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Macabros 106: Die gläsernen Dämonen von Etak

Macabros 106: Die gläsernen Dämonen von Etak

Titel: Macabros 106: Die gläsernen Dämonen von Etak
Autoren: Dan Shocker
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sprach.
    Bei ihrer ersten Begegnung hatte Björn davon berichtet,
worauf Molochos ihn aufmerksam gemacht hatte.
    Molochos hatte einen Spion in der Vergangenheit, der ihm von Zeit
zu Zeit Informationen über Ereignisse lieferte, die Hellmarks
Doppelkörper Macabros betrafen.
    Unabhängig von Björn Hellmark nämlich agierte
dessen Doppelkörper in einer fernen Vergangenheit. War es
früher stets so gewesen, daß alles, was Macabros erlebte,
stets zum Bewußtseinsinhalt Hellmarks geworden war, so war hier
eine einmalige und einschneidende Änderung eingetreten.
    Björn wußte seit seinem Aufenthalt nichts von den
Abenteuern seines Zweitkörpers. Das geheimnisvolle unsichtbare
Band zwischen ihnen bestand zwar, aber Bewußtseinsinformationen
in Hellmarks analysierenden Geist erfolgten nicht.
    Und so konnte er auch nicht wissen, wie weit die Suche nach dem
rätselhaften ›Singenden Fahsaals‹ schon gediehen war,
welche Aktionen abgeschlossen waren, welche noch in der Luft hingen.
Und er wußte auch nichts von den Gestalten, die mit ihm bei der
Legendenbildung um den ›Toten Gott‹ auf Gedeih und Verderb
verbunden waren…
    »Die Vergangenheit ist wichtig. Aber wichtiger ist die
Gegenwart…, konzentrieren wir uns erst auf sie. Dann wollen wir
weitersehen«, sagte Whiss.
    Die Gedankentiefe des Kleinen war bemerkenswert. Er hatte seit der
Entdeckung des PSI-Feldes und seiner Möglichkeiten einen
gewaltigen Sprung in seiner Entwicklung gemacht. Es schien, als
hätte er in seinem Wissen Jahrhunderte
übersprungen…
    Whiss verließ Hellmark wieder, versprach, schnell
zurückzukommen und das Innere und Äußere des
Ewigkeits-Gefängnisses im Auge zu behalten.
    »Und das nächste Mal«, zwinkerte er, »bringe
ich vielleicht sogar Besuch mit… Rani…, Danielle, Jim,
Pepe, Anka, Tina, Marga und Ulrich… na, es gibt ’ne Menge
Leute auf Marlos, die dich gern mal wieder sehen möchten…
Für den Fall, daß Molochos’ Abwesenheit länger
währt, können wir das Besuchsprogramm ja
ausweiten…«
    Er verschwand.
    Und für Björn Hellmark begann das Warten auf Molochos,
den Dämonenfürsten und Herrn des
Ewigkeits-Gefängnisses…
     
    *
     
    Macabros wußte, daß jede Sekunde, die verging, die
Hoffnung mehr und mehr erstickte, auch nur einen einzigen
Entführten lebend und unversehrt zu finden!
    Er rannte auf den nächsten Sockel zu. Allzuweit auseinander
konnten die Gläsernen, deren Einflüsse bis nach Xantilon
reichten, nicht sein.
    Er fand seine Vermutung gleich darauf bestätigt.
    Aus den Augenwinkeln registrierte er weiter rechts Bewegung.
    Sie war wie ein Schatten.
    Macabros wandte den Kopf, lief in die nächste Gasse hinein
und sah den Schatten aus der Nähe, der auf einen Sockel
zustrebte, auf dem ein dämonenfratziges Ungeheuer mit
aufgedunsenem Schädel stand. Um den aus mehreren Wülsten
bestehenden Hals war eine Kristallspange gelegt, an dem ein
gläserner Umhang befestigt war. Und der gläserne Schatten
– sah genauso aus, wies genau die Umrisse der Gestalt auf, die
dort stand.
    Mit einem Unterschied: auf den Armen des Schatten lag eine
Loark-Frau! Auch sie war ohnmächtig und rührte sich nicht
mehr. Durch die Berührung mit dem seltsamen Wesen aus Etak war
sie paralysiert. Und wenn Schatten und Glasdämon auf dem Sockel
wieder eins wurden – dann bedeutete das, daß sich jener
Vorgang abwickelte, den er bei der anderen Loark-Frau beobachtet
hatte.
    Fleisch wurde zu Kristall…
    Die befremdenden Dinge auf der Welt Etak waren menschenfeindlich
und bedrohten die Entwicklung auf Xantilon. Er wußte nicht, wie
sie zustandekamen, aber er sah, wie sie sich auswirkten. Es war das
Grauen einer anderen Welt, das nach Xantilon einsickerte, ein Grauen,
das sich erst Bahn schuf. Nur von Zeit zu Zeit tauchte es auf. Es kam
zu Entführungen. Aber aus diesem Anfang wurde mehr. Macabros
kannte die Art der Dämonen, gleich aus welchem Teil des
Universums sie stammten und ihre Macht auszudehnen versuchten. Sie
waren geschaffen worden, um das Leben zu vernichten, um über Tod
und Leben zu herrschen. Das widersprach aber allen
Lebensgesetzen.
    Hier zeigte sich eine ihm bisher unbekannte Art, anderes Leben zu
übernehmen, auszurotten und sich durch diese Lebenskraft
offensichtlich aus einem Chaos zu befreien, das Etak irgendwann mal
überkam. Diese gläsernen Dämonen waren anders als der
Tschonn, den er, Macabros, zu Gesicht bekommen hatte.
    Der Tschonn war ein Winzling gewesen, ein lebendes, dem Grauen
verhaftetes Etwas,
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