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Macabros 101: Sturz in das Chaos

Macabros 101: Sturz in das Chaos

Titel: Macabros 101: Sturz in das Chaos
Autoren: Dan Shocker
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wahrnehmbar. Scharf waren die
Profile abgebildet. Sie leuchteten fluoreszierend, als wären
alle vier Reifen mit einer chemischen Substanz behandelt worden.
    Doch das war noch nicht alles.
    Inspektor Baker und die beiden in der Nähe stehenden Bobbys
wurden Zeuge eines Schauspiels, das sie nie mehr in ihrem Leben
vergessen sollten.
    Ein unsichtbares Auto schien sich plötzlich in Bewegung zu
setzen.
    Die fluoreszierenden Reifenabdrücke des VW-Busses wurden
immer mehr. Sie bewegten sich vom Abstellplatz schräg auf die
Menhire von Stonehenge zu. Dann verharrten sie in der Bewegung. Im
nächsten Moment liefen sie rückwärts, dann
seitwärts. Alle Manöver, die Sandra Gerhusen in jener
Regennacht durchgeführt hatte, wurden noch mal sichtbar.
    Danielle ließ die Spuren, die vier Tage alt und vom Regen
längst weggewaschen waren, erneut aufleben.
    Sie konnte nur die Fahrmanöver des Autos zeigen. Nicht in der
Lage war sie, auch noch mal die Menschen wiederzugeben, die sich
während der Fahrt in dem Auto befanden…
    Hier hatte ein Kampf stattgefunden! An der Art, wie die
übereinander hinweggehenden Reifenspuren auftauchten, war
abzusehen, wie gelenkt worden war. Der Fahrer war vor etwas
ausgewichen, wollte fliehen. Und schaffte es dann auch
tatsächlich, das Auto wieder in den Griff zu bekommen.
    Mit zunehmender Geschwindigkeit liefen die vier
Reifenabdrücke davon. Sie zeigten sich außerhalb des Walls
der Anlage und tauchten sogar an der rätselhaften, in die Ferne
führenden Allee auf, die am Wall mündete.
    Die Reifenabdrücke erfolgten jetzt in so dichter Folge
aufeinander, daß es unmöglich war, ihnen bei diesem Tempo
zu folgen.
    Baker nahm seinen Dienstwagen. Wortlos winkte er Rani und
Danielle, ebenfalls in ihm Platz zu nehmen.
    Zum Glück wurden nur eine Handvoll Menschen Zeuge des
merkwürdigen Schauspiels. Und das waren in erster Linie die
beiden in der Nähe stehenden Polizisten, Inspektor Baker, Rani
und Danielle. Besucher hielten sich in Stonehenge keine mehr auf.
    Mit zunehmender Dunkelheit waren die letzten Touristen
abgefahren.
    Baker gab Gas. Der dunkelgrüne Triumph gewann schnell an
Geschwindigkeit.
    Baker raste neben den fluoreszierenden Reifenabdrücken her,
die den Weg des VW-Busses zeigten. In diesen Minuten fragte er nicht,
wie die Sache zustande kam. Er erhoffte sich Aufklärung. Aber
seine Hoffnung mündete in einer tiefen Enttäuschung.
    Etwa eine halbe Meile von den Menhiren entfernt, hörten die
fluoreszierenden Reifenspuren plötzlich auf. Sie standen einfach
still…
    Hier war der Weg zu Ende. Das Fahrzeug war weder nach links, noch
nach rechts, noch zurück gesteuert worden. Unwillkürlich
richtete der Inspektor den Blick nach oben.
    »Das Auto… kann sich doch nicht in Luft aufgelöst
haben… oder wie eine Rakete senkrecht in den Himmel gestiegen
sein«, murmelte er verwirrt.
    »Es kann vieles passiert sein, von dem wir uns keine
Vorstellung machen können, Inspektor«, sagte Rani Mahay
leise. »Nur die, die es erlebt haben, könnten sagen, was es
gewesen ist. Wir kommen über Vermutungen nicht hinaus.«
    Nervös zündete sich Baker eine Zigarette an und blies
heftig den Rauch in die kühle Nachtluft. Dann musterte er
Danielle wie einen Geist. »Wie haben Sie das gemacht?«
wollte er wissen. Die fluoreszierenden Reifenabdrücke verloren
ihr verräterisches Licht.
    »Es gibt Menschen, die verfügen über
PSI-Fähigkeiten«, sagte sie ausweichend. Dies war
Erklärung genug, und Baker nahm sie auch hin.
    Danielle des Barteaulieé sagte nicht, daß echte Magie
im Spiel gewesen war, die Kräfte einer Hexe, deren sie sich
bedient hatte…
     
    *
     
    Sie kehrten an den Ausgangspunkt ihrer Fahrt zurück.
    Baker stellte den Triumph an den Rand des düsteren Platzes,
auf dem sich die gewaltigen, bis zu vier Meter in die Höhe
ragenden Steine befanden.
    Der Inspektor zündete sich eine neue Zigarette an und rauchte
sie nicht minder hastig.
    »Trotz des Erlebnisses«, murmelte er beiläufig,
»bin ich keinen einzigen Schritt weitergekommen. Im Gegenteil!
Jetzt gibt es noch mehr Fragen als vorher…«
    Der Himmel war bedeckt. Nur hin und wieder riß die
Wolkendecke auf. Dann blinkten kalte Sterne, und die im Abnehmen
begriffene Mondscheibe schickte einen Streifen fahlgelbes Licht auf
die Erde.
    In solchen Momenten warfen die riesigen aufgestellten Steine
klobige Schatten. Und durch die weiterziehenden Wolken änderte
sich der Lichteinfall, so daß es aussah, als würden die
Schatten innerhalb
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