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Macabros 114: Kaphoons Grab

Macabros 114: Kaphoons Grab

Titel: Macabros 114: Kaphoons Grab
Autoren: Dan Shocker
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Mittelalter!«
    »Die Zeit, in der gewisse Dinge geschehen und geschehen
müssen, bestimmen nicht die Menschen durch ihre
willkürlichen Zeitbestimmungen. Da herrschen andere
Gesetzmäßigkeiten. Das Grab, das du in dieser Nacht
aufgraben wirst, trägt auf dem Stein den Namen – Billy
Sheridan…«
     
    *
     
    Der große blonde Mann verhielt sich vorsichtig und bewegte
sich trotz der körperlichen Strapazen, die hinter ihm lagen mit
der Lautlosigkeit und Gewandtheit einer Raubkatze.
    Der Ruf konnte imitiert sein, um ihn anzulocken.
    Björn Hellmark, Herr der unsichtbaren Insel Marlos zwischen
Hawaii und den Galapagos, war erfahren im Umgang mit Dämonen
aller Rangklassen. Er wußte nur zu gut, daß sie alles
Mögliche versuchten, ihm den Garaus zu machen. Da viele
über die Fähigkeit der Gestaltwandlung verfügten,
mußte er jederzeit damit rechnen, einem falschen Freund
gegenüberzustehen.
    Aber er besaß zum Glück das. ›Schwert des Toten
Gottes‹. Damit ließ sich schnell feststellen, ob einer,
der sich das Äußere einer ihm bekannten Person gegeben
hatte, auch wirklich derjenige war. Sobald das magische Schwert einen
Dämon auch nur berührte, löste sich dieser auf.
    Vorsichtig spähte Hellmark um den riesigen Kristallfelsen,
hinter dem der Ruf erfolgt war.
    »Rani?« fragte Björn ruhig und laut genug,
daß er auch in der Umgebung deutlich gehört werden
konnte.
    Er lauschte.
    Sein Ruf verhallte wie der Ranis von vorhin.
    Der Fels, den er umrundete, hatte die Form einer Spirale, die in
den unglaublichsten Farben gedämpft schillerte.
    In einer großen Nische in Augenhöhe lagen zwei
auffallend formierte Steine, die lose aufeinander geschichtet waren.
Sie waren dorthin gelegt worden, waren also kein Teil des
Felsens!
    Ein Zeichen!
    Von Rani?
    Oder von einem anderen der Verschwundenen? Von Arson oder Harry
vielleicht? Danielle war bis zuletzt in Begleitung des Inders
gewesen. Wenn diese beiden Steine ein Lebenszeichen Mahays
darstellten, dann war es auch eins von Danielle de
Barteaulieé.
    Die Steine waren spitz und wiesen wie ein Pfeil in eine bestimmte
Richtung. Er ging einige Schritte in diese Richtung und entdeckte
eine weitere Nische, in der die Steine ebenfalls in Pfeilform gelegt
waren.
    Mehrere Male rief Hellmark den Namen der Freunde, so daß
seine Stimme durch die mit zauberhaften Farben durchsetzte Nacht
hallte und als Echo gebrochen zurückkehrte.
    Nur die eigene Stimme als Antwort!
    Hatte er sich vorhin getäuscht?
    Er war erschöpft und müde und hätte sich am
liebsten an der Stelle niedergelegt, wo er sich gerade befand. Der
Boden war warm. Die Kristallfelsen strahlten keine Kälte
aus.
    Björn Hellmark ging in die Richtung, von der er glaubte,
daß sie ihm durch die Steine kundgetan wurde.
    Dann folgte ein neues Zeichen.
    Kerben im Felsen, die genau oberhalb der wiederum in Pfeilform
gelegten Steine in den harten Block eingeritzt worden waren.
    Das Gleichmaß der Kerben fiel sofort auf.
    »Wir warten hier auf euch… Rani und Danielle«,
konnte er einwandfrei entziffern.
    Die Buchstaben waren nicht mit der Hand in den Felsen geritzt
worden. Die gleichmäßige und typische Schrift wies auf
Danielle der Barteaulieé hin, die hübsche Französin,
die nicht alterte und ewig lebte.
    Danielles Hexenkräfte gingen auf die Welt der Finsternis
zurück, doch sie setzte sie nicht mehr gegen Menschen ein, wie
dies ursprünglich von der Dämonengöttin
Rha-Ta-N’my erwartet wurde. Danielle hatte den Mächten der
Finsternis den Rücken gekehrt und stellte ihre erworbenen und
erfahrenen Fähigkeiten gegen sie.
    Die Botschaft war durch magische Manipulation in den Felsen
gekommen.
    Dies also sollte der Versammlungsort sein.
    Björn ließ sich auf den Boden nieder, legte das
›Schwert des Toten Gottes‹ auf seine Knie und lauschte in
die Nacht.
    Unendliche Stille umfing ihn, als wäre er der einzige Mensch
auf der urwelthaften Insel Xantilon.
    Aber er wußte nur zu gut, daß dieser Eindruck
täuschte.
    Diese Welt war erfüllt von Leben, vor allem dem der
Dämonen, die begonnen hatten, verschiedene Völker zu
beeinflussen und in ihre Abhängigkeit zu bringen.
    Selbst Molochos, der mit der Alptraumstadt in diese Zeit Xantilons
eingetaucht war, hielt sich noch immer hier auf. Ob er sich im
Jenseits verbarg, wo er auch seine Gefangene Carminia Brado
festhielt?
    Carminia…
    Trauer und Sehnsucht erfüllten sein Herz, als er
plötzlich ungewöhnlich intensiv an sie denken mußte.
Gerade so, als wäre sie ihm
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