Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 106: Die gläsernen Dämonen von Etak

Macabros 106: Die gläsernen Dämonen von Etak

Titel: Macabros 106: Die gläsernen Dämonen von Etak
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
weit und breit keine Spur.
    Das war gut so.
    Whiss verstärkte seine Konzentration.
    Seine Umgebung nahm deutlichere   Formen an.
    Und das Mental-Feld brachte ihn in das Innere des
Ewigkeits-Gefängnisses, weil es sein Wunsch war.
    Björn Hellmark war hellwach. Im Gegensatz zu Carminia Brado,
die in einen todesähnlichen Schlaf gesunken war.
    Whiss tauchte direkt in Hellmarks Blickfeld auf.
    Über das Gesicht des blonden Mannes huschte ein
Lächeln.
    »Ich habe schon auf dich gewartet«, sagte er leise.
»Die Besuchszeit hat, längst begonnen…«
    »Ich mußte mich erst vergewissern, daß dein
Kerkermeister nicht in der Nähe weilt… Zum Glück
scheint er seinen Ausflug ausgedehnt zu haben…«
    »Ob es ein Glück ist, wird sich erst noch
erweisen«, entgegnete Björn Hellmark nachdenklich. »Es
kann sehr leicht das Gegenteil für alle bedeuten, die sich dem
Kampf gegen die Mächte der Finsternis verschrieben haben.
Überall dort, wo Molochos an Macht zugewinnt, wird es zum
Nachteil für seine erklärten Feinde. Wenn er es
fertigbringt, Gigantopolis in seinen Besitz zu bringen und es zu
steuern nach seinem Willen, dann wird sein Rang im Reich der
Dämonen noch höher und die Chancen für die Menschen,
sich dem Zugriff seiner Herrschaft zu entziehen, werden noch
geringer. In Molochos’ Händen ballt sich die Macht
zusammen. Das muß verhindert werden…«
    »Darüber können wir sprechen, wenn wir erst das
Naheliegende in den Griff bekommen haben«, ließ sich Whiss
vernehmen. »Und das ist, euch aus diesen Ketten zu
befreien… Deshalb bin ich gekommen. Es geht, ich habe einen Weg
gefunden… ich habe das Schwert berührt, die
Dämonenmaske, den Armreif Velenas…«
    Hellmarks Herz begann schneller zu schlagen.
    »Das Problem, die Dinge hierher zu schaffen, ist auch
gelöst. Mit dem PSI-Feld ist demjenigen, der sich seiner
bedienen kann, praktisch nichts mehr unmöglich. Dem Geist steht
das ganze Universum offen… Das Problem liegt im
Detail…«
    Dieses Detail waren sie selbst.
    Björn warf einen traurigen Blick auf Carminia, die still und
wie schwerelos neben ihm hing.
    Er konnte sich denken, worum es ging.
    »Ich muß Molochos bei Laune halten«, sagte er,
noch ehe Whiss weitere Erklärungen abgab. »In seinem
Triumphgefühl hat er mich aufgeweckt, mich seine neuen
Pläne wissen lassen. Es bereitet ihm Freude, seine Feinde
fühlen zu lassen, daß er ihnen überlegen
ist…«
    »Und genau dieses Schwäche müssen wir uns zunutze
machen«, nickte Whiss, und auch er sah Carminia lange an. Vieler
Worte bedurfte es in dieser Situation nicht. Es lag auf der Hand,
daß eine Befreiung Björn Hellmarks allein nicht zur
Diskussion stand. Hellmark würde das Ewigkeits-Gefängnis
nie ohne die Frau verlassen, die er liebte. Nur wenn Carminia
ebenfalls eine Chance hatte mitzukommen, ließ sich über
das reden, was sich in Umrissen langsam abzuzeichnen begann.
    Carminia hier ihrem Schicksal überlassen, das käme ihrem
Tod gleich…
    »Ich werd’s versuchen«, sagte Björn, tonlos,
während er seinen Blick nicht von dem stillen, schönen
Antlitz der Brasilianerin wenden konnte. »Vielleicht ist er in
bester Stimmung, wenn er zurückkehrt, und ich werde ihn
veranlassen können, auch Carminia aufzuwecken…«
    Whiss seufzte und sah traurig aus. Er zuckte mit den Achseln und
legte den Kopf schief. »Ich tät’s auf der Stelle, wenn
ich es könnte. Aber dazu – hat nur er die Macht… Ich
werde allerdings auf der Lauer liegen. Sprecht euch miteinander ab,
erkläre ihr, was wir vorhaben. Sobald er Zeitpunkt günstig
ist, geht’s los. Wir haben nur eine einzige Chance und
können uns eine Generalprobe nicht erlauben. Entweder es klappt,
was wir vorhaben – oder es geht schief… Das Letztere aber
sollte nicht eintreten. Ich habe große Hoffnung und bin
überzeugt davon, daß es nicht mißlingen wird.
Schwert, Dämonenmaske, Trank der Siaris und Velenas Armreif
werde ich hier auftauchen lassen. Mit dem Schwert ist es eine
Kleinigkeit, die Fesseln zu kappen. Sie sind dämonischer
Herkunft. Sie werden zerbröckeln wie morsches Holz, sobald sie
mit dem Schwert in Berührung kommen… Euch von hier
wegzubringen, ist mit Hilfe des PSI-Feldes ebenfalls eine
Kleinigkeit… Voraussetzung allein ist, daß ihr beide bei
vollem Bewußtsein seid…«
    »Ich werde sehen, was ich tun kann und hoffe, daß das,
was hier geschieht, keine Folgen auf das hat, was in der
Vergangenheit angekurbelt wird…«
    Whiss verstand, wovon Björn Hellmark
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher