Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 096:  In der Arena der Drachentöter

Macabros 096: In der Arena der Drachentöter

Titel: Macabros 096: In der Arena der Drachentöter
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
Umgebung flößte er denen, die sich
darin aufhielten, jedoch keine Furcht ein. Es schien, als würde
er nur das Leben und Sterben gegenüberstellen, und es herrschte
die Stimmung wie auf einem Friedhof. Stille und Frieden. Auf Marlos
bekam selbst der Tod eine andere Dimension, verlor er seinen
Schrecken…
    Jim und Pepe gaben schließlich auf. Und Blobb-blobb grub
sich aus den Haaren Hellmarks heraus und teilte triumphierend seinen
abermaligen Sieg mit.
    Gemeinsam schritten sie dann ins Freie, hinein in die Sonne, die
auf Marlos niemals unterging.
    Pepe und Jim verschwanden wenig später in einer
Blockhütte und Blobb-blobb ließ sich von einer sanften
Brise zu einer prächtig schillernden Blüte tragen, in die
er sich hineinsenkte wie eine Biene, um Nektar zu saugen. Dort
schlief er, den Blütenstengel umklammert, wenig später
ein.
    Björn Hellmark aber traf sich mit seinen Freunden, um sie von
der neunten Botschaft Ak Nafuurs in Kenntnis zu setzen und mit ihnen
das gemeinsame weitere Vorgehen zu besprechen.
    Danach stand die Aktion fest.
    Björn Hellmark, Rani Mahay und Arson, der Mann mit der
Silberhaut, sollten einen ersten Abstecher nach Xanoeen unternehmen,
um die Welt der Drachentöter näher kennenzulernen.
     
    *
     
    In einer anderen Welt, die er für einen bösen Traum
hielt, zweifelte ein Mensch an seinem Verstand.
    Vincent Bowles fühlte sich einsam und verraten.
    Warum hatte Chomool ihn im Stich gelassen? Wohin war er
verschwunden, ohne ihm ein Wort der Erklärung abzugeben.
    Das Gefühl, sich in einer tödlichen Gefahr zu befinden,
verstärkte sich in ihm. Es war so intensiv, daß er
erschauerte. Er empfand Angst und Grauen wie nie zuvor in seinem
Leben.
    Aber da war auch ein Trost. Wenn er diese Einsamkeit und
Verlassenheit nicht mehr länger ertragen konnte, würde er
mit Sicherheit aufwachen.
    Er blickte sich nach allen Seiten um.
    »Chomool?« rief er. Hohl und einsam klang seine Stimme
durch die Straße und hallte über den Platz vor der
Arena.
    Er starrte auf die spiegelnden Fenster.
    Wenn dort ähnliche ›Menschen‹ wohnten wie Chomool,
dann mußte man sein Rufen doch hören.
    Doch kein Fenster öffnete sich, keine Tür tat sich auf.
Niemand trat in Erscheinung. Die Welt blieb still und leer.
    Bowles schluckte. Er kehrte an das hohe Tor zurück. Das
Innere der zyklopenhaften Arena zog ihn wie ein Magnet an.
    Ein Gedanke kam dem Engländer.
    Konnte es sein, daß Chomool in einem unbemerkten Augenblick
in die Arena getreten war, während er noch vor dem Tor stand und
die geheimnisvolle, fremde Welt auf sich wirken ließ?
    Der ohrenbetäubende Knall erfolgte unerwartet.
    Bowles wirbelte mit einem Aufschrei auf den Lippen herum.
    Der eine Flügel des riesigen Tores knallte ins
Schloß.
    »Neeiiin!« Bowles warf sich nach vorn und versuchte, den
Torflügel mit aller Kraft nach außen zu drücken. Es
ging nicht! Er war in der Arena gefangen.
    Eine Falle?! Aber warum? Was für einen Sinn ergab das alles?
Je mehr er sich den Kopf über die merkwürdigen Ereignisse
zerbrach, desto ungeheuerlicher und unglaubwürdiger kam ihm
alles vor.
    Er mußte weg von hier! Er mußte versuchen, aus dieser
Falle zu fliehen, ehe möglicherweise weitaus Schlimmeres
geschah. Seltsam, daß er auch daran denken
mußte…
    Und es schien, als hätte es nur dieses Gedankenganges
bedurft.
    Plötzlich hörte er Geräusche, kaum daß der
Knall – verursacht durch die zugeschlagene Torhälfte –
verebbt war.
    Stimmengemurmel, Unruhe…
    Bowles hielt den Atem an und glaubte, seinen Augen nicht trauen zu
können.
    Er war nicht mehr allein in der Arena.
    In den Rängen, die halb in der Düsternis lagen, regten
sich Gestalten.
    Bowles nahm sie nicht richtig wahr, aber das, was er sah, reichte,
um ihn das Gruseln zu lehren.
    Menschen oder menschenähnliche Geschöpfe waren es auf
keinen Fall.
    Es schien, als hätte die Hölle ihre
Abnormitätenkammer geöffnet.
    In einem der unteren Ränge tauchte ein Wesen auf, das
Ähnlichkeit mit einem Bär hatte, dem man das Fell zu kurz
geschoren hatte. Die Schnauze war länger, die Ohren hingen herab
wie bei einem Bernhardiner, und die Augen waren so groß wie
Untertassen. Fahl und gespenstisch leuchteten sie aus der
Dunkelheit.
    Das Tiergeschöpf ließ sich auf einer der vordersten
Bänke nieder, legte seine überlangen, affenartigen
Vorderpfoten wie ein Mensch auf die Brüstung und lehnte sich ein
wenig nach vorn, als erwarte es, daß gleich etwas
Außergewöhnliches und Sehenswertes
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher