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Macabros 119: Flieh, wenn der Schattenmann kommt

Macabros 119: Flieh, wenn der Schattenmann kommt

Titel: Macabros 119: Flieh, wenn der Schattenmann kommt
Autoren: Dan Shocker
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auch nicht,
daß das Ganze ihm Sorgen bereite.
    Auf solche Stichworte sprang Björn Hellmark stets an.
    »Wieso bereitet Ihnen das Sorgen, Tail?«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, daß das Ganze ein
Zufall war«, entgegnete er mit klarer Stimme. »Der Alte
machte nicht den Eindruck eines Verrückten – obwohl ich ihn
erst ein wenig dafür hielt, um ganz offen zu sein. Er besitzt
ein unglaubliches Wissen über Dinge, die wir meistens mit einer
Handbewegung oder einem Achselzucken abtun.«
    Richard Patrick hatte ihm für das, was er zu erzählen
bereit war, zweihundertundfünfzig Dollar geboten. Er hatte sich
als Chefredakteur von ›Amazing Tales‹ zu erkennen gegeben
und Björn Hellmark als seinen Mitarbeiter ausgegeben. Auf diese
Weise hofften sie so schnell wie möglich all das zu erfahren,
was Tail wußte.
    Er erwies sich als ein kluger Beobachter und Menschenkenner.
    »Der Alte hat etwas erlebt und erfahren, von dem wir alle nur
wünschen können, daß es uns nicht begegnet
ist.«
    »Wie meinen Sie das, Peter?«
    »Er wußte genau, worüber er redete, davon bin ich
jetzt mehr denn je überzeugt… Er hat hier im
›Akropolis‹ etwas gesucht… so etwas wie eine Heimat.
Fragt den Wirt! Seit Tagen kam der Alte Abend für Abend,
bestellte sich etwas zu trinken, lauschte der Musik und wollte von
den Wirtsleuten, daß sie sich immer griechisch unterhielten.
Fragt sie selbst…«
    Es wurde ihnen bestätigt.
    »Er hat selbst zugegeben, daß er sich von diesem Haus,
dieser Atmosphäre angezogen fühle. Ich glaube, er suchte so
etwas… wie eine Heimat. Ich habe ihn eine Zeitlang beobachtet,
mich auch mit ihm unterhalten… leider zu kurz. Als er den Blitz
auf die Bedienung abschoß, ging es ja auch schon drunter und
drüber… Er wußte um das Geheimnis der Götter und
Halbgötter, die im alten Griechenland das Sagen hatten, die
gegen Ungeheuer und Geschöpfe aus finsteren Reichen mit Blitzen
und magischen Kräften kämpften. Ich hätte gern mehr
von ihm erfahren. Aber die Kraft, die aus ihm herausgekommen ist, hat
ihn selbst ausgelaugt und zu Boden geworfen. Er wollte etwas
demonstrieren. Erst hielt ich es für einen Scherz… Ich
weiß nicht, wie ich es erklären soll… Dann kam es mir
so vor, als wäre er selbst überrascht über das, was da
aus ihm hervordrang… Er brach mit einem Gurgeln zusammen und
fiel sofort in tiefe Bewußtlosigkeit.«
    »Ist Ihnen der Name des alten Mannes bekannt?«
    »Shawn Addams…«
    »Wurde, als man ihn abtransportierte, darüber
gesprochen, in welches Hospital man ihn bringen würde?«
    »Nein. Aber ich habe dem Wagen nachgeblickt. Er fuhr Richtung
7. Avenue. Dann kommt eigentlich nur das St. Vincent’s Hospital
in Frage…«
    Weiter kam er nicht.
    Als er diesen Namen nannte, brach die Hölle los.
    Ein schwarzer Orkan fuhr durch das Innere des
Spezialitäten-Restaurants:
    Ein Schatten, schwarz wie die Nacht, schluckte alles Licht, und es
wurde augenblicklich so finster, als wäre der Mond auf die Erde
gestürzt.
    Es heulte und pfiff. Die Menschen wurden durcheinandergewirbelt
wie Insekten, die in den Wirbel einer Saugdüse geraten
waren.
    Der Angriff erfolgte völlig unerwartet und mit solcher
Stärke, daß sie keine Chance mehr hatten, zu fliehen.
    Selbst Björn kam nicht mehr dazu, seinen Doppelkörper zu
aktivieren.
    Wie ein Spielball flog er gegen die Wand, mit einer solchen Kraft,
daß sein Kopf dagegen knallte. Zu allem Überfluß
schlug er mit den Armen noch gegen ein Hängeregal, auf dem
Gläser und Keramiktöpfe standen.
    Der ganze Inhalt ergoß sich über ihn, daß er ohne
einen Laut zusammenbrach.
    Richard Patrick flog mit dem Kopf gegen die Wand und kippte
lautlos um. Peter Tail wirbelte quer durch den Raum, landete mit
einem Hechtsprung über die Theke im Flaschenregal dahinter und
blieb ebenfalls reglos liegen.
    Die Wirtsleute, die sich zum Gespräch hinzugesellt hatten,
wurden auch nicht verschont.
    Die durch die Luft sausenden Stühle und Tische, die
Gläser, Flaschen und Keramiktöpfe wurden zu
gefährlichen Geschossen.
    Die Griechin wurde im Nacken und am Hinterkopf getroffen und
stürzte zu Boden, ein Tisch kippte über sie um. Dem
Griechen knallte ein Stuhlbein an die Stirn. Das war kein Zufall
mehr. Der Schatten, der jeden Winkel des Lokals ausfüllte,
bewegte sich wie ein Körper, der über mehrere Arme und
Hände gleichzeitig verfügte.
    Der Angriff war kurz und heftig und ein einziger Erfolg für
die Kraft des Bösen, die in dem Moment erneut
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