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Macabros 101: Sturz in das Chaos

Macabros 101: Sturz in das Chaos

Titel: Macabros 101: Sturz in das Chaos
Autoren: Dan Shocker
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ehemaliger Molochos Einblick in die Strategie
und Absichten der Mächtigen im Reich der Finsternis hatte, gab
Hellmark in seinem Schreiben genaue Hinweise für sein Vorgehen.
Daß diese letzte Botschaft der maßgebliche Weg in die
Falle gewesen war, in die Hellmark und Carminia Brado tappten, konnte
niemand auf Marlos ahnen.
    Doch ein Ereignis, auf das sie in diesen Minuten aufmerksam
gemacht wurden, ließ sie mißtrauisch werden.
    »Rani! Arson! Schnell!« Das war Jims Stimme.
    Pepe weilte zur Zeit nicht auf der Insel. Er hielt sich im fernen
Stonehenge auf. Dort waren Carminia und Björn verschwunden, und
Pepe war zur Zeit an der Reihe, die Umgebung und die
rätselhaften Steine im Auge zu behalten.
    Jim, der Guuf, stürzte in die Geister-Höhle. Er war ganz
außer Atem.
    Mahay ging dem Jungen mit dem kugelrunden Kopf, auf dem ein
hornartiger’ Kamm bis tief in den Nacken wuchs, entgegen.
    »Was ist denn jetzt passiert? Du bist ja ganz
aufgeregt…«
    »Das wärst du auch, Rani, wenn du gesehen hättest
– was ich gesehen habe!«
    »Und was hast du gesehen?« Unwillkürlich schlug
Mahays Herz schneller. »Carminia? Björn?!«
flüsterte er erregt. »Sie – sind zurück?«
Das war sein erster Gedanke.
    Jim sah ihn traurig an. »Da hätte ich ganz anders
geschrien, das kannst du mir glauben«, enttäuschte er
Mahays Hoffnungen: »Da ist etwas Merkwürdiges
passiert… Das Grab Ak Nafuurs ist in sich
zusammengesunken…«
    Jim war zu manchem Scherz aufgelegt, doch daß er sich mit
einer derartigen Behauptung einen Spaß erlaubte, war kaum
anzunehmen.
    Rani, Arson und Danielle sahen sich nur an. Dann folgten sie Jim
nach draußen und liefen zum Grab, das an exponierter Stelle auf
einem sanften Hügel lag in Blickrichtung des offenen Meeres.
    Der Grabhügel war tatsächlich eingesunken…
    Aber Ak Nafuur war erst vor wenigen Wochen beigesetzt worden!
    »Der Sarg kann in dieser Zeit unmöglich verfault sein,
so daß vielleicht darauf das Absinken zurückzuführen
ist«, murmelte Danielle und sprach damit unwillkürlich auch
das aus, was die anderen dachten.
    »Nein, das glaube ich auch nicht«, bemerkte Mahay.
»Aber einen Grund muß es haben. Wir sehen nach. Arson, wir
beide werden das Grab öffnen…«
    »Warum wollt ihr euch diese Mühe machen?« fragte da
eine Stimme hinter ihnen, und sie fuhren zusammen, als hätte ein
Peitschenschlag sie getroffen.
    Es war – Björn Hellmarks Stimme!
    Jim verdrehte seine großen, kugelrunden Augen.
    Er sah den Sprecher zuerst. Der schwebte über den Köpfen
der Gruppe, die sich am schlichten, blumengeschmückten Grab Ak
Nafuurs versammelt hatte.
    Das Wesen war etwa so groß wie ein Rabe und hatte sowohl
etwas Vogelartiges, etwas Schildkrötenartiges und etwas
Menschliches an sich. Es besaß zwei kleine Beine, zwei Arme und
einen Körper, an dem zusätzlich zwei zarte,
regenbogenfarbene Flügel wuchsen. Mit der eleganten Leichtigkeit
eines Schmetterlings hielt er sich in der Luft.
    Alles andere an ihm aber war weniger schmetterlingshaft…
Seine Augen waren dick, kugelrund und quollen förmlich aus den
Höhlen. Auf dem Kopf waren elf dunkle Noppen zu zählen. Er
konnte sie einzeln und im Verband vorschieben wie dünne
Antennen, so etwa wie Antennen funktionierten. Mit ihnen konnte Whiss
– so hieß der kleine Kerl – starke parapsychische
Kräfte senden, die in vielen Aktivitäten wirksam wurden.
Was er alles konnte, schien nicht mal er genau zu wissen.
    Seine PSI-Kräfte waren ein erstaunliches Talent. Aber er
verfügte noch über ein anderes.
    Er konnte jedes Geräusch und jede Stimme imitieren.
    Zu allen möglichen und unmöglichen Gelegenheiten
bediente er sich eines anderen Organs. Selten kam es vor, daß
er Björn Hellmarks Stimme benutzte. Vor dem Herrn von Marlos
schien der freche Kerl einen gewissen Respekt zu haben. Doch in
dieser Minute war er so gut aufgelegt, daß er sich Hellmarks
Stimme bediente.
    Er redete im gleichen Tonfall jedoch nicht weiter, als er die
betroffenen Gesichter sah, die sich ihm zuwandten.
    »Stimmt etwas nicht?« fragte er ernst und mit einer
›neutralen‹ Stimme, die keiner von ihnen kannte. Er landete
mit elegantem Schwung auf der breiten Schulter seines Freundes Rani
Mahay.
    »Es stimmt insofern etwas nicht, daß du dich der Stimme
einer Person bedient hast, die sich eigentlich nicht auf Marlos
aufhalten kann und deren Rückkehr wir sehnlichst erwarten«,
erklärte der Inder. Durch ihn erfuhr Whiss auch, daß
Hellmark auf dem dreizehnten
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