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Macabros 112: Totenheer "Nekromos"

Macabros 112: Totenheer "Nekromos"

Titel: Macabros 112: Totenheer "Nekromos"
Autoren: Dan Shocker
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Forderungen…«
    Völlig unsinniges Zeug kam in diesen Minuten der Angst und
des Grauens über ihre Lippen.
    »Es ist Betsy! Du erkennst sie nur nicht wieder«,
höhnte Mayburry mit satanischem Grinsen. »Du wirst ihr bald
sehr ähnlich sein… Es gibt Dimensionen und Reiche, die wir
mit unseren normalen Sinnen nicht erfassen können. Es existiert
mehr, als menschliche Ohren hören und Augen sehen, Eve. Die
unsichtbaren Gefilde enthalten alle Rätsel dieser Welt. Dreifach
ist der Leib, der den Menschen ausmacht. Es ist der Körper aus
Fleisch und Blut, das Bioplasma und der unsichtbare Geistkörper.
Menat kann sie voneinander trennen – wenn der Tod durch die Hand
derer eingetreten ist, denen er sich offenbart hat. Betsys
Lebensenergie, ihr Geistkörper, ging in ein jenseitiges Reich,
das Bioplasma und der Leib, der ihre stoffliche Hülle war, wurde
hineingedrängt in eine Dimension, die den normalen Sinnen nicht
zugänglich ist, einer Art Überraum… Was
zurückblieb und gehorcht und sich führen läßt
als Marionette – steht vor dir. Ein Teil Betsys, erfüllt
mit einem neuen Sinn… Menats Geist wirkt in ihr. Ich habe ihm
den Weg geebnet.«
    Eve Taskin verstand nur die Hälfte von dem.
    Was sie begriff, waren ihre Angst, ihre -Verzweiflung und
Ratlosigkeit.
    Mayburry war ein Monster in Menschengestalt. Ihm waren Dinge
bekannt, die ihr noch nie in den Sinn gekommen waren.
    »Du bist ein Mensch, Stuart!« rief sie. »Ich bin
Eve Taskin… erinnere dich an mich. Versprich, mir nichts zu
tun…«
    Sie verlegte sich aufs Flehen und hoffte, das Ruder nochmal
herumwerfen zu können.
    Das Skelett war völlig aus dem Boden gekommen und wandte
gerade den Knochenschädel in ihre Richtung.
    Stuart Mayburry war nur noch einen Schritt von Eve entfernt.
    »Nicht jeder, Eve, der wie ein Mensch aussieht – ist
auch einer!« kam es drohend über seine Lippen.
    Die Worte waren noch nicht verebbt, da handelte sie.
    Eve Taskin setzte alles auf eine Karte, nahm ihre ganze Kraft
zusammen und schnellte herum.
    Sie konnte sich weder auf das Skelett stürzen noch auf
Mayburry. Ihr blieb vor der Mauer nur der Ausweg nach links oder
rechts.
    Sie wandte sich nach links, war von dort gekommen und kannte den
Weg zum Hauptpfad.
    Die tiefhängenden Zweige einer Weide peitschten ihr Gesicht,
als sie sich seitwärts in die Büsche warf.
    Da war eine niedrig geschnittene Hecke, die ein Grab
säumte.
    Eve Taskin strauchelte und verfing sich darin.
    Sie verlor drei, vier Sekunden! Das war zuviel, um der Flucht ein
Gelingen zuzugestehen.
    Eine Hand packte sie und riß sie herum.
    Die Knochenhand! Wie eine Stahlzange legten sich die fleischlosen
Finger um ihren Oberarm und schienen ihn abdrücken zu
wollen.
    Eve Taskin kam zu keiner Gegenwehr und nicht mal mehr zum
Schreien.
    Mayburrys Hand zuckte nach vorn, der tödliche Stahl senkte
sich in Eve Taskins Herz…
     
    *
     
    Er mußte die unheimliche Erkenntnis akzeptieren, obwohl sich
alles in ihm sträubte.
    Danielle und Rani waren tot!
    Björn Hellmark stand erschüttert vor den verkohlten
Leichen. Er konnte sie nicht mal abnehmen, da Rauch und nachglimmende
Glut ihn daran hinderten.
    Es wurde ihm schwer ums Herz.
    Was mit den dreizehn Wegen in die Dimension des Grauens begonnen
hatte, schien nun zu dem befürchteten Abschluß zu kommen.
Ihre kleine mutige Gruppe wurde aufgerieben. Der Sieg über
Molochos war trügerisch gewesen. Der Todfeind hatte seine
Strategie erneut geändert. Er war wechselhaft wie ein
Chamäleon.
    Björn hatte keine Vorstellung davon, wie Danielle und Rani
ausgerechnet in diesen Teil der Höhle gelangten. Sie hatten sich
in entgegengesetzter Richtung entfernt. Die in den Hohlräumen
des Steinwaldes vermuteten Monster aus Gigantopolis waren also
vorhanden.
    Sie waren auch jetzt noch da.
    Das Feuer sprach dafür.
    Es zeigte Björn aber auch, daß sie blitzschnell und
unerwartet zuschlagen konnten. So schnell, daß nicht mal
Danielle mit ihren weißmagischen Fähigkeiten die Gefahr
blockieren konnte.
    Schweren Herzens löste er sich vom Ort des Grauens und
beschloß zurückzukehren, sobald es die Lage
ermöglichte, um die toten Freunde zu bergen und nach Marlos zu
bringen. Dort sollten sie ihre letzte Ruhestätte finden.
    Er schämte sich der Tränen, die in seine Augen
sickerten, nicht.
    »Ich werde dich finden und vernichten, Molochos«,
preßte er hervor, während seine Rechte das ›Schwert
des Toten Gottes‹ umklammerte. »Den Tod meiner Freunde
wirst du teuer
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