Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 119: Flieh, wenn der Schattenmann kommt

Macabros 119: Flieh, wenn der Schattenmann kommt

Titel: Macabros 119: Flieh, wenn der Schattenmann kommt
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
sein
glaubten und auf Bohemien machten, zu Hause waren.
    Dann traf der angeforderte Krankenwagen ein.
    Addams wurde auf die Bahre gelegt und auf dem schnellsten Weg
abtransportiert.
    Man brachte ihn ins St. Vincent’s Hospital.
    Der Zustand des Patienten ließ sich nicht beeinflussen.
    Herz und Kreislauf anregende Mittel zeigten keine Wirkung. Ein
Quicktest erbrachte, daß die Blutzuckerwerte des Mannes normal
waren. Auch als Folge übermäßigen Alkoholgenusses war
der Zusammenbruch nicht zu erklären. Die Alkoholmenge, die
Addams zu sich genommen hatte, war minimal.
    Organisch fanden die Ärzte nichts, was den lebensbedrohlichen
Zustand des Alten begründet hätte.
    Er wurde auf die Intensiv-Station gebracht, an Sauerstoff- und
funktionsüberwachende Geräte angeschlossen.
    Der Herzschlag verlangsamte sich weiter, obwohl massiver
Medikamenteneinsatz erfolgte.
    Shawn Addams schwebte auf der Grenze zwischen Leben und Tod.
    Die behandelnden Ärzte erwarteten jede Minute sein
Ableben.
    Aber dann blieb sein Herzschlag konstant, in einer Folge
allerdings, die gleichbedeutend war mit dem Tod.
    Shawn Addams’ Herz schlug nur noch einmal in der Minute, und
das war zu wenig, um die Lebensfunktionen der Organe und vor allem
des Hirns aufrechtzuerhalten…
    Dr. Stan Bogart, der Stationsarzt, hätte normalerweise um
sieben das Hospital verlassen, um nach Hause zu fahren.
    An diesem Abend rief er jedoch seine Frau an und teilte ihr mit,
daß er die Nacht wahrscheinlich im Krankenhaus bleiben
werde.
    »Tut mir leid, Darling! Aber besondere Umstände zwingen
mich dazu, hier zu bleiben.«
    »Aber Stan!« klang es enttäuscht aus dem
Hörer. »Wir sind bei den Georgens eingeladen. Sie haben
alles vorbereitet. Hast du das vergessen?«
    »Natürlich nicht, Darling.« Bogart fuhr sich wie
abwesend durch das gewellte, dunkelblonde Haar. »Ich versuche
auch mein möglichstes, um noch zu kommen, aber ich kann es nicht
versprechen, verstehst du?«
    »Nein, das verstehe ich nicht, Stan. Was hält dich denn
so Wichtiges?«
    »Ein außergewöhnlicher Fall, Brenda.«
    »Kann den nicht der Notdienst überwachen? Mußt du
da unbedingt anwesend sein?«
    »Ja. Es hat etwas mit – meinen Forschungen zu tun,
Brenda… der Mann liegt in tiefer Bewußtlosigkeit. Ob er je
wieder zu sich kommt, ist zu bezweifeln.«
    »Dann verstehe ich nicht, was das mit deinen Forschungen zu
tun hat. Nur einer, der über das sprechen kann, was er
möglicherweise ›drüben‹ gesehen und erlebt hat,
ist wichtig für dich. Wenn der Patient aber keine Chance mehr
hat, noch mal aufzuwachen…«
    »Das ist genau das, was ich nicht weiß, Brenda. Sein
ganzer Fall ist rätselhaft. Es gibt keinen plausiblen Grund
für seinen Zustand. Der Mann ist organisch vollkommen gesund,
dennoch ringt er mit dem Tod. Alle Körperabläufe sind auf
ein unerträgliches Minimum abgesenkt. Der Mann ist mehr tot als
lebendig, er atmet nur noch zweimal in der Minute. So plötzlich
und unerklärlich kann es sich wieder ins Gegenteil verkehren.
Wir wissen heute vieles, Brenda, aber noch nicht alles. Der
menschliche Organismus stellt uns immer wieder vor neue Rätsel.
Und ich setze mich dafür ein, etwas vom Zipfel dieses
Geheimnisses zu lüften. Ob es mir gelingt, bleibt dahin
gestellt. Fahr’ zu den Georgens, Brenda…«
    »Stan – doch nicht allein.«
    »Doch, wenn’s sein muß, auch allein. Auf meine
Gesellschaft werden sie heute abend verzichten müssen. Das tut
mir aufrichtig leid. Aber als wir die Zusage machten, konnte ich
diesen Fall nicht vorausahnen. In jeder anderen Situation, Brenda,
würde ich einen Kollegen bitten, das weißt du.«
    »Ja, das weiß ich«, seufzte Brenda Bogart.
    »Aber hier kann ich keinen Kompromiß eingehen. Es geht
um etwas ganz Persönliches. Ich fühle, daß es mit
diesem Mann etwas Außergewöhnliches auf sich hat. Wenn du
mich allerdings danach fragst, was es ist, kann ich es dir nicht
begründen.«
    »Okay, Stan, es ist mir zwar nicht recht, aber ich hab’
Verständnis dafür.«
    »Danke. Das ist der Grund, weshalb ich dich liebe.«
    »Auch ich liebe dich, Stan.«
    Bogart verabschiedete sich und hängte auf.
    Er wirkte nachdenklich und müde und kämpfte gegen die
Zweifel, die in ihm aufstiegen.
    Er wäre an diesem Abend lieber mit seiner jungen Frau
ausgegangen. Sie waren seit zwei Jahren verheiratet und Brenda
mußte wegen seines Berufes und vor allem wegen der
Besonderheiten seines »Hobbys« oft zurückstecken.
    Bogarts Hobby war die Erforschung
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher