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Macabros 105: Jagd auf den Horror-Götzen

Macabros 105: Jagd auf den Horror-Götzen

Titel: Macabros 105: Jagd auf den Horror-Götzen
Autoren: Dan Shocker
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die drei Schwestern – durch das
Fortgehen von Daiyana geschwächt – nur noch über einen
Teil ihrer Zauberkräfte verfügten, die ursprünglich
durch das ›Singende Fahsaals‹ umfangreicher waren.
    »Unsere Macht war größer. Wir wollen sie wieder
gewinnen, darin gipfelt unsere Hoffnung in jedem Besucher, der nach
Un kommt und den Burg-Tempel aufsucht, der unser Heiligtum ist.
Unsere Aufgabe ist es, das Schicksal zu erkennen. Wir schauen mit
klarem Blick die Gegenwart und die Vergangenheit. Die Zukunft ist uns
seither verdunkelt. Du selbst sollst sehen, wie schwach die
Kenntnisse noch sind, die uns erreichen. Aus den Bildern von
Gegenwart und Vergangenheit jedoch versuchen wir, die Zukunft zu
erkennen, um jene zurückzudrängen, die uns nicht töten
konnten, aber davon abhalten, daß wir uns frei im Burg-Tempel
bewegen und den alten Zustand wieder herstellen
können…«
    Während Berana sprach, drehte die stumme Coroka den Kopf in
Richtung des Spaltes, der noch immer in der Wand bestand und durch
den Macabros in das Innere des kostbar eingerichteten,
luxuriösen Raumes von Daiyana sehen konnte.
    Dort war ein Blinken zu beobachten, das sich näherte. Von der
Decke schwebte etwas herab, das flach war wie eine Schale und die
Form eines Auges hatte.
    »Dies ist das Original eines der allessehenden Augen, die im
Westen von Un die Grenze zum Ewigen Nebel bilden«, fuhr Berana
fort. »Das Auge zeigt uns alle Zeiten, und wir können
darauf das Schicksal deuten. Nicht immer mit hundertprozentiger
Sicherheit, denn ein Teil der Zeit – wie bereits gesagt –,
die Zukunft, fehlt…«
    Macabros gingen viele Gedanken durch den Kopf. Die
Ausführungen der Zauberinnen hatten Fragen aufgeworfen.
    Während das Auge lautlos heranglitt und sich genau auf ihn
zubewegte, teilte er den steinernen Zauberinnen mit, daß es
eine weitere Version der Geschichte um das › Singende
Fahsaals‹ gäbe.
    »… es heißt, daß derjenige, der es findet,
die Chance hat, ein Zentrum der Macht des Bösen auszuschalten.
Ich hatte dabei ein bestimmtes Ziel im Auge… Wie kann das
›Singende Fahsaals‹ das eine bewirken – die
Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes von Un – und
das andere auslösen, nämlich Molochos’ Machtbereich
zugrunde richten?«
    »Wer ist Molochos?« fragte Amona.
    »Ein Fürst der Finsternis, einer der
Größten…« und zum ersten Mal erlebte Macabros
seit seiner Anwesenheit in der Vergangenheit Xantilons ein Paradoxon,
ein Zeit-Paradoxon… Molochos war für die drei Schwestern
kein Begriff! Er würde erst in einer späteren Zeit
auftauchen und dem Leben Xantilons seinen Stempel aufdrücken.
Molochos würde derjenige sein, der den Kontinent ins Verderben
riß…
    Doch davon konnten die drei Schwestern nichts wissen, und ihr
Blick in die Zukunft war durch Manipulationen mit dem ›Singenden
Fahsaals‹ getrübt…
    »Wenn wir wieder besser das Dunkel durchdringen können,
werden wir auch über ihn erfahren… Was du über das
Singende Fahsaals< sagst, mag stimmen… es kann sowohl das
eine wie das andere bewirken. Gibt es einen Grund, daß das eine
das andere ausschließt?«
    »Ich weiß es nicht…«
    »Vielleicht läßt es sich erkennen… durch die
Kombination aus den Bildern von Gegenwart und Vergangenheit. Du bist
eingedrungen in den Tempel, dir gebührt die Ehre des ersten
Blicks in das Auge… wir werden dir die Bilder auslegen, die sich
aus Vergangenheit und Gegenwart zusammensetzen und deine Person ganz
allein betreffen…«
    Das augenförmige flache Gebilde schwebte nun genau über
ihm.
    Macabros hob den Blick.
    Die ihm zugewandte Fläche des Gebildes war geschliffen wie
ein Edelstein.
    Aus dem Innern sickerndes Licht spielte in sämtlichen
Regenbogenfarben auf den acht- und neunkantig geschliffenen
Facetten.
    Die Bilder auf den eckigen Flächen schmolzen ineinander und
setzten sich aus vielen puzzleartigen Teilen zusammen.
    Macabros meinte, in ein Kaleidoskop zu sehen.
    Er sah Bilder aus der Wildnis, sah die Dschungeldörfer der
Traphilen und den mächtigen, alles überragenden steinernen
Götzen, den sie verehrten. Er sah sich an der Seite des Hohen
Priesters Kophas, der mit sechs anderen Priestern das Volk der
Traphilen dazu erziehen wollte, Herrschaft auszuüben. Die
Hauptfeinde – aus der Sicht Kophas’ und der Traphilen
– waren die Söhne der Wüste, die Männer vom Stamm
der Loark.
    Sie lebten in paradiesisch schönen Städten unter dem
heißen Wüstensand.
    Er sah sich zusammen mit
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