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Macabros 114: Kaphoons Grab

Macabros 114: Kaphoons Grab

Titel: Macabros 114: Kaphoons Grab
Autoren: Dan Shocker
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lächelte
Danielle und die Bedrückung und Beklommenheit der letzten
Stunden waren mit einem Mal wie weggewischt.
    Die ›Fliegende Stadt‹ tauchte jenseits der
Kristallfelsen auf.
    Das bedeutete nur eins: Björn Hellmark war in der Nähe
und suchte sie! Denn nur er konnte die Stadt mit seinem Willen lenken
und leiten…
    Rani Mahay und Danielle de Barteaulieé rannten los.
     
    *
     
    Plötzlich sahen sie die Stadt.
    Es war ein erhebender Anblick, wie der Koloß aus tausend
Türmen und Zinnen scheinbar schwerelos heranschwebte: Eine Stadt
auf einer fliegenden Plattform… Gigantopolis! Einst geschaffen
aus einem Sternenkristall, den eine forschende Rasse mit Namen
Soomans in den unermeßlichen Tiefen des Kosmos entdeckte. Der
Kristall war Mittelpunkt von Gigantopolis und wertneutral. Das
bedeutete, daß jede Psyche auf ihn einwirken konnte und er sich
genauso verhielt, wie derjenige es von ihm erwartete. Der
Sternenkristall barg eine unglaubliche Macht und ein
Kräftepotential, die demjenigen zur Verfügung standen, der
mit der Stadt eins wurde. Dies war eine der Besonderheiten von
Gigantopolis, und so ließ sich verstehen, weshalb sie mal eine
Stadt des Friedens und des Glücks sein konnte, ein andermal ein
zum Leben erwachter Alptraum. Unter der Herrschaft der
dämonischen Kriegsherrin Apokalypta hatte Gigantopolis traurige
Berühmtheit erlangt.
    Björn Hellmark war es gelungen, Apokalypta, ›die ewige
Unheilbringerin‹, mit dem › Schwert des Toten Gottes‹
zu töten. Damit errang er einen großen Sieg, aber noch
lange nicht den kriegsentscheidenden gegen die dämonischen
Mächte, die sich auf der Erde festzusetzen drohten.
    Molochos, der ihm eine Falle gestellt hatte, trat wieder in
Erscheinung. Mit den dreizehn Wegen in das Grauen war seine
große Stunde gekommen. Er tauchte aus der Versenkung,
übernahm die Alptraumstadt im Handstreich und füllte sie
mit seinem negativen, bösen Gedankengut.
    Nach einem Zweitkampf jedoch mußte Molochos aus Gigantopolis
fliehen – und es gelang Björn Hellmark, das Geheimnis der
Stadt zu ergründen und seine Gedanken, seinen Willen, seine
Absichten mit der Psyche Gigantopolis’ zu vereinen. Die
verlassene Stadt, die von einem fremden, geheimnisvollen Geist
beseelt war wie ein lebendiges Wesen, erkannte nach dem Molekularbad
nur noch ihn als Führer und Meister an.
    Dies war eine Gesetzmäßigkeit, die sich durch nichts
ändern ließ. Stadt und seine Persönlichkeit
gehörten zusammen.
    Deshalb gab es für beide nicht den geringsten Zweifel daran,
daß es nur Björn Hellmark sein konnte, der die Stadt auf
die steinerne Ebene vor den Bergen der Kristallfelsen
niedersetzte.
    »Er muß uns gesucht haben, wie wir ihn suchten«,
rief Rani aus, während sie auf den farbig pulsierenden Schatten
der Berge traten und der sich absenkenden Stadt entgegeneilten.
    »Vielleicht hat er ganz und gar schon Harry und Arson
aufgenommen, und wir sind die einzigen, die noch überfällig
sind…«
    »Etwas Schöneres könnte uns nicht widerfahren. Dann
wären unsere Sorgen und Ängste unnötig
gewesen…«
    Leicht wie eine Feder setzte die riesige Plattform auf. Kein
Zittern durchlief den Boden.
    Gigantopolis war gelandet.
    Mehrere Haupttore gab es in der hohen Mauer, die die riesige Stadt
wie einen unüberwindlichen Wall umgab. Eine uneinnehmbare
Festung!
    Das Tor, durch das sie gewöhnlich kamen, stand einladend
offen.
    Mißtrauisch und aufmerksam beobachteten der Inder und seine
Begleiterin die Umgebung.
    Nichts war zu sehen, was auf eine Gefahr hinwies.
    Sie passierten den Eingang und eilten durch die schmalen Gassen,
die weniger eng und vor allem nicht mehr so düster wirkten, wie
noch vor einigen Wochen, als Molochos Herr und Meister dieser Stadt
war.
    Die Atmosphäre war geläutert, die Beklemmung, die sonst
in diesen Straßen und Gassen zu Hause herrschte, gewichen.
Wohltuende Atmosphäre umfing sie, eine, die durch positive,
lebensbejahende Gedanken geschaffen worden war.
    An den Straßenrändern zeigten sich Gräser und
buntschillernde, wildwachsende Blumen. Auf freien Plätzen
zwischen den Gebäuden entwickelten sich kerzengerade wachsende
Bäume. Dies alles hatte es nicht gegeben, als noch Apokalypta
und nach ihr Molochos die Herrscher über die Fliegende Stadt
waren.
    In Gigantopolis war nach der Verbindung zwischen der Psyche
Hellmarks und der der Stadt neues Leben erwacht.
    Versiegte Quellen waren aufgebrochen, verdorrte Parks und
Gärten standen in voller Blüte. Die
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