Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefaehrliche Begegnungen

Gefaehrliche Begegnungen

Titel: Gefaehrliche Begegnungen
Autoren: Anna Zaires
Vom Netzwerk:
Prolog
    Fünf Jahre zuvor
     
    »Herr Präsident, alle warten auf Sie.«
    Der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika sah müde aus und schloss den Ordner, der vor ihm auf seinem Tisch lag. Er hatte die ganze letzte Woche kaum geschlafen, seine Gedanken kreisten um die Verschlechterung der Lage im mittleren Osten und die anhaltende Konjunkturschwäche. Obwohl kein Präsident es jemals einfach gehabt hatte, schienen die unmöglichen Aufgaben während seiner Amtszeit einfach niemals ein Ende zu nehmen und der tägliche Stress machte sich langsam gesundheitlich bemerkbar. Er nahm sich vor daran zu denken, sich im Verlauf der Woche beim Arzt durchchecken zu lassen. Das Land konnte neben seinen anderen Problemen nicht auch noch einen kranken und erschöpften Präsidenten gebrauchen.
    Der Präsident stand auf, verließ sein Büro und ging zu dem Raum, in dem die Krisenbesprechung stattfand. Er war zuvor davon unterrichtet worden, dass die NASA etwas Ungewöhnliches entdeckt hatte. Er hatte gehofft, es sei nicht mehr als nur ein von der Umlaufbahn abgekommener Satellit, aber das schien in Anbetracht der Dringlichkeit, mit der der Nationale Sicherheitsberater auf seine Anwesenheit bestand, leider nicht der Fall zu sein.
    Er ging in den Sitzungssaal hinein, begrüßte alle seine Berater und nahm Platz um zu hören, was diese Besprechung nötig gemacht hatte.
    Der Verteidigungsminister sprach zuerst: »Herr Präsident, wir haben etwas in der Umlaufbahn der Erde entdeckt, was da nicht hingehört. Wir wissen nicht was es ist, aber wir haben Gründe anzunehmen, dass es eine Bedrohung für uns darstellen könnte.« Er zeigte auf die Bilder, die auf einem der sechs Flachbildschirme, die die Wände des Saals säumten, angezeigt wurden. »Wie Sie sehen können ist dieses Objekt groß, größer als alle unsere Satelliten, aber es scheint einfach aus dem Nichts aufgetaucht zu sein. Wir haben von keinem Punkt der Erde einen Start beobachtet und wir haben auch nichts auf die Erde zukommen sehen. Es scheint, als sei dieses Objekt hier einfach vor ein paar Stunden aufgetaucht.«
    Auf dem Bildschirm waren verschiedene Bilder mit einem dunklen Fleck vor einem dunklen Hintergrund voller Sterne zu sehen.
    »Was denkt denn die NASA, was es sein könnte?« fragte der Präsident ruhig, während er versuchte, die verschiedenen Möglichkeiten zu erwägen. Wenn die Chinesen eine neue Satellitentechnologie entwickelt hätten, hätten sie schon längst davon erfahren, und das russische Weltraumprogramm war auch nicht mehr das, was es mal war. Das Vorhandensein dieses Objektes machte einfach keinen Sinn.
    »Sie wissen es nicht«, sagte der Sicherheitsberater. »Es sieht nicht aus wie irgendetwas, was sie jemals zuvor gesehen haben.«
    »Die NASA konnte nicht einmal eine fundierte Vermutung äußern?«
    »Sie wissen, dass es kein Himmelskörper ist.«
    Also musste es künstlich hergestellt worden sein. Beunruhigt starrte der Präsident auf die Bilder und weigerte sich den haarsträubenden Gedanken, der ihm eben in den Sinn gekommen war, auch nur zu Ende zu denken. Er drehte sich seinem Berater zu und fragte: »Haben wir schon die Chinesen kontaktiert? Wissen die irgendetwas darüber?«
    Der Berater öffnete gerade seinen Mund um zu antworten, als plötzlich ein greller Lichtblitz den Raum erleuchtete. Einen Moment lang geblendet, blinzelte der Präsident um seinen Blick wieder klar zu bekommen– und erstarrte vor Schock.
    Vor dem Bildschirm auf den der Präsident noch gerade eben geschaut hatte, stand jetzt ein Mann. Er war groß und muskulös, mit schwarzem Haar und dunklen Augen und sein olivfarbener Teint setzte sich von seiner weißen Kleidung ab. Er stand dort ruhig und entspannt, so als sei er nicht gerade in das Allerheiligste der Regierung der Vereinigten Staaten eingedrungen.
    Die Geheimagenten reagierten zuerst, in dem sie panisch den Eindringling anschrien und auf ihn feuerten. Bevor der Präsident überhaupt denken konnte, fand er sich schon gegen eine Wand gedrückt, mit zwei Agenten vor ihm, die einen menschlichen Schutzschild bildeten.
    »Das ist unnötig«, sagte der Eindringling mit seiner tiefen und klangvollen Stimme. »Ich habe nicht vor, euren Präsidenten zu verletzen – und selbst wenn könntet ihr auch nichts dagegen tun.« Er sprach in perfektem amerikanischen Englisch, ohne auch nur eine Spur von Akzent. Trotz der Schüsse, die gerade auf ihn abgefeuert worden waren, schien er völlig unverletzt zu sein und der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher