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Macabros 101: Sturz in das Chaos

Macabros 101: Sturz in das Chaos

Titel: Macabros 101: Sturz in das Chaos
Autoren: Dan Shocker
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Weg in die Dimension des Grauens
verschollen ging.
    »Davon hab’ ich gar nichts mitbekommen«, sagte er
verärgert. »Möchte bloß wissen, warum mir keiner
etwas gesagt hat…«
    »Wäre wohl schwierig gewesen, mein Lieber, du warst ja
tagelang verschwunden, nachdem du Carminia mit einem Federkleid
beglückt hast. Danach kehrtest du kurz zurück und hast ihre
Hautoberfläche wieder in den ursprünglichen Zustand
zurückversetzt…«
    Jeder, der zu dieser Zeit auf Marlos weilte, hatte es erlebt.
Björn Hellmark war nach einer erfolgreichen Expedition in das
andersdimensionierte Lemuria und einem erfolgreichen Kampf gegen die
dortigen Seelenfresser nach Marlos zurückgekommen. Tayaa, die
Vogelfrau, hatte ihn aus einer prekären Lage befreit, und er war
voll des Lobes für sie. Das weckte Carminias Eifersucht. Und sie
wandte sich an Whiss mit der Bitte, jene Kräfte auf sie wirken
zu lassen, die materieumformend wirkten. Das war für ihn eine
Kleinigkeit. Aus Haut – wurden Federn. Und lächelnd ging
die gefiederte Carminia zu ihrem geliebten Björn, da er doch so
›sehr für gefiederte Weiblichkeit zu haben
sei‹…
    »Nachdem du alles rückgängig gemacht hattest, bist
du wieder untergetaucht. Möchte bloß wissen, worauf deine
hektische Reiselust mit einem Mal wieder zurückzuführen
ist…«, beschwerte sich Rani Mahay. »Man sieht dich nur
noch etappenweise…«
    Whiss zuckte die Achseln und seufzte. »Ich weiß es
selbst nicht. Es herrscht eine unerklärliche Unruhe in
mir…«
    Rani Mahays Augen verengten sich. »Du wirst doch nicht wieder
– ein Ei ausbrüten?« fragte er mit einem
merkwürdigen Blick in die Runde.
    »Nein, nein«, beeilte sich der Kleine zu antworten.
»Das wüßte ich. So schnell geht’s nun auch
wieder nicht.«
    Der Koloß von Bhutan atmete auf. »Na, Gott sei Dank!
Wenn die Vermehrung so rasch stattfände, hätten wir auf
unserer kleinen Insel bald keinen Platz mehr und vor lauter Whissen
und Blobb-Blobbs nichts mehr zu Lachen…«
    Whiss beugte sich etwas nach vorn und fummelte mit seinen kleinen
Armen vor Ranis Augen herum.
    »Du vergleichst mich mit einem Kaninchen«, maulte er.
»Das ist unfair! Wir hoppeln nicht… Aber ich wollte mit dir
weder über Kaninchen, über Brutprobleme, noch über
Eier reden und auch nicht über meine ausgedehnten Reisen kreuz
und quer durch Marlos. Gerade das letztere wäre sicher auch
interessant für dich. Marlos ist eine großartige
Insel.«
    »Damit sagst du nichts Neues.«
    »Aber keiner von euch hatte je Zeit, sie ganz zu durchwandern
und wirklich kennenzulernen.«
    »Das stimmt allerdings«, mußte Rani zugeben.
»Irgend etwas hat uns stets davon abgehalten, dies zu tun.
Carminia und ’die beiden Jungen allerdings sind schon tief ins
Innere der Insel vorgedrungen.«
    »Aber so richtig aus der Höhe hat sie noch keiner
gesehen.«
    »Vielleicht Björn, mit Macabros… er kann ihn
überall hinversetzen, wie du weißt. Also könnte er
auch über der Insel geschwebt haben…«
    »Sie ist rund… wie ein Kuchen, allerdings ein
ausgefranster Kuchen«, verbesserte er sich. »Es gibt zum
Teil tiefe Einschnitte und auf der Nordseite existieren richtige
Steilhänge und…« Er winkte plötzlich ab.
»Aber es gibt Wichtigeres… ihr wollt das Grab öffnen,
hab’ ich beiläufig mitbekommen… mit viel Kraft und
Aufwand.«
    »Das liegt in der Natur der Sache, Whiss.«
    »Muß nicht sein. Schließlich bin ich wieder da.
– Ihr meint es wirklich ernst, daß…«
    Sie nickten fast alle gleichzeitig und wußten, auf welche
zeitsparende Weise er eingreifen würde. Und sie waren alle damit
einverstanden.
    Einer der elf Noppen auf seinem sonst kahlen Schädel glitt
lautlos in die Höhe und zitterte leicht wie ein besonders
sensibler Fühler.
    Der bereits fest gewordene Boden, der die Gruft bedeckte, schien
von innen heraus aufgelockert zu werden. Die Sandkörner setzten
sich in Bewegung wie Ameisen, die plötzlich aus betäubendem
Schlaf erwachten.
    Es ging alles sehr schnell.
    Unsichtbare Hände schienen die tief eingesackte Grube
aufzugraben. Links und rechts entstanden zwei fast
gleichmäßig hohe Hügel. Das Loch zwischen ihnen wurde
tiefer.
    Dann war die einfache Holzkiste zu sehen, in die vor wenigen
Wochen der ehemalige Schwarze Priester und spätere
Dämonenfürst Molochos gelegt worden war, zu einem
Zeitpunkt, als er wieder zurückgekehrt war zu den Menschen,
denen er zu helfen beabsichtigte.
    Die Kiste war zusammengebrochen. Sie war flach, zwei
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