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Macabros 106: Die gläsernen Dämonen von Etak

Macabros 106: Die gläsernen Dämonen von Etak

Titel: Macabros 106: Die gläsernen Dämonen von Etak
Autoren: Dan Shocker
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das Ewigkeits-Gefängnis zu Björn und Carminia!
     
    *
     
    Das blutige Licht, das ihn umgab, verschwand nicht mehr. Es war
auch noch vorhanden, als der seltsame ›Lift‹ ihn in die
Tiefe getragen hatte und er wieder festen Boden unter den
Füßen verspürte.
    Die Zeit, in der er sich bewegte war so relativ wie der Raum.
    Innerhalb weniger Sekunden hatte er Milliarden von Meilen
zurückgelegt, Lichtjahre war er entfernt von der Erde. Er hatte
einfach einen Spalt durchquert, den sich auch die Gläsernen
Dämonen von Etak zunutze gemacht hatten, und der erst nach dem
Tod des ›Tschonn‹ entstanden sein konnte.
    Ein Zeichen dafür, daß das Leben der Dämonen von
dort mit Gewalt nach Wertung und Macht strebte. Es suchte nach Wegen,
sich zu verbreiten. Sein Auftrag lautete, die Macht zu besitzen, die
der ›Tschonn‹ vorbereitet hatte. Und jenes Wesen, das eine
ganze Dimension, eine ganze Welt im Innern eines Steinernen
Götzen geschaffen und von dort aus eine Verbindung in den Raum
gefunden hatte, von wo der Zusammenbau der roboterhaften Finsterlinge
erfolgt war, jenes Wesen hatte die Order hinterlassen, auf dem
eingeschlagenen Weg weiterzugehen.
    Seit dreihundert Jahren wirkten Einflüsse des
›Tschonn‹ nach, den Macabros mit einem Handstreich besiegt
zu haben geglaubt hatte.
    Die neue Umgebung nahm seine ganze Aufmerksamkeit gefangen.
    Es war eine Welt, wie er sie nie zuvor erblickt hatte.
    Er war in einer riesigen Halle angekommen, in der das rote Licht
zur Umgebung gehörte. Es war eine Art Museum von unvorstellbaren
Ausmaßen, und Macabros vermutete, daß die ganze Welt Etak
wahrscheinlich so aussah.
    Sie bestand aus riesigen, blutroten Kirstallen, die alle die
Größe von irdischen Einfamilienhäusern hatten. Die
Kristalle standen auf Podesten, zu denen zwei bis drei Stufen
hochführten. Die gigantischen Steine waren vorn in der Mitte
gespalten und wirkten dadurch an dieser Stelle dunkel, manchmal
schwarz.
    Vor den ›Eingängen‹ standen – die
Gläsernen Dämonen.
    Eine Gruppe sah er aus allernächster Nähe.
    Die Gruppe bestand aus drei Einzelwesen. Das eine erinnerte an
eine Echse, deren mächtiger Schwanz mit einem Widerhaken
ausgestattet war. Die Echse bestand aus Glas und wirkte wie ein
lebensgroßes Modell. Links außen ragte ein Wesen auf, das
entfernt an einen Grizzly erinnerte. Seine mächtigen Pranken
enthielten rasiermesserscharfe Krallen, und sein Gebiß –
war das eines Haies. Auch dieser ›Bär‹ –
durchsichtig wie Glas und ohne Leben. Der Dämon in der Mitte war
ein wahres Ungeheuer, das die beiden anderen noch um
Haupteslänge überragte. Es hatte gezackte gläserne
Flügel, auf dem ovalen Schädel ein spitzes,
spiralförmig gedrehtes Horn und zwischen den klauenbewehrten
Pranken Schwimmhäute. Das Maul war weit aufgeklappt wie bei
einem Krokodil, so daß man meinte, es würde sich im
nächsten Moment auf Macabros stürzen, um ihn zu
verschlingen.
    Macabros berührte die rechts außen stehende Figur.
    Das Material fühlte sich hart und kalt an wie Glas. Aber es
war hart wie Diamant. Der Hieb Harry Carsons, der es ganz
offensichtlich mit zwei Gläsernen auf einmal zu tun bekommen
hatte, bewies dies ganz eindeutig.
    Wo waren Harry und die anderen, und was vor allen Dingen bewirkte,
daß die Gläsernen lebendig wurden?
    Hier in ihrer eigenen Welt waren sie nur Statisten, zu Glas
erstarrte Monster. In der Menschenwelt, in jenen Tagen des
vorsintflutlichen Xantilon – aber wurden sie lebendig, wie der
Angriff auf die drei Loark-Frauen und Harry Carson gezeigt hatte, der
offenbar nur deshalb mitgenommen worden war, da er direkt in der
Schußlinie der Angreifer gestanden hatte.
    Macabros warf einen Blick zurück zu der Stelle, an der er in
dieser fremden Welt angekommen war. Er sah in dem blutroten Licht,
das ihn ständig umgab, das gleiche spinnennetzartige Muster wie
an der Mauer des klobigen Altars, den aufständische Traphilen
vor fast dreihundert Jahren wiedererrichtet hatten. Die Linien des
Netzes glichen haargenau denen, die auch ›drüben‹
waren. Ein deckungsgleiches Muster, Eingang und Ausgang
gleichzeitig…
    Macabros warf einen Blick nach oben. Auch der Himmel war rot. Das
Licht stammte offensichtlich von den Kristallen ab, die auf den
stufigen Sockeln standen.
    »Harry?« Er rief den Namen des Freundes laut und
deutlich. Sein Rufen hallte durch die gläserne, kristallene
Welt, die ihn umgab, und von der er nicht wußte, ob sie die
Oberfläche von Etak war oder das Innere
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