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Macabros 099: Die Seelenfresser von Lemuria

Macabros 099: Die Seelenfresser von Lemuria

Titel: Macabros 099: Die Seelenfresser von Lemuria
Autoren: Dan Shocker
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sie um die Ecke gehen sah.
    »Carminia…?« McKensey blieb irritiert stehen und
starrte die Straße entlang. Die Frau mit dem zitronenfarbenen
Kleid und dem schnellen Gang hätte er selbst im dichten
Passantenverkehr schnell wiedergefunden. Aber sie war weg – wie
vom Erdboden verschluckt! Dabei konnte sie gar nicht so weit gegangen
sein…
    Sie war weiter weg, als er sich denken konnte.
    Carminia Brado weilte bereits wieder auf der unsichtbaren Insel
Marlos. Sie hatte sich dorthin teleportiert.
    Der erste Weg der Brasilianerin führte zu Pepe, der in der
Nähe des Geist-Spiegels weilte und auf Nachrichten wartete.
    Carminia berichtete ihm, was es Neues gab, und bat den Jungen,
nach Einbruch der Dunkelheit die 38. Straße in New York
aufzusuchen und aus sicherer Entfernung den seltsamen kahlen Baum zu
beobachten.
    »Ich habe ein ungutes Gefühl, wenn ich an ihn denke. Er
erfüllt einen Sinn – je schneller wir wissen, welchen
– um so besser…«
    Sie konzentrierte sich auf das Zeichen des
Schildkrötenpanzers und sprang in den silbern schimmernden
›See‹. Die millionenfach durchlöcherte Oberfläche
der sich aus unzähligen Segmenten zusammensetzenden
Oberfläche des Geist-Spiegels nahm sie auf. Carminia wurde im
Bruchteil eines Augenblicks zu einem Nebelstreif, der in einem der
porenartigen Vertiefungen verschwand.
    In der Höhle des Super-Monsters Klaschuk wurden die Atome von
Carminias Leib wieder zusammengesetzt.
    Aus der Helle des ewigen, auf Marlos herrschenden Tageslichts trat
die Brasilianerin hinein in die Dunkelheit, in die nie ein
Sonnenstrahl gedrungen war.
    Carminia brauchte einen Moment, ehe sich ihre Augen an die
Atmosphäre gewöhnt hatten.
    Dann eilte sie mit schnellen Schritten zwischen den gigantischen
Säulen der Stelle entgegen, wo Danielle de Barteaulieé
Posten bezogen hatte.
    Die Französin berichtete Carminia, daß weder
Björn, noch Rani, noch Arson sich in der Zwischenzeit gemeldet
hätten.
    »Dann durchquere ich den Tunnel«, entschied Carminia.
»Was ich erfahren habe, kann unter Umständen ihr Vorgehen
beeinflussen. Ich muß zu ihnen…«
    Danielle drückte der Brasilianerin das Schwert in die
Hand.
    »Ich werde zwei Stunden auf dich warten«, bestimmte sie.
»Bist du bis dahin nicht zurück, mach’ ich mich auf
die Suche nach dir… um mich brauchst du dich nicht zu
sorgen«, fügte die Französin rasch hinzu, als sie sah,
daß Carminia Brado eine diesbezügliche Bemerkung machen
sollte. »Hier ist’s friedlich. Und wenn etwas sein sollte,
dann fällt mir schon anderweitig ein, wie ich mich am besten zu
verteidigen habe.«
    »Danke.«
    Carminia Brado hielt das Schwert geschickt, und man sah sofort,
daß sie es verstand, damit umzugehen. Die Fähigkeiten, die
sie in einem früheren ersten Leben als Loana, die Tochter des
Hestus, als Kampfgefährtin des Guten besessen hatte, wirkten
auch unbewußt über die Jahrtausende noch nach.
    »Und ich habe einen neuen Trick parat, wenn’s anders
nicht mehr geht…« Mit diesen Worten deutete Carminia auf
den Armreifen, den sie am linken Handgelenk trug. Es war Velenas
Armreif, mit dem sich Unsichtbarkeit hervorrufen ließ.
    Carminia Brado eilte auf die Säule zu, wo der Eingang in den
>Tunnel der Verzweifeltem sich befand. Sie lief in die Dunkelheit
und verharrte auf dem Weg in die gespenstisch glimmende Tiefe kein
einziges Mal. Alles blieb ruhig, es kam zu keinem Zwischenfall.
    Der Tunnel mündete in dem kleinen magischen Tempel, der
Hellmarks erstes Ziel nach seinem ersten Abstecher nach Lemuria
gewesen war.
    Sie fand alles so vor, wie Björn es ihr nach seiner
Rückkehr geschildert hatte.
    Genau vor ihr lag der steinerne Altar mit dem dicken Aufsatz.
Darauf hatte Björn den blauen Guuf-Schädel gestülpt,
und von dem Totenkopf waren ihm jene Fragen beantwortet worden, die
sich auf das ›Grab in Lemuria‹ bezogen. Hellmark hatte
daraufhin Tayaa, die Vogelfrau aus tausendjähriger
Gefangenschaft befreien können. Nach seiner Rückkehr hatte
er feststellen müssen, daß der blaue Totenschädel vom
Altar verschwunden war. Er schien sich aufgelöst zu haben, und
da Carminia durch Hellmarks Bericht von diesem Umstand wußte,
nahm sie die Tatsache, daß der blaue Totenschädel nicht
mehr auf dem steinernen Dorn der oberen Altarplatte saß,
einfach hin. Sie wäre nicht so ruhig gewesen, hätte sie in
diesem Moment gewußt, daß die Freunde beim Betreten der
Altarhöhle den blauen Totenschädel wieder gesehen
hatten…
     
    *
     
    Am Ende
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