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Macabros 101: Sturz in das Chaos

Macabros 101: Sturz in das Chaos

Titel: Macabros 101: Sturz in das Chaos
Autoren: Dan Shocker
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jetzt auf einem schmalen Pfad, der sich wie eine
überdimensionale Schlange zwischen den Bäumen und
Büschen entlangwand.
    Dann standen sie plötzlich vor einem Erdhügel.
    Er überragte sie um das Zweifache und war überwachsen
von Moos, Gräsern, Unkraut und allerlei Gestrüpp.
    »Aka La Yana!« Bolonophom sagte es beinahe
andächtig. »Hier wird uns niemand suchen, uns bis hierher
zu verfolgen, wird niemand wagen… dieser Ort ist tödlich
– auch für die Traphilen…«
    »Das verstehe ich nicht«, entgegnete Macabros.
    »Doch, du verstehst es, du willst es mir nur nicht sagen. Du
kannst mich nicht davon überzeugen, daß du nicht
darüber informiert bist, wer die Götter sind. Es gab deren
zwei verschiedene Gruppen. Du gehörst der einen an. Wenn du erst
siehst, daß du Vertrauen zu mir haben kannst, wirst du mir
bestimmt einiges über dich verraten. Und ich werde dafür
sorgen, daß alle Welt es erfährt, daß du ein Gott
bist, und ich dich kenne…«
    Er lachte. Er schien das Grauen, das hinter ihm lag und mehr als
zweihundert seiner Leute das Leben gekostet hatte, vergessen zu
haben.
    »Bei Tagesanbruch werden wir aufbrechen. Das Tageslicht
mögen die Traphilen nicht, ihr Metier ist die Nacht. Wir werden
schlafen wie in den Armen uns beschützender Götter…
Hier sucht keiner Unterschlupf – es sei denn, es kämen
welche von meinem Volk. Denn nur uns ist das Geheimnis
bekannt…«
    Seine letzten Worte waren leiser geworden.
    ’Bolonophom wirkte müde und abgeschlagen. Er hielt sich
nur noch mit Mühe auf den Beinen.
    Er drückte die reisigartigen Zweige eines Gewächses
beiseite, das flach auf dem Boden lag wie eine vielbeinige Spinne.
Dahinter lag ein Eingang. Er war von stumpfbrauner Farbe…
Erde.
    Als Macabros zufällig seine Hand daran legte, zuckte er
zusammen. Er fühlte, daß es weder Erde noch Stein –
sondern Metall war…
     
    *
     
    Das Phänomen mit dem Sarg und dem Grab ging ihnen nicht aus
dem Kopf. Sie fanden keine vernünftige Erklärung
dafür. Das Geschehen selbst war Anlaß genug, um so
aufmerksamer alles zu beobachten, was um und in Marlos vorging.
    So bezogen sie sofort auch jene Neuigkeiten ein, die aus
Stonehenge kamen.
    Pepe, der Junge, der in den Urwäldern Yucatáns
groß geworden war, materialisierte plötzlich auf der
Insel.
    »Die Polizei sucht die Gegend ab«, berichtete er den
Freunden, die im ersten Moment nicht begriffen, wie er das meinte.
»Sie haben sogar Hunde eingesetzt. Was sie suchen –
weiß ich leider nicht…«
    »Wir kümmern uns um die Angelegenheit.« Rani Mahay
hielt sich keine Sekunde länger auf. Zusammen mit Danielle de
Barteaulieé versetzte er sich in das abendliche
Stonehenge.
    Sie tauchten einfach auf zwischen den Touristen, die dort noch
weilten. An den Blicken eines Pärchens, in dessen Nähe sie
zufällig angekommen waren, erkannten sie, daß ihr
plötzliches Auftauchen mit Irritation registriert wurde. Einen
Moment musterte man den breitschultrigen, glatzköpfigen Inder
und seine charmante Begleiterin mit unverhohlener Neugier. Aber da
man den Gesetzen der Logik entsprechend davon ausging, daß ein
Mensch nicht wie ein Geist aus dem Nichts auftauchen kann, waren die
beiden ›Zeugen‹ schließlich überzeugt davon, das
Paar bisher übersehen zu haben. Bei all den vielen Steinen, die
herumstanden, konnte es leicht sein, daß der Inder und die
Französin die ganze Zeit über von einem der Menhire
verdeckt waren.
    Rani und Danielle benahmen sich auch wie Touristen. Sie
betrachteten den inneren und äußeren Kreis der
weltberühmten Anlage, verließen dann den Wall und
näherten sich einer Baumgruppe, an der zwei Polizisten den Boden
vermaßen. Eine weitere Gruppe von Polizisten inspizierte die
Umgebung.
    Es war genauso, wie Pepe geschildert hatte.
    Rani und Danielle standen neben den beiden Bobbies, die die
Anwesenheit der beiden Fremden mit finsteren Mienen quittierten.
    »Bitte, gehen Sie weiter«, sagte der eine der beiden,
ein großer Mann mit spitzer Nase. »Hier gibt’s nichts
zu sehen…«
    »Wahrscheinlich doch«, entgegnete der Inder.
»Vielleicht sind wir an der Aufklärung eines ähnlichen
Falles interessiert wie Sie…«
    Seine Bemerkung sorgte dafür, daß sich die Mienen der
beiden Uniformierten noch mehr verfinsterten.
    »Das glauben wir nicht. Es sei denn -Sie wären
zufällig ein Zeuge, von dem wir bisher noch nichts wissen«,
meinte wieder der große Beamte. »Sind Sie
Privatdetektiv?«
    »Nein.«
    »Und wieso interessieren Sie
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