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Macabros 099: Die Seelenfresser von Lemuria

Macabros 099: Die Seelenfresser von Lemuria

Titel: Macabros 099: Die Seelenfresser von Lemuria
Autoren: Dan Shocker
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Begreifen, als etwas Neues
geschah.
    Jeffers wich zwei, drei Schritte in die dunkle Straße
zurück.
    Und von hier oben sahen es alle und konnten es wenig später
der alarmierten Polizei beschreiben.
    Genau zwischen seinen Augen begann es plötzlich zu
glühen, als würde sich in seinem Kopf ein drittes Sehorgan
öffnen.
    Es war hell und oval wie ein Loch, aus dem dies Leuchten
hervorbrach.
    Nur aus allernächster Nähe hätte man aber sehen
können, daß die Form und die Zeichnung an einen
Schildkrötenpanzer erinnerte, auf dem von den Seiten her alle
Linien zusammenliefen zu einem einzigen Mittelpunkt.
    Und als dieses merkwürdige Zeichen zwischen Jeffers’
Augen am hellsten erstrahlte, verschwand er, als hätte der Boden
ihn verschluckt…
     
    *
     
    Björn Hellmark machte den Anfang.
    Ausgestattet mit allem, was sie glaubten, in der gefährlichen
Umgebung gebrauchen zu können, hatten sie sich vor dem
Geistspiegel des Hestus versammelt.
    In ihren Gürteln steckten jene besonderen Blüten, die
nur in unmittelbarer Nähe des teichähnlichen Spiegels
wuchsen und nichts weiter als Schlüssel darstellten für die
Rückkehr.
    Der geheimnisvolle Spiegel aus der fernen Vergangenheit der
großen Insel Xantilon war kreisrund und leicht nach innen
geneigt. Er schien aus zahllosen halbmondförmigen Segmenten
zusammengesetzt, die sich wiederum in unzählige, winzige
Abschnitte unterteilten.
    Hellmark sprang. Er dachte – wie bei seiner ersten Reise nach
Lemuria – an jenes rätselhafte Zeichen, das Ak Nafuur ihnen
als Hilfsmittel hinterlassen hatte. Das Abbild erinnerte an den
Panzer einer Schildkröte.
    Wer noch nie gesehen hatte, wie der Geist-Spiegel des Hestus
funktionierte, dem drängte sich unwillkürlich der Eindruck
auf, daß der Springer auf der mattsilbern schimmernden
Oberfläche aufkommen würde.
    Dies war nicht der Fall.
    Was Hellmark dachte, erfaßte das ›Gedächtnis‹
des Spiegels, der eine mentale Schöpfung war.
    Jeder Punkte der Erde, an dem irgendwann schon mal ein
Dämonentreffpunkt eingerichtet war, ließ sich mit diesem
Spiegel anpeilen und erreichen. In zwei Fällen führte
dieses außergewöhnliche Gebilde sogar über die Welt
der dritten Dimension hinaus und in eine andere hinein. Dies waren
Xanoeen, die Welt der Drachentöter und Lemuria, der Urkontinent,
der seinen wahren Standort aufgrund dämonischer Einwirkungen
verlassen hatte…
    Hellmark wurde zu einem hauchdünnen Nebelstreif, der in eine
der porengroßen Öffnungen eines Segments hineingezogen
wurde.
    Dann sprang Rani. Er nahm Whiss mit, der sich am Ohrläppchen
des großen Freundes festklammerte und sich noch während
des Sprungs lautstark darüber beschwerte, daß Mahay kein
Haupthaar mehr hätte.
    »Man könnte einen richtigen Zopf flechten, an dem ich
mich festklammern könnte! Wie Tarzan an einer Liane würde
ich mich dann von Ohr zu Ohr schwingen und…« Der Rest war
nicht mehr zu verstehen. Rani Mahay verschwand ebenfalls, winzig wie
ein Atom, in der Öffnung. Als dritter folgte Arson, und den
Abschluß bildete Danielle de Barteaulieé.
    Zurück am Spiegel blieben Carminia Brado und Pepe, der Junge
aus den Urwäldern Yukatáns. Die schöne Brasilianerin
und der Knabe waren mit einer Sonderaufgabe betraut worden, die sie
gleich in Angriff nahmen, nachdem feststand, daß Björn und
seine Getreuen in Lemuria angekommen waren…
     
    *
     
    Die Umgebung war ihnen nicht fremd.
    Zum zweiten Mal waren sie hier.
    Die riesige Höhle war wie ein Dom, in dem ein Titan seine
Unterkunft gewählt hatte. Die das Deckengewölbe tragenden
Säulen waren so gewaltig, daß Björn Hellmark und
seine Begleiter sich vorkamen wie winzige Insekten.
    Sie kamen an dem Fixpunkt an, der lebenswichtig für sie war,
und den sie kennzeichneten, obwohl Danielle de Barteaulieé
hier zurückblieb, den ›Ausgang‹ nach Marlos praktisch
bewachte und sicherte.
    Rani verabschiedete sich von der jungen Französin mit einem
langen Kuß. Grinsend gingen Björn und Arson in die
Dunkelheit weiter.
    »Auf, auf! Nicht zuviel Zeit verlieren mit langer
Abschiedszeremonie!« maulte Whiss, und er bediente sich dabei
Hellmarks Stimme, daß Rani unwillkürlich zusammenfuhr,
weil er glaubte, der Freund stünde neben ihm und brülle ihm
ins Ohr.
    Whiss war ein hervorragender Stimmenimitator. Er konnte jede
Stimme und jedes Geräusch nachahmen, alles, was er mal
gehört hatte.
    »Und du brauchst dir keine Sorgen zu machen, Cherie«,
flüsterte er dann in das gleiche Ohr, diesmal
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