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Macabros 105: Jagd auf den Horror-Götzen

Macabros 105: Jagd auf den Horror-Götzen

Titel: Macabros 105: Jagd auf den Horror-Götzen
Autoren: Dan Shocker
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Wesen!
    Zartgliedrige Wesen, die an Engel erinnerten, saßen auf den
Schmetterlingen, ließen sich davontragen und tollten herum wie
die Kinder. Hier war eine fremdartige, fantastische Welt in
Ordnung.
    Aber dann kam der Schatten.
    Aus den Bildern der Vergangenheit wurden wieder Bilder der
Gegenwart, und aus einem verzauberten Märchenland wurde ein
Vorort der Hölle.
    Tod und Verderbnis brachten die stumpfen Nebel, und abenteuerliche
Gestalten zogen durch das verbrannte, entehrte Land, in dem die
mächtige Burgruine von ihrer einstigen Größe
kündete.
    Wieviel Zeit war vergangen?
    Jahrhunderte? Jahrtausende .?
    Der Strom derer, die es riskiert hatten, Un aufzusuchen, um nach
dem legendären ›Singenden Fahsaals‹ zu suchen, wurde
dünner. Keiner kehrte zurück. Der Wächter war auf der
Hut. Rha-Ta-N’mys Henker lockte die Ahnungslosen stets in die
Fallen, die ihm genehm waren.
    Wo einst die Behausungen der Kobolde und Feen standen, existierten
heute Schlangennester, in denen Reptilien aufwuchsen, deren Eigenart
es war, in fremde Körper zu kriechen und sie
auszuhöhlen…
    Es gab unheimliche Insekten, die - wie Piranhas – ihre Opfer
minutenschnell bis aufs Skelett abnagten…
    Und – es gab den blutroten See, von dem der sterbende Dradon
gesprochen hatte. Viele Abenteurer mieden merkwürdigerweise das
Schloß der Zauberinnen und machten sich sofort auf die Suche
nach dem See, den es in der Tat in diesem abgestorbenen Land gab.
    Menschen, die fest an die falsche Geschichte um das ›Singende
Fahsaals‹ glaubten, liefen dem See entgegen, stürzten sich
in das Naß und tauchten, um nie wieder hochzukommen. Der See
behielt sie und der Wächter – groß, mächtig und
unheimlich, ein Herrscher im verbannten, leblosen Land –
genoß den Triumph seiner Falschheit, seiner Intrigen…
    Er riß die Arme in die Höhe und sein bizarrer Mantel,
der die Form von gezackten Flügeln hatte, blähte sich auf,
und der Schatten hing wie ein drohender schwarzer Vogel über
ihm.
    Der schwarze Vogel war das Symbol der Dämonengöttin,
eines ihrer liebsten Symbole…
    Macabros fuhr zusammen.
    »Harry!« stieß er hervor.
    Das war wieder ein Bild der Gegenwart.
    In einem der geschliffenen Facetten war der Freund zu sehen, den
er draußen vor dem Burg-Tempel zurückgelassen hatte.
    Im gleichen Augenblick, als das Bild von dem Geist der steinernen
Zauberinnen empfangen und im allessehenden Auge sichtbar wurde,
reagierten diese ebenfalls.
    Ein Ausdruck des Schreckens erschien auf ihren Gesichtern.
    »Dein Begleiter! Gefahr! Er ist dem Wächter in die Arme
gelaufen…, und der spielt das alte Spiel mit ihm!«
wisperten erregte Stimmen.
    Macabros blieb keine Zeit mehr, jenes Geheimnis, das die Zeit und
seine angebliche dreihundertjährige Wanderschaft durch den
nördlichen Teil Xantilons anbelangte, zu ergründen.
    Harry war in Gefahr!
    Der riesige Wächter, dessen praller, muskulöser
Körper glänzte, als hätte man ihn mit Öl
bestrichen, befand sich noch immer in der Hocke.
    Carsons Schwert lag im Nacken des riesigen Gegners, der offenbar
durch einen Handstreich des blonden Mannes entwaffnet worden war.
    Aber Harrys Erfolg war nur scheinbar einer!
    Wie die anderen – so wurde auch er getäuscht. Harry war
ahnungslos! Dies gehörte zum Spiel des Horror-Götzen!
    »Harry. Neeeiiin!«
    Macabros brüllte es heraus. Das Bild über ihm war jetzt
groß und nahm sämtliche Facetten des Auges ein.
    Der Wächter rutschte auf den Knien dem Rand des blutroten
Sees entgegen und ließ sich durch das Schwert in seinem Nacken
offensichtlich beeindrucken.
    Er deutete auf das Innere des Wassers, das gespenstisch rotierte.
Die Gesten sagten alles. Der Horror-Götze ging auf Harry Carsons
Vorschlag ein, ihn zu begleiten und mit ihm den Sprung in die Tiefe
zu machen. Angeblich, um das ›Singende Fahsaals‹ zu
bergen… Doch auf dem Grund des Sees wartete der Tod…
    In Sekundenschnelle liefen diese Bilder ab – und ebenso auch
Macabros’ Reaktionen.
    Schon in dem Moment, als ihm klar wurde, in welch riskanter
Situation Harry Carson sich befand, handelte er.
    Er war herumgewirbelt, durcheilte mit schnellen Schritten die
düstere, fackelbeleuchtete Tempelhalle und brüllte so laut
er konnte, in der Hoffnung, daß Harry Carson ihn doch noch
hörte und mißtrauisch würde.
    Doch Harry hörte ihn nicht…
     
    *
     
    »In Bereichen, wo Magie ausfällt«, konstatierte
Whiss, »zeigt sich, daß dem PSI-gestählten Geist kaum
oder gar keine Grenzen
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