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Macabros 119: Flieh, wenn der Schattenmann kommt

Macabros 119: Flieh, wenn der Schattenmann kommt

Titel: Macabros 119: Flieh, wenn der Schattenmann kommt
Autoren: Dan Shocker
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eilte durch die Nacht.
    Die schwache, kraftlose Stimme rief noch immer um Hilfe.
    Shawn sprang von Ast zu Ast und näherte sich ebenfalls der
Stelle, von der die Stimme kam.
    Caliko war ganz auf die neue Situation eingestellt.
    Die Zauberin erreichte die kleine Bucht jenseits der Büsche
nach wenigen Minuten.
    Auf dem moosüberdachten steinigen Gestade lag eine helle,
erschöpfte Gestalt.
    Ein junges Mädchen! Shawn, der sich im Wipfel eines
Olivenbaumes verbarg, schätzte sie auf höchstens zwanzig
Jahre.
    Hinter ihr in der Bucht zwischen zerklüfteten Felsen, die auf
dieser Seite der Insel aus dem Meer ragten, schaukelte ein
Rettungsboot, das zwischen dem Felsgestein gestrandet und
beschädigt worden war. Mit letzter Kraft war das Mädchen an
Land gewankt und hier zusammengebrochen.
    Halb ohnmächtig hatte sie begonnen, um Hilfe zu rufen.
    Als sie merkte, daß sich jemand neben ihr befand und
beruhigend auf sie einsprach, schlug sie die Augen auf.
    »Ich wußte…«, sagte sie kaum vernehmbar, so
schwach war sie, »daß ich es schaffen würde. Ich bin
unter Menschen… endlich… die Schrecken des
Schiffsunterganges… liegen hinter mir.«
    Sie redete wie im Fieber, und Caliko und Shawn erfuhren, daß
die Yacht, auf dem sie mit ihrer Familie gewesen, in einem Sturm
gekentert war.
    Insgesamt drei Personen hatten sich mit ihr auf das Boot
flüchten können. Aber die anderen hatten sich nicht fest
genug gebunden, waren vor Schwäche aus dem Boot gespült
worden und ebenfalls ertrunken.
    Sie war die einzige Überlebende des Unglücks.
    »Endlich… wieder unter Menschen…«, kam es wie
ein Hauch über ihre Lippen.
    »Du hast es geschafft«, sagte Caliko mit der
Freundlichkeit einer Schlange. »Ich werde dich an einen sicheren
Ort bringen… ich habe eine wunderbare Höhle, in der du dich
wohl fühlen wirst…«
    Caliko führte etwas Schlimmes im Schild.
    Da wußte Shawn, daß die Stunde der Entscheidung
nahte.
     
    *
     
    Sie fanden die Wohnung Peter Tails auf Anhieb.
    Aber es öffnete ihnen niemand.
    »Scheint niemand da zu sein«, meinte Richard
Patrick.
    Es war wenige Minuten nach elf Uhr abends. »Vielleicht ist er
noch im ›Akropolis‹ oder in einem anderen Lokal.«
    »Da es davon eine ganze Menge in New York gibt, wäre es
müßig, sie alle aufzusuchen und nach ihm zu fahnden.
Versuchen wir unser Glück im ›Akropolis‹.«
    Das griechische Spezialitäten-Restaurant, in dem alles
begonnen hatte, lag nicht weit von Tails Wohnung entfernt.
    Im Lokal wurden alle Vorbereitungen zum Schließen
getroffen.
    Der stellungslose Schauspieler war der einzige Gast, der sich noch
aufhielt.
    Patricks Vermutung wurde bestätigt.
    Björn und sein Begleiter sprachen mit der jungen Griechin,
die zu allererst von einem Schatten angegriffen worden war. Sie
konnte ihren Zustand und den Ablauf der Ereignisse genau
schildern.
    Sie ging nicht ab von ihrer Erklärung, daß sie erst
einen schwarzen Blitz gesehen hätte, der seinen Ursprung in der
ausgestreckten Hand des alten Mannes genommen hätte.
    Björn, der inzwischen zwei Begegnungen mit der
Schattenerscheinung hatte, eine direkte und eine indirekte,
ließ nicht locker.
    Intuitiv fühlte er, daß er auf der richtigen Spur
war.
    War der alte Mann, der von vergangenen Mythen und den griechischen
Göttern gesprochen hatte, der Auslöser für das, was
sich mit dem Mädchen Cindy in dem Bürohochhaus in der 138.
Straße abspielte und für die beinahe tödliche Aktion
mit dem Cadillac?
    Auch da hatte ein Schatten eine wichtige Rolle übernommen.
Aber im entscheidenden Augenblick hatte ’er versagt. Björn
wußte nur noch nicht, ob es mit dem Versetzen des Cadillac zu
dem fernen Salzsee zu tun hatte oder ob der Schatten vielleicht seine
Aktion deshalb nicht länger hatte aufrecht erhalten können,
weil er die Dämonenmaske bei sich trug. Dämonische
Mächte aus dem Reich der Finsternis reagierten allergisch
darauf.
    Die Tatsache, daß er die Maske bei sich getragen hatte,
konnte die Flucht des Schattens bewirkt haben.
    Peter Tails Augen waren glasig. Er hatte einiges getrunken.
    Er war hier Stammgast und genoß Rechte wie offenbar kein
anderer. Er war mit den Wirtsleuten befreundet, einfachen,
sympathischen Menschen, bei denen er manchen Drink und Essen umsonst
bekam.
    Tail war nicht so betrunken, daß er nicht mehr wußte,
was man ihn fragte und was er darauf antwortete.
    Als die Rede auf das am frühen Abend stattgefundene Ereignis
kam, berichtete er sehr klar darüber und verschwieg
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