch mit zu Drudans
Träumen«, dachte Björn. »Oder die Stelle, an der
ich die Botschaft gefunden habe, enthält noch mehr, als wir alle
vielleicht darin gesehen haben.«
    »Der Stein war ein Wegweiser.«
    »Ein Wegweiser zum Pergament… Aber ein Wegweiser gibt
für gewöhnlich die Richtung an.« Björn Hellmarks
Unruhe wuchs. »Dann fehlt noch etwas…«
    »… das du möglicherweise an Ort und Stelle
findest.«
    »Schnelle Entschlüsse sind immer gut. Aber –
paß auf! Deine Gegner sind gewarnt, und sie wissen, daß
du einer Lösung nahe bist. Bisher haben sich die
›Omegas‹ zurückgehalten. Du bist eine Gefahr für
sie. Das bedeutet, daß sie alles daransetzen werden, dich zu
Fall zu bringen. Sie sind Rha-Ta-N’mys mächtigste
Verbündete auf der Erde. Sie haben alles zu verlieren, wenn es
dir gelingen sollte, das Pergament zu finden und sein Geheimnis zu
entschleiern… Also werden sie alles riskieren.«
    Die letzten Worte empfing er schon schwächer, und das war
stets ein Zeichen dafür, daß die Verbindung zu seinem
Geistführer abbrach. Welche Umstände dafür stets im
einzelnen verantwortlich zu machen waren, wußte niemand genau.
Fest stand lediglich, daß Al Nafuur eine feine Antenne für
Gefahren hatte. Sobald er Anlaß hatte zu glauben, daß
Dämonische ihn orten konnten, brach er die Verbindung ab und
sprach auf keinen geistigen Ruf mehr an.
    Björn Hellmark erhob sich vom Thron. Er stand auf dem
obersten Ende der Treppenpyramide.
    Im Sockel war groß sein Name eingemeißelt.
    Er hatte den Thron genau so vorgefunden. Die Weisen und Priester
von damals schienen durch einen Blick in die Zukunft bereits erfahren
zu haben, wie einst der Mann heißen würde, der das
Vermächtnis von Marlos übernahm.
    Vielleicht wäre ihm damals, als die Insel auftauchte, auch
mehr über die Dämonischen und deren Welten mitgeteilt
worden, wenn er nur rechtzeitig hätte eintreffen können.
Doch das Verlorene von damals war nicht mehr nachzuholen. Er
mußte neue Wege gehen und versuchen, dort Fuß zu
fassen.
    Zwischen den prächtig gekleideten Skeletten, deren
farbenfrohe Gewänder auf den Schultern mit großen
Goldspangen gehalten wurden, schritt er nachdenklich in die Tiefe. An
der Wand vor ihm stand ein mannshoher Spiegel mit einem alten
schwarzen Rahmen. Die Spiegelfläche war zur Hälfte mit
einem roten Tuch abgedeckt. Das war der Spiegel der Kiuna
Macgullyghosh. Vor einiger Zeit war er sein Eigentum geworden. Lange
Zeit hatte er ihn danach nicht mehr eingesetzt, bis er vor wenigen
Stunden zu einer Lebensnotwendigkeit in einem erfolgreichen
Unternehmen geworden war.
    Nun würde er ihn wieder brauchen. Mit dem Spiegel war es
möglich, in jene Dimensionen einzudringen, in der sich
möglicherweise noch ein weiterer Hinweis auf das Pergament
befand, den er vielleicht übersehen hätte.
    Vor der untersten Stufe blieb er stehen und warf einen Blick
zurück auf den Thron, der als einziger nicht von einem Skelett
besetzt war.
    Auf diesen Thron, so die Prophezeiung und Überlieferung,
würde er
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