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Macabros 105: Jagd auf den Horror-Götzen

Macabros 105: Jagd auf den Horror-Götzen

Titel: Macabros 105: Jagd auf den Horror-Götzen
Autoren: Dan Shocker
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Harry Carson und Bolonophom, der auf
einem Llonoll ritt. Das war eine Raubkatze mit dem Aussehen eines
drolligen Bären, dessen pralle Flügel die Luft teilten, um
den schweren Körper rasch vorwärts zu tragen.
    Hunderte kleiner, unvergessener Szenen aus der Zeit, die er
inzwischen auf Xantilon verbracht hatte, schimmerten und spiegelten
sich auf dem Auge, das genau über ihm schwebte.
    Da war der Kampf mit dem Tschonn, der Macabros in eine Falle
locken wollte, die Zuwendung des Priesters Kophas, der den alten
Göttern und seinen Plänen abgeschworen hatte, weil Macabros
ihm durch Taten beweisen konnte, daß seine Götter nichts
taugten, daß sie nur in den Untergang der einen oder anderen
oder aller Rassen führten. Der Götze selbst, ein Wesen aus
einer andere Welt, baute in Wirklichkeit seine Macht aus – auf
Kosten all derer, die ihm noch dienten. Es war eine dämonische,
eine gefährliche Kraft, die auf dem rätselhaften Etak
entstanden war. Von dort war der Keim des Steinernen Götzen
gekommen.
    Zu sehen waren auch die heroischen Kämpfe der Loark-Krieger
und -Kriegerinnen, die sich der Brut des Tschonn stellten, die vier
schwangere Loark-Frauen in ihre Welt geschmuggelt hatten. Drei der
monsterhaften, zyklopenhaften und rasend schnell wachsenden Ungeheuer
konnten erlegt werden. Ein viertes verbarg sich noch.
    Macabros sah sich mit Bolonophom scherzen, Fische fangen,
jagen… er sah, wie Bolonophom, der Loark-Krieger im Kampf mit
einem der schattenhaften Zyklopenmonster verletzt wurde, wie er sich
von ihm in der unterirdischen Wüstenstadt Varone
verabschiedete…
    Er sah den Steinernen Götzen der Traphilen im Dschungel zu
Schutt und Asche werden…
    Das alles waren Bilder der jüngsten Vergangenheit.
    Aber dann sagten – wie aus einem Mund – Amona und Berana
etwas, das ihn aufs höchste verwirrte.
    »Bilder einer fernen Vergangenheit, in der du schon die
Besonderheiten dieses Kontinents kennenlerntest…«
    »Nein«, schüttelte er den Kopf und berichtigte die
Sprecherinnen, »nicht die ferne Vergangenheit laßt ihr
mich sehen, sondern eine junge. Womit ihr mich konfrontiert, sind die
Ereignisse seit meiner Anwesenheit auf der Insel… nichts liegt
weiter zurück als vier oder fünf Wochen…«
    Amona konnte ein leises Lachen nicht unterdrücken. »Da
muß ich dich verbessern… alles, was dort aufgezeichnet
ist, was das Auge sieht und dir nun noch mal zeigt, liegt mehr als
dreihundert Jahre zurück!«
     
    *
     
    Er glaubte nicht richtig zu hören.
    »Ihr müßt euch täuschen!« entrann es
seinen Lippen.
    »Das Auge täuscht uns nie! Blick’ tiefer hinein,
und du wirst noch mehr sehen. Uns Vergangenheit, die Gegenwart –
auch deine Gegenwart…«
    Die Bilderfolgen wechselten schnell.
    Er sah Ruinen, steppenartiges Land, das wie verbrannt
aussah…
    Nebel wogten über die rissige, spröde Erde.
    Da war der Burg-Tempel. Er wechselte sein Aussehen. Es schien, als
hätte eine unsichtbare Kamera Zeitrafferaufnahmen gemacht. Aus
den alten, brüchigen Mauern wurden wieder massive, glatte
Wände. Die ganze Burganlage zeigte sich in frischen Farben unter
einem strahlend blauen Himmel.
    Sanft wehte der Wind über saftige Wiesen und Felder, hohe
Grashalme beugten sich unter der Luft, die darüber
hinwegstrich.
    Blumen blühten. Vor der Burganlage dehnte sich ein scheinbar
endloses Feld farbenprächtiger Blüten aus, ein Meer, das
bis zum Horizont reichte… Durch diese Blumenwiese führten
zahlreiche Wege und Pfade, die manchmal an Tümpeln und Seen
mündeten.
    Durch die Luft schaukelten Vögel mit besonders flachen und
buntschillernden Flügeln, Schmetterlinge, die die
Größe von Krähen hatten.
    Er sah noch mehr, und es kam ihm vor, als würde er
träumen oder als hätte man ihn in ein Märchenland
versetzt.
    Un war einst ein verzaubertes und zauberhaftes Land gewesen.
    Elfen und Kobolde, jene seltsamen Wesen aus den Sagen und
Märchen der Menschen – hier war ihr Zuhause!
    Sie wohnten inmitten der riesigen Wiesen. Da gab es prachtvoll
verzierte Erdhügel, die entfernt Ähnlichkeit mit farbigen
Pilzen hatten. Es gab kleine Häuser, aus Holz und Stein gebaut,
die aussahen wie die Objekte eines Zuckerbäckers.
    Es wimmelte von Leben. Überall war etwas los.
    Und die Schmetterlinge, die schwerelos auf dem Luftstrom
dahinglitten, schienen einem fantastischen Buch entnommen, in dem von
Elfen, Feen und Kobolden die Rede war.
    Un – war das Land dieser geheimnisvollen, zarten,
menschenscheuen
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